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Kommandoeinrichtung sämtlicher US-amerikanischer Spezialeinheiten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das US Special Operations Command (USSOCOM oder SOCOM; deutsch Kommando für Spezialoperationen der Vereinigten Staaten) ist eine teilstreitkraftübergreifende Kommandoeinrichtung (Unified Combatant Command) sämtlicher US-amerikanischer Spezialeinheiten der US Army, US Air Force, US Navy und des US Marine Corps. Es wurde gemäß dem Nunn-Cohen Amendment am 16. April 1987 aufgestellt und hat sein Hauptquartier auf der MacDill Air Force Base in Florida. Die Spezialverbände der USA werden oft fälschlich als US Special Forces bezeichnet; diese stellen jedoch nur einen Teilverband der gesamten US Special Operations Forces dar.
United States Special Operations Command | |
---|---|
Emblem des US Special Operations Command | |
Aufstellung | 16. April 1987 |
Staat | Vereinigte Staaten |
Streitkräfte | Streitkräfte der Vereinigten Staaten |
Teilstreitkraft | Teilstreitkraftübergreifende Kommandoeinrichtung (Unified Combatant Command) aller US-amerikanischer Spezialeinheiten (Special forces) |
Truppenteile | s. u. |
Stärke | 57.000[1] |
Unterstellung | Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten |
MacDill Air Force Base | Hillsborough County (Florida) |
Motto | Provide fully capable Special Operations Forces to defend the United States and its interests. / Synchronize planning of global operations against terrorist networks.[2] |
Führung | |
Commander of the United States Special Operations Command | GEN Bryan P. Fenton, USAR |
Deputy Commander of the United States Special Operations Command | Vize Admiral Collin P. Green, USN |
Nach Fehlschlägen während der US-Invasion in Grenada, als die Spezialeinheiten der einzelnen Teilstreitkräfte regelrecht ein Wettrennen veranstalteten und sich teilweise gegenseitig behinderten oder einander zumindest nicht ausreichend unterstützten, und auch aus Erkenntnissen der gescheiterten Operation Eagle Claw, dem Versuch der Geiselbefreiung im Iran 1980, wurde klar, dass für die Koordination und Führung der verschiedenen Einheiten ein gemeinsames Kommando unerlässlich ist. Bereits 1982 wurden hierzu die Spezialeinheiten der Armee auf Initiative von General Edward C. Meyer in ein neues 1st Special Operations Command zusammengefasst.
Das im Jahre 1986 ratifizierte Gesetz Goldwater-Nichols Act war die gesetzliche Grundlage zur umfassendsten Militärreform der USA seit dem National Security Act von 1947. Das Gesetz verpflichtet das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten zur Verschlankung der Kommandoketten und zur Einrichtung so genannter Unified Combatant Commands, teilstreitkräfteübergreifender Verbundkommandos.
Gleichzeitig hatte der Kongress auch ein gemeinsames Kommando für die Spezialeinheiten der US-Streitkräfte „angeregt“, um die operative Koordination der einzelnen Spezialeinsatzkräfte zu gewährleisten und eine Wiederholung desaströser Einsätze, wie 1983 bei Invasion der Insel Grenada (Operation Urgent Fury), künftig zu vermeiden.
Das Verteidigungsministerium setzte aber ausschließlich die gesetzlich erforderlichen Änderungen um und ignorierte diese „Empfehlung“.
Daraufhin ratifizierte der Kongress 1987 das Nunn-Cohen Amendment, das das Pentagon gesetzlich zur Einrichtung des SOCOM zwang.[3]
1989 wurde mit der US-Invasion in Panama (Operation Just Cause) erstmals das United States Special Operations Command mit dem United States Joint Special Operations Command (JSOC) operativ miteingebunden.
2010 wurden die Special Forces in 75 Staaten eingesetzt, darunter zu 86 Prozent im Verantwortungsbereich des United States Central Command.
Das SOCOM hat den Auftrag, sämtliche Spezialeinsatzkräfte aller Teilstreitkräfte einheitlich auszubilden, auszurüsten und für andere Unified Combatant Commands, die solche Verbände für ihre Auftragserfüllung benötigen und anfordern, bereitzustellen („chop“-Prinzip, engl.: abschneiden, abtrennen).
Gleichzeitig fungiert es aber nicht nur als Funktionalkommando, sondern führt im Rahmen der Terrorismusbekämpfung auch eigene Verbände weltweit. Damit ist es neben dem US Joint Forces Command (JFCOM) das einzige Verbundkommando, das Truppen ausbildet, versorgt und ausrüstet und trotzdem auch selbst in Einsätzen führt (partiell). Das JFCOM wurde allerdings im August 2011 aufgelöst.
