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Der Verband alleinerziehender Mütter und Väter e.V. (VAMV) ist eine gemeinnützige Interessenvertretung mit Sitz in Berlin.
Verband alleinerziehender Mütter und Väter (VAMV) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 1967 |
Sitz | Berlin |
Zweck | Interessenvertretung der Alleinerziehenden in Politik, Öffentlichkeit und Gesellschaft, Hilfe zur Selbsthilfe |
Vorsitz | Daniela Jaspers |
Geschäftsführung | Miriam Hoheisel |
Mitglieder | rund 3.000 (Stand 2020) |
Website | www.vamv.de |
Er agiert auf dem Grundsatz der Selbsthilfe, d. h., er bietet Familien, die aus einem Elternteil und Kind/ern bestehen (Einelternfamilien), Hilfe durch Informationen und Beratung an. Der VAMV wirkt darauf hin, die Grundrechte der Gleichheit und des besonderen Schutzes der Familie und das Sozialstaatsprinzip für alleinstehende (auch werdende) Mütter und Väter sowie deren Kinder zu verwirklichen und ihre Lebenssituation zu verbessern.
Der Verband wurde am 8. Juli 1967 im schwäbischen Herrenberg von Luise Schöffel als „Verband lediger Mütter“ gegründet. In der Bundesrepublik gab es zu diesem Zeitpunkt 564.000 (7 Prozent aller Familien) „Halbfamilien mit Kindern unter 18 Jahren“ (statistische Bezeichnung). 2007 gründete der VAMV zusammen mit sechs Alleinerziehenden-Organisationen aus den Nachbarländern das European Network of Single Parent Families (ENoS).
Schwerpunkte der Verbandsarbeit sind das Familienrecht (Umgangsrecht, Elterliche Sorge, Unterhalt), das Sozialrecht (Arbeitslosigkeit, Regelbedarf, Existenzminimum), das Steuerrecht (Steuerklassen, Ehegattensplitting, Absetzbarkeit von Kinderbetreuungskosten) und Bildung (Kindertagesbetreuung, Ganztagsschulen, Lernmittelfreiheit). Zu diesen Schwerpunkten macht der VAMV Vorschläge für Gesetzesänderungen, schreibt Gutachten für Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichts, erstellt Stellungnahmen zu Gesetzesvorlagen, nimmt an Anhörungen im Bundestag teil, führt Kampagnen zu einschlägigen Themen durch (z. B. die Kampagne zur Reduzierung der Mehrwertsteuer auf Produkte für Kinder (2011)[1] oder eine Petition gegen Kinderarmut (2016)[2]) und ist Veranstalter einer großen Jahrestagung. Für Mitglieder bietet der VAMV Fortbildungen und Seminare an, insbesondere zur Verbesserung der politischen Kommunikation und zum Umgang mit den neuen Medien.
Der Bundesverband' nimmt als Lobbyverband Einfluss auf die Gesetzgebung, weist mit seiner Öffentlichkeitsarbeit auf die besondere Situation Alleinerziehender und ihrer Kinder hin und vertritt in Zusammenarbeit mit anderen bundesweiten Organisationen, Institutionen und Verbänden die Interessen von Einelternfamilien. Preise für den VAMV-Bundesverband: Deutscher Jugendhilfepreis 1998, Deutscher Kinderrechtepreis 2002, Internetportal des VAMV ist "Ausgewählter Ort 2011" beim Wettbewerb "365 Orte im Land der Ideen".
Bundesvorsitzende des VAMV seit 1967
Die Landesverbände halten in 12 Bundesländern Kontakt zu Ministerien, Organisationen, Institutionen und Parteien ihres Bundeslandes und nehmen speziell auf die Landesgesetzgebung Einfluss. Sie fördern und unterstützen den Aufbau von Ortsverbänden und Kontaktstellen.
200 Regionale Ortsverbände und Kontaktstellen dienen Alleinerziehenden zum Erfahrungsaustausch und der gegenseitigen Hilfe und Unterstützung. Das Angebot der Ortsverbände und regionalen Kontaktstellen richtet sich nach den jeweiligen Wünschen und Bedürfnissen seiner Mitglieder vor Ort. Es reicht von Gesprächskreisen über Informations- und Beratungsangebote bis hin zu politischen Aktionen, um auf örtliche Missstände – wie familien- und kinderfeindlichen Wohnungsbau und mangelnde Kinderbetreuungsmöglichkeiten – aufmerksam zu machen. Die Ortsverbände führen Projekte durch – meist zu Kinderbetreuung und zur Integration von Alleinerziehenden in den Arbeitsmarkt.
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