Vampirtintenfischähnliche

Ordnung der Klasse Kopffüßer (Cephalopoda) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Vampirtintenfischähnliche

Die Ordnung der Vampirtintenfischähnlichen (Vampyromorpha) ist in den heutigen Meeren offenbar nur noch mit wenigen Arten vertreten, zu denen Vampyroteuthis infernalis zählt, den man ursprünglich für monotypisch hielt. Aus dem Fossilbericht kennt man dagegen noch eine größere Zahl von Arten, die die ursprünglich wesentlich größere Verbreitung und Artenvielfalt dieser Gruppe belegen.

Schnelle Fakten Zeitliches Auftreten, Systematik ...
Vampirtintenfischähnliche

Vampyroteuthis infernalis, Zeichnung von Carl Chun
aus dem Jahr 1910

Zeitliches Auftreten
Obere Trias bis heute
Systematik
Überstamm: Lophotrochozoen (Lophotrochozoa)
Stamm: Weichtiere (Mollusca)
Klasse: Kopffüßer (Cephalopoda)
Unterklasse: Tintenfische (Coleoidea)
Überordnung: Achtarmige Tintenfische (Vampyropoda)
Ordnung: Vampirtintenfischähnliche
Wissenschaftlicher Name
Vampyromorpha
Grimpe, 1917
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Vampirtintenfischähnliche bilden zusammen mit den Kraken i. e. S. (Octopoda) und den Cirrentragenden Kraken (Cirroctopoda) die Gruppe der Achtarmigen Tintenfische (Octopodiformes oder Vampyropoda) innerhalb der Tintenfische (Coleoidea).

Merkmale

Vampirtintenfischähnliche besitzen zwischen dem ersten und dem zweiten Armpaar (vom Kopf aus gezählt) noch ein Paar rückziehbare, fadenförmige Gebilde (Filamente), die als Sinnesorgane benutzt werden.

Außerdem sind sie durch den Besitz eines Schulps charakterisiert, der beim heutigen Vampirtintenfisch allerdings nur aus organischer Substanz besteht. Bei den ausgestorbenen Arten war der Schulp in der Regel noch durch dünne Lagen von Kalk verstärkt.

Paläontologie

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Fossil von Vampyronassa rhodanica in pyritisierter Erhaltung

Die ältesten Vertreter der Gruppe stammen aus der Oberen Trias (Rhät). Aus dem Mitteljura (Callovium, ca. 161,2–164,7 mya) von Südostfrankreich kennt man auch Vampyronassa rhodanica.[1]

Systematik

Die Ordnung der Vampirtintenfischähnlichen umfasste ursprünglich fünf Unterordnungen, die sich in mehrere Familien aufteilen. Die große Mehrzahl der bisher entdeckten Arten ist bereits ausgestorben.

  • Kelaenina
    • Muensterellidae
  • Prototeuthina
    • Geopeltididae
    • Lioteuthididae
    • Loligosepiidae
    • Mastigophoridae
  • Mesoteuthina
    • Palaeololiginidae
    • Teudopsidae
  • Vampyromorphina

Literatur

  • Thomas Berthold und Theo Engeser: Phylogenetic analysis and systematization of the Cephalopoda (Mollusca). Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins Hamburg, N. F., 29: 187–220, Hamburg 1987 ISSN 0173-749X.
  • David B. Carlini, Richard E. Young und Michael Vecchione: A molecular phylogeny of the Octopoda (Mollusca: Cephalopoda) evaluated in light of morphological evidence. Molecular Phylogenetics and Evolution, 21(3): 388–397, San Diego 2001 ISSN 1055-7903
  • Richard E. Young und Michael Vecchione: Evolution of the gills in the Octopodiformes. Bulletin of Marine Science, 71(2): 1003–1017, Coral Gables, Florida 2002 ISSN 0007-4977

Einzelnachweise

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