Im der John F. Kennedy Special Warfare Center and School befindet sich das Ausbildungszentrum der Green Berets. Dort findet Auswahl und Beurteilung der Bewerber statt. Auch Lehrgänge für Kampfschwimmer, militärische Freifaller, Infiltration über Wasserwege und zur gezielten Zerstörung sind dort angesiedelt. Des Weiteren wird dort Psychologische Kampfführung, zur eigenen Motivation und psychologischen Beeinträchtigung der Gegner, gelehrt. Lehrgänge für Sitten und Gebräuche Fremder Kulturkreise, SERE (vergleichbar mit dem deutschen Einzelkämpfer 1) und Terrorismusbekämpfung finden dort ebenfalls statt. Die Operations und nachrichtendienstlichen Lehrgänge für Hauptfeldwebel sowie Außenpolitik und Sprachen runden das Lehrangebot ab.[4]
Das SOCOM verfügt gemäß dem Nunn-Cohen Amendment als einziges Verbundkommando über eine eigene Finanzierungsquelle, die sich unabhängig von der Entscheidung des Vorsitzenden der Vereinigten Stabschefs und der Haushaltsplanung der übrigen Streitkräfte aus einem Sonderfonds des Verteidigungsministeriums speist.
Dadurch ist es den Mutterteilstreitkräften nicht mehr möglich, „über die Hintertür“ die Finanzierung ihrer zum Teil immer noch ungeliebten (weil kostenintensiven) Spezialeinsatzkräfte zu kontrollieren.
Das SOCOM ist dadurch de facto eine eigene Teilstreitkraft, wenn es zu Finanzfragen kommt.
Im Fiskaljahr 2002 betrug das Budget 4,9 Mrd. US-Dollar. Aufgrund einer neuen Direktive des amerikanischen Verteidigungsministers Donald Rumsfeld an das USSOCOM, Terroristen rund um den Globus aufzuspüren und festzunehmen, wurde das Jahresbudget mehr als verdoppelt. Der Etat wird unter anderem dazu verwendet, die Mannschaftsstärke von 47.000 auf 56.000 zu erhöhen und die Fertigstellung des Kipprotorflugzeugs Bell-Boeing V-22 Osprey sicherzustellen.
Da das SOCOM auch weitgehend autonom bei seinen Beschaffungen ist, kann es vorkommen, dass abseits von politischen Vorgaben und nationalen Industrie-Interessen notwendige Ausrüstung auf dem Weltmarkt beschafft wird. Ein Beispiel dafür ist der Erwerb des Hubschrauber-Laser-Hinderniswarnsystems HELLAS der EADS/ Dornier, das für die eigenen Hubschrauber beschafft wurde.
Im Fiskaljahr 2011 betrug das Budget 9,8 Mrd. US-Dollar.
Nr. | Name | Bild | Beginn der Berufung | Ende der Berufung |
---|---|---|---|---|
13 | Bryan P. Fenton (USAR) | 30. September 2022[6] | amtierend | |
12 | Richard D. Clarke (USAR) | 29. März 2019 | 30. September 2022 | |
11 | Raymond A. Thomas (USAR) | 30. März 2016 | 29. März 2019 | |
10 | Joseph L. Votel (USAR) | 28. August 2014 | 30. März 2016 | |
9 | William H. McRaven (USN) | 8. August 2011 | 28. August 2014 | |
8 | Eric T. Olson (USN) | 9. Juli 2007 | 8. August 2011 | |
7 | Bryan D. Brown (USAR) | 2. September 2003 | 9. Juli 2007 | |
6 | Charles R. Holland (USAF) | 27. Oktober 2000 | 2. September 2003 | |
5 | Peter J. Schoomaker (USAR) | 5. November 1997 | 27. Oktober 2000 | |
Interim | Raymond C. Smith, Jr. (USN) | 25. September 1997 | 5. November 1997 | |
4 | Henry H. Shelton (USAR) | 29. Februar 1996 | 25. September 1997 | |
3 | Wayne A. Downing (USAR) | 20. Mai 1993 | 29. Februar 1996 | |
2 | Carl W. Stiner (USAR) | 27. Juni 1990 | 20. Mai 1993 | |
1 | James J. Lindsay (USAR) | 16. April 1987 | 27. Juni 1990 | |
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