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Buch von John Bunyan Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
The Pilgrim’s Progress from This World to That Which Is to Come (Die Pilgerreise von dieser in die kommende Welt) ist ein allegorisches Buch des englischen Baptistenpredigers und Schriftstellers John Bunyan. Es handelt sich um ein im Februar 1678 veröffentlichtes christliches Erbauungsbuch. Das in 200 Sprachen übersetzte, bis heute durchgehend aufgelegte Buch zählt zu den bedeutendsten Werken der englischen christlichen Literatur.
Bunyan schrieb das Buch während einer insgesamt zwölfjährigen Haft im Bedfordshire-County-Gefängnis, zu der er wegen Verstoßes gegen das Konventikelgesetz verurteilt worden war, das Predigten außerhalb der anglikanischen Staatskirche unter Strafe stellte.
Das Buch schildert in zwei Teilen (I 1678, II 1684) als Allegorie eine Reise ins Jenseits.
Christ, ein einfacher Mensch, ist auf seinem Weg aus der „Stadt der Zerstörung“ (der irdischen Welt) in die „Himmlische Stadt“ Zion (in den Himmel). Auf Christ lastet eine schwere Bürde (die Sünde). Als er in einem Buch (der Bibel) erfährt, dass diese Last ihn nach Tofet (in die Hölle) führt, packt ihn die Sorge, was für die Erlösung zu tun sei. Er verlässt seine Heimat, um Frau und Kinder zu retten.
Auf seinem Weg begegnen ihm zahlreiche allegorische Figuren aus dem Bereich der christlichen Glaubenswelt, die versuchen, ihn aufzuhalten bzw. voranzubringen. Bis zur himmlischen Stadt, die er im ersten Band erreicht, hat Christ zahlreiche Stationen zu bewältigen.
Der zweite Band befasst sich mit dem Geschick der zurückgebliebenen Frau und der Kinder.
Es folgt eine kurze Inhaltsangabe. Die Überfülle der allegorischen Bilder bleibt aber ohne direkte Beschäftigung mit der Schrift Bunyans völlig unverständlich.
(Bunyan beschreibt das, was er von der Pilgerreise des Christen, im englischen Original „Christian“, in den Übersetzungen „Christ“ oder „Christian“, sah, als Traum; siehe auch nebenstehende Illustration „Bunyans Traum“).
Im Traum sieht er einen Mann, in Lumpen gekleidet, ein Buch in seiner Hand und eine große Last auf seinem Rücken. Der Mann liest in dem Buch, und während er liest, weint er und zittert. Schließlich ruft er aus: »Was soll ich nur tun?«
Er kehrt nach Hause zurück, nimmt von Frau und Kindern Abschied und geht los. Er fragt: »Was soll ich tun, damit ich gerettet werde?« Evangelist gibt ihm eine Pergamentrolle mit der Aufschrift: »Fliehe vor dem kommenden Zorn.« Evangelist deutet mit dem Finger über ein endlos weites Feld hinweg auf eine kleine Pforte weit hinten mit einem hellen Licht: »Behalte dieses Licht im Auge und geh direkt darauf zu; dann wirst du die Pforte sehen. Dort wird man dir, wenn du daran klopfst, sagen, was du tun sollst.« Zwei Nachbarn begleiten ihn: Stur (engl. Obstinate) und Willig (engl. Pliable). Stur kehrt nach kurzer Diskussion um, Willig geht weiter mit, kehrt aber am Sumpf der Verzagtheit auch um. Helfer zeigt Christ den Weg und hilft ihm heraus.
Dann trifft er Weltklug aus dem Ort Menschenweisheit, der sagt: Der Weg, den Evangelist zeigte, ist gefährlich und beschwerlich; im Dorf Moral der Herr Gesetzlich, der hilft dir die Bürde abstreifen, auch sein Sohn Höflich wird helfen. Am gefährlichen Gesetzesberg Sinai hat Christ Angst, aber Evangelist zeigt Christ wieder den richtigen Weg.
Christ geht nun zu der Pforte, über der steht: »Klopfet an, und es wird euch aufgetan.«.
Am Tor steht Gutwillig, der öffnet und ihn schnell hindurchzieht – aber von der dahinter stehenden Burg unter Beelzebub werden Pfeile geschossen. Gutwillig zeigt Christ den schmalen Pfad und weist zum Haus des Auslegers.
