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Tabelle zur Darstellung zweistelliger Verknüpfungen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Verknüpfungstafel ist eine Tabelle, mit der in der Mathematik und insbesondere der Algebra zweistellige Verknüpfungen dargestellt werden. Zum Beispiel zeigt die folgende Verknüpfungstafel die Multiplikation auf der Menge :
1 | −1 | |
---|---|---|
1 | 1 | −1 |
−1 | −1 | 1 |
Verknüpfungstafeln treten zum Beispiel in der Aussagenlogik in Form von Wahrheitstafeln auf. In der Gruppentheorie können sie verwendet werden, um (kleine) Gruppen aufzuschreiben oder zu konstruieren.
Die Darstellung als Verknüpfungstafel eignet sich für jede beliebige Verknüpfung . Eine solche Verknüpfung ordnet jedem Paar von Elementen und ein Element zu. Diese Zuordnung kann in einer Tabelle folgendermaßen dargestellt werden:
In der Eingangsspalte steht das erste Argument , in der Kopfzeile das zweite Argument , im Schnittpunkt von -Zeile und -Spalte findet sich das Ergebnis der Verknüpfung.
Um die Tabelle vollständig aufschreiben zu können, setzt man zudem voraus, dass die Mengen und endlich sind, und für praktische Zwecke auch noch hinreichend klein.
Häufig werden Verknüpfungstafeln für innere Verknüpfungen verwendet (also im Fall ) und hier insbesondere für Gruppen.
Wahrheitstafeln dienen in der Aussagenlogik dazu, das Ergebnis der logischen Verknüpfungen (Junktoren) zu beschreiben bzw. zu definieren. Drei typische Beispiele sind
Die folgenden Tabellen zeigen die Verknüpfungstafeln dieser Junktoren:
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Die ersten beiden Tabellen sind unmittelbar einleuchtend. Die dritte hingegen ist weniger intuitiv: Sie drückt die Tatsache aus, dass man durch korrektes Schließen aus wahren Voraussetzungen nur wahre Folgerungen gewinnen kann (erste Zeile), dass man aus falschen Voraussetzungen aber sowohl falsche als auch wahre Folgerungen ziehen kann (zweite Zeile). Dieses Beispiel zeigt, dass auch die logischen Verknüpfungen einer klärenden Definition bedürfen, und die Wahrheitstafeln sind hierzu eine geeignete Schreibweise.
Auf der Menge betrachten wir zwei Verknüpfungen, die Addition und die Multiplikation . Diese entsprechen den folgenden beiden Verknüpfungstafeln:
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Manche Eigenschaften einer inneren zweistelligen Verknüpfung lassen sich leicht aus der Verknüpfungstafel ablesen:
Für weitere Beispiele von Verknüpfungstafeln siehe: Kleinsche Vierergruppe, Quaternionengruppe, Sedenion, S3 (Gruppe), A4 (Gruppe).
Verknüpfungstafeln wurden in der Gruppentheorie zuerst von Arthur Cayley verwendet. In einer Arbeit von 1854 nennt er sie schlicht Tafeln (engl. tables) und benutzt sie zur Erläuterung von Gruppen. Ihm zu Ehren werden Verknüpfungstafeln in der Gruppentheorie auch Cayley-Tafeln genannt. Zur Konstruktion von Gruppen sind Verknüpfungstafeln jedoch nur für sehr kleine Gruppen geeignet, da das systematische Ausprobieren bei größerer Elementezahl hoffnungslos ineffizient ist. Diese Herangehensweise wurde daher in der Gruppentheorie durch leistungsfähigere Konstruktionen ergänzt und schließlich ersetzt, und spielt für die Theorie heute keine Rolle mehr. Die Verknüpfungstafel einer Gruppe führt jedoch unmittelbar zum Satz von Cayley und damit zu einem natürlichen Ausgangspunkt der Darstellungstheorie von Gruppen.
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