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deutscher lutherischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Theodor Christoph Lilienthal (* 8. Oktober 1717 in Königsberg; † 7. März 1781 ebenda) war ein deutscher lutherischer Theologe.
Theodor Christoph Lilienthal wurde am 8. Oktober 1717 in Königsberg als Sohn des Michael Lilienthal und dessen Frau Agnes von Kohlen geboren. Er wurde von seinem Vater und von Hauslehrern vorgebildet und begann bereits mit 13 Jahren ein Studium an der Universität Königsberg. 1736 hielt er sich in Jena auf, wohnte bei Johann Georg Walch und nutzte dessen Bibliothek, wobei Walch ihn auch persönlich fortbildete. Die dortige Universität verlieh ihm die Magisterwürde 1737. Dazu verteidigte er öffentlich seine Dissertation De Pelagianismo ante Pelagium, in der er nachwies, dass der Pelagianismus auch unter Juden und Christen weile. Anschließend unternahm er eine Studienreise durch Deutschland, wobei er Naumburg, Weimar, Gotha, Leipzig, Dresden und Erfurt besuchte. Danach besuchte er auch Vorlesungen der Universität Tübingen.
1739 bereiste er England und die Niederlande, wo er in Leiden seine für die Liturgiegeschichte wichtige Schrift de canone Missae Gregoriano verfasste. Außerdem besuchte er die Universitäten Utrecht, Franeker und Groningen.
Im Dezember 1739 nach Deutschland zurückgekehrt übte er sich in Halle (Saale) im Disputieren und wurde im Juli 1740 in Königsberg von der philosophischen Fakultät habilitiert. Anschließend hielt er Vorlesungen zur Philosophie und zur Mathematik.
1744 zum Subinspektor der Alumnen ernannt, berief ihn die Universität nachher auch zum außerordentlichen Theologieprofessor. Bereits 1745 gab er das Subinspektor-Amt ab und wurde im Folgejahr Pfarrer an der Neuroßgärtner Kirche. Nachdem sein Vater 1750 verstorben war, übernahm er auch die Stadtbibliothek. Schließlich wurde er von der Universität 1751 zum ordentlichen Professor befördert.
Seit 1763 wirkte Lilienthal als Pastor am Königsberger Dom und war ferner Aufseher des Kneiphöfischen Gymnasiums.
Am 7. März 1781 verstarb er.
Lilienthal verfasste mehrere Abhandlungen über Exegese und Geschichte. Daneben schrieb er ein wichtiges, 16-bändiges Werk Die gute Sache der in der hl. Schrift Alten und Neuen Testaments enthaltenen göttlichen Offenbarungen. In diesem Werk nämlich behütete er die christliche Kirche vor Rationalismus durch den Supranaturalismus der Bibel, der damals in der lutherischen Orthodoxie entstand. Außerdem sammelte er Zweifel gegen die Echtheit der Bibel und widerlegte diese, was in diesem Umfang in der Theologie bis dato einmalig war. Dieses ausführliche, fleißig erarbeitete Werk machte Lilienthal bekannt, allerdings brachte das Werk keine wirklichen neuen Erkenntnisse, weshalb es bereits im 19. Jahrhundert als verschollen galt.
Lilienthal war in Königsberg sehr geachtet, er galt als gebildeter und tätiger Gelehrter. Bereits zu seiner Zeit galt er wegen seiner ausgezeichneten Kenntnisse als besonderer Theologe. Er war Doktorvater von Georg Christoph Pisanski.
Personendaten | |
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NAME | Lilienthal, Theodor Christoph |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 8. Oktober 1717 |
GEBURTSORT | Königsberg |
STERBEDATUM | 7. März 1781 |
STERBEORT | Königsberg |
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