Christ klopft dort und fragt um Rat. Der Ausleger sagt: »Komm herein! Ich werde dir zeigen, was dir nützen kann.«
Erster Raum mit dem Wandbild des rechten, wahrhaften Führers, in der Hand die Bibel, die Welt hinter seinem Rücken, über ihm eine goldene Krone.
Zweiter Raum: Gesetz und Evangelium; Staub bedeutet Sünde, Gesetz kehrt mit dem Besen umsonst, denn der Staub wird nur aufgewirbelt, aber das versprengte Wasser, welches das Evangelium bedeutet, schafft endlich die Reinigung.
Dritter Raum: Die Kinder Leidenschaft und Geduld, Leidenschaft ist ganz unzufrieden, aber Geduld sitzt ruhig da.
Vierter Raum: Wirkung der Gnade. Das Feuer vor einer Mauer bedeutet die Wirkung der Gnade im Herzen; es kommt Löschwasser vom Teufel, aber Christus gießt das Öl der Gnade ständig hinzu, so dass das Feuer trotzdem nicht verlischt.
Fünfter Raum: Geistlicher Kampf. Ein Palast, in den viele hineinwollen, aber Bewaffnete verhindern es, nur ein einziger Mutiger, der aber viele Wunden erhält, schafft es.
Sechster Raum: Der Käfig der Verzweiflung. Ein stockfinsteres Zimmer, in dem ein Mann in einem eisernen Käfig sitzt, weil er sündigte gegen das Licht des Wortes und die Güte Gottes (Sünde gegen den Heiligen Geist).
Siebenter Raum: Ein zitternder Mann, der vom Schlaf aufstand, und von seiner Verdammung im Weltgericht geträumt hatte.
Abschied: Der Ausleger verabschiedete Christ und wünscht ihm die Begleitung des Trösters (Heilger Geist), damit er in die himmlische Stadt komme.
Die Straße ist zu beiden Seiten von der Mauer Heil umzäunt. So kommt Christ zu dem Hügel mit dem Kreuz. Am Fuß des Hügels ist ein Grab; dort löst sich die Bürde von Christs Schultern und fällt ins Grab.
Dann kommen drei Engel, strahlende Gestalten genannt. Der erste vergibt Christ alle seine Sünden. Der zweite kleidet ihn neu ein, und der dritte gibt ihm ein Mal auf die Stirn und eine versiegelte Schriftrolle (Zeugnis) zum Abgeben am Himmelstor.
Der Berg der Beschwernis
In einer Talmulde abseits vom Weg liegen drei fest schlafende Männer mit Fesseln an ihren Füßen: Simpel, Faul und Dünkel. Christ weckt sie und bietet Hilfe an, aber keiner nimmt sie.
Dann kommen zwei Männer, die über die Mauer geklettert kamen: Formalist und Heuchler, die durch Gesetzbefolgung selig werden wollen.
Am Fuß eines Hügels mit einer Quelle zweigen zwei Wege ab. Der schmale Weg führt den Hang Beschwernis hinauf; Christ trinkt von der Quelle.
Formalist und Heuchler gehen die ebenerdig abzweigenden Wege: der eine geht den Weg Gefahr, der führt in einen großen Wald; der andere geht den Weg Verderben, der führt in eine Landschaft voll finster aufragender Berge, und dort stürzt er und bleibt für immer liegen.
Christ steigt den Berg hinauf. Auf halbem Wege ruht er sich in einer schattigen Laube aus, schläft ein, und die Schriftrolle entfällt ihm.
Er geht weiter, und auf dem Gipfel trifft er Furchtsam und Misstrauisch, die umkehren wegen Gefahren auf dem Weg.
Christ bemerkt den Verlust der Schriftrolle, muss zurück, um sie zu suchen, er geht zur Laube und findet sie dort.
Dann erblickt Christ den Palast Schönheit. Der Pförtner Wachsam hilft ihm durch die davor angeketteten Löwen hindurch.
Palast Schönheit
Die dort wohnende Jungfrau Einsicht führt Christ zu den anderen Jungfrauen Weisheit, Gottesfurcht und Liebe, mit denen er Gespräche führt.
Am zweiten Tag zeigen sie ihm Sehenswürdigkeiten des Hauses:
Das Archiv mit Aufzeichnungen aus uralter Zeit – den Stammbaum des Herrn des Berges, Heldentaten seiner Diener usw. Altes und Neues, Prophezeiungen und Voraussagen.
Am dritten Tag zeigen sie ihm die Rüstungskammer mit Ausrüstungsgegenständen für Pilger: Schwert, Schild, Helm, Brustpanzer, Beten ohne Unterlass, Schuhe; Werkzeuge: Moses Stab, Hammer und Nagel, mit denen Jael Sisera tötete, die Krüge, Posaunen und Fackeln Gideons, Ochsenstecken Samgars, Eselskiefer Simsons, Schleuder Davids usw.
Am vierten Tag folgt eine Weg-Besichtigung vom Dach des Hauses aus in Immanuels Land. Christ wird eingekleidet in eine Rüstung.
Tal der Demütigung
Einsicht, Gottesfurcht, Liebe und Weisheit begleiten ihn zum Fuß des Berges und geben ihm einen Laib Brot, eine Flasche Wein und einen Beutel Rosinen.
Kampf mit Apollyon
Christ muss mit dem Ungeheuer Apollyon kämpfen, bis dieses flieht. Christs Wunden werden mit Blättern vom Baum des Lebens geheilt.
Tal der Todesschatten
Christ trifft zwei Männer, die Nachkommen derjenigen Kundschafter sind, die schlecht über das gelobte Land berichtet hatten.
Auf dem Weg ist zur Rechten ein tiefer Graben, zur Linken ein gefährlicher Morast. Der Weg hier äußerst schmal; Christ muss in Dämmerung und Dunkel gehen (es ist Abend). In der Mitte des Tales liegt der Schlund der Hölle dicht am Wegesrand.
Christ schirmt sich ab mit der Waffe Beten ohne Unterlass.
Eine Horde Ungeheuer kommt auf ihn zu; Christ ruft »Ich werde gehen in der Kraft des Herrn!«; so dass sie zurückweichen.
Ein Mit-Pilger sagt im Dunkeln: »Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir.«
Am Morgen wird sichtbar: der zweite Teil des Tales der Todesschatten ist noch gefährlicher.
Der Weg liegt voll von Stricken, Fallen, Schlingen und Netzen, von Gruben, Stolpersteinen und Schlaglöchern.
Am Ausgang des Tales befindet sich eine Höhle, mit den Riesen Papst und Heide, die inzwischen tot oder alt und schwach sind. Davor liegen Überreste der durch sie grausam zu Tode gekommenen Menschen.
Christ begegnet Getreu, und die beiden erzählen sich von ihrer bisherigen Reise.
Dann trifft Christ einen Pilger namens Schwätzer. Er macht seinem Namen alle Ehre: Sein Vater ist Redselig und er wohnte in der Schwatzgasse. Schwätzers Glaube besteht nur aus Worten.
Christ und Getreu treffen wieder auf Evangelist, der zur Treue mahnt und vor dem Markt der Eitelkeiten warnt.
So kommen sie zum Markt der Eitelkeiten.
Die Teufel und Dämonen Beelzebub, Apollyon und Legion hatten diesen Markt in der Stadt Eitelkeit errichtet.
Hier gibt es: Häuser, Ländereien, Gewerbe, Ämter, Würden, Beförderungen, Titel, Länder, Königreiche, Lustbarkeiten, Vergnügungen und Genüsse aller Art, wie Huren, Weiber, Ehefrauen, Ehemänner, Kinder, Herren, Diener, Leben, Blut, Leiber, Seelen, Silber, Gold, Perlen, Edelsteine usw.; weiter: Jongleure, Betrüger, Spieler, Narren, Affen, Schelme und Schurken aller Art zu besichtigen, kostenlos dazu: Diebstähle, Morde, Unzucht, Meineide, alles in Blutrot.
Es gibt einen Aufruhr wegen der anderen Kleidung der Pilger und deren anderer Sprache, der Sprache Kanaans.
Die Pilger kommen vor Gericht, werden verhört, geschlagen, mit Dreck beschmiert, und in einem Käfig zur Schau gestellt.
Vor Gericht werden sie angeklagt von Richter Hassgut; die Anklage lautet: Störung des Handels, Aufruhr und Streit, Missachtung der Gesetze, Verleitung anderer zu höchst gefährlichen Anschauungen.
Anklagezeugen sind: Neid, Aberglaube und Schmeichler.
Schmeichler klagt an: Die Pilger haben Fürst Beelzebub beschimpft, und verächtlich von seinen Freunden gesprochen, nämlich Herrn Alter Mensch, Fleischeslust, Üppig, Ruhmsucht, Unzucht, Geizhals usw.
Getreu sagt dagegen: Der Fürst dieser Stadt und alle seine Anhänger gehören in die Hölle.
Geschworene beim Gericht sind: Blindmann, Übelgesinnt, Boshaft, Lüstling, Schlüpfrig, Hitzkopf, Hochmut, Feindselig, Lügner, Grausam, Finsterling und Unversöhnlich.
Getreu wird zum Tod verurteilt.
Getreus Martyrium
Getreu wird grausam gequält und hingerichtet, aber mit einem Wagen unter Posaunenschall durch die Wolken auf schnellstem Wege zum Himmelstor gebracht.
Christ muss im Gefängnis bleiben, entkommt aber nach einer Weile daraus.
Christ erhält einen neuen Gefährten: Hoffnungsvoll, der Christ und Getreu auf dem Markt sah. wo er von ihrem festen Glauben beeindruckt war.
Nebenwege und Kumpane
Beide treffen den Mann Nebenwege aus der Stadt Schöneworte.
Nebenwege erzählt von seinen Verwandten Rückwärts, Wetterfahne, Schöneworte, Aalglatt, Januskopf, Beliebig, Pfarrer Doppelzunge, Frau von Falschheit.
Nebenwege trennt sich von Christ und Hoffnungsvoll, und geht mit Haltewelt, Geldlieb und Sparmann weiter.
Dann diskutiert Herr Haltewelt mit Christ.
Die Pilger kommen in ein kleines, liebliches Gefilde namens Ruhe.
Sie sehen den Berg Gewinn mit einer Silbermine, wohin ein Abstecher einlädt, der aber meist tödlich endet.
Demas lädt ein zur Silbermine, Christ weist ihn zurück, doch Nebenwege und Gefährten verschwinden darin.
Christ und Hoffnungsvoll sehen dann die Salzsäule, die Lots Frau war.
Weiter führt der Weg am Strom lebendigen Wassers entlang.
Doch dann steigen Christ und Hoffnungsvoll über den Zaun am Weg, gehen auf die Abwegswiese und treffen Selbstvertrauen.
Selbstvertrauen fällt im Finstern in eine tiefe Grube. Wegen eines fürchterlichen Gewitters und Überschwemmung kommen Christ und Hoffnungsvoll nicht zurück zur Straße.
Der Schlafplatz von Christ und Hoffnungsvoll liegt auf dem Land des Riesen Verzweiflung; dieser verschleppt beide auf seine Zweifelsburg.
Die Frau des Riesen heißt Misstrauen und bringt den Riesen Verzweiflung dazu, Christ und Hoffnungsvoll zu verprügeln. Er will beide dazu bewegen, sich selbst umzubringen. Christ und Hoffnungsvoll beten.
Christ öffnet mit dem Schlüssel Verheißung alle Schlösser, so dass beide fliehen können. Sie errichten dann am Weg eine Warninschrift.
Christ und Hoffnungsvoll kommen zu den lieblichen Bergen – Immanuels Land.
Christ und Hoffnungsvoll sind dort zu Gast bei den Hirten Weise, Erfahren, Wachsam und Aufrichtig; die Hirten zeigen den Gipfel des Berges Irrtum, und den Berg Warnung.
Die Hirten zeigen danach den Nebeneingang zur Hölle, und dann auf den Gipfel des hohen Berges Klar. Sie wollen den Pilgern mit einem Fernrohr das Tor und etwas von der Herrlichkeit der himmlischen Stadt zu sehen geben.
Der erste Hirt gibt Christ und Hoffnungsvoll eine Wegbeschreibung mit.
Der zweite warnt sie vor dem Schmeichler.
Der dritte ermahnte sie, nicht auf dem verzauberten Grund zu schlafen.
Der vierte wünschte ihnen Gottes Geleit auf dem Weg.
Christ und Hoffnungsvoll treffen Unwissend aus dem Land Einbildung.
Christ und Hoffnungsvoll sehen Abtrünnig aus der Stadt Abfall, der von sieben Teufeln mit sieben starken Seilen gefesselt ist.
Christ erzählt von Kleinglaube aus der Stadt Aufrichtig.
An einer Weggabelung führt ein finsterer Geselle, Schmeichler, in einem leuchtend hellen Gewand, die beiden, Christ und Hoffnungsvoll, auf einen falschen Weg. Er fängt sie in einem Netz, aber eine strahlende Gestalt züchtigt und befreit sie.
Christ und Hoffnungsvoll sprechen dann mit Atheist, der Zion den Rücken gekehrt hat.
Christ, Hoffnungsvoll und Unwissend kommen, weil sie nicht allein wandern, sondern Gespräche miteinander führen, sicher und gut über den Grund, der sonst schläfrig macht.
Christ und Hoffnungsvoll wandern allein weiter.
Christ und Hoffnungsvoll reden über Zeitdiener, aus dem Ort Gnadenlos bei Ehrlichkeit neben Kehrum.
Christ erzählt davon, wie der Rückfall vor sich geht.
Es folgt ein erholsamer Weg durch das Land der Vermählung. Christ und Hoffnungsvoll fragen den Gärtner und bekommen Weisung von zwei glänzenden Männern.
Die beiden Pilger müssen schließlich kurz vor dem Ziel den Fluss ohne Brücke durchqueren. Dabei hält Hoffnungsvoll den Pilger Christ, der untergeht, über Wasser.
Willkommen in der Himmlischen Stadt
Christ und Hoffnungsvoll werden von den beiden strahlenden Männern auf den Berg gehoben und zum Tor geführt.
Christ und Hoffnungsvoll bekommen weiße Gewänder und werden empfangen.
Unwissend wird von einem Fährmann mit dem Boot Vergebliche Hoffnung über den Fluss gebracht, er hat aber kein Zeugnis (versiegelte Schriftrolle) und wird darum in die Tür in der Bergwand gesteckt.
Bunyan schreibt zum Schluss, dass er erwacht und bemerkt, dass er geträumt hatte. Er warnt vor falscher Auslegung und weist für Unbelehrbare auf einen neuen Traum.
Obwohl bei der Abreise von Christ sich seine Frau und seine Kinder nicht dazu bewegen ließen, mitzukommen, packten sie dann doch ihre Sachen und ziehen ihm hinterher. In einem Traum sieht Christin ihren Mann in der Unsterblichkeit.
Ein Besucher Verborgen bringt ihr einen Brief, in dem sie aufgefordert wird zur engen Pforte zu gehen. Den Brief sollte sie am Tor der himmlischen Stadt abgeben.
Die Nachbarinnen Frau Furchtsam, Ahnungslos und Leichtsinnig wollen sie von ihrem Vorhaben abbringen.
Christin geht los mit ihren Kindern und der Nachbarin Barmherzig. Mit Hilfe von Trittsteinen kommen sie durch den Sumpf der Verzagtheit.
Christin klopft an der Pforte an, aber nur ein großer Hund bellt, vor dem sie Angst hat, schließlich öffnet der staunende Pförtner und lässt einen Posaunenbläser einen Jubelruf blasen.
Auf Fürsprache von Christin wird auch Barmherzig hineingelassen.
Der Pförtner erklärt dann, der Hund gehöre dem bösen Herrn der nahen Burg und solle Pilger vom Weg abhalten. Der Pförtner zeigte dann den richtigen Weg und die Pilger gehen weiter.
Neben dem Weg verläuft eine Mauer, und dahinter liegt ein Garten, der dem bösen Burgbesitzer gehört. Von dort kommen zwei Männer und wollen die Frauen vergewaltigen. Auf ihr Schreien kommt Hilfe aus dem noch nicht weit entfernten Pförtnerhaus.
Die Pilger kommen dann zum Haus des Auslegers und werden von der Magd Unschuld und vom Ausleger begrüßt.
Der Ausleger zeigt ihnen alle Räume, die schon Christ zu sehen bekommen hatte, und noch mehr: in einem Zimmer arbeitet jemand mit einer Mistharke, im nächsten, prächtigen Zimmer sitzt nur eine Spinne an der Wand, und im Weiteren ist eine Henne mit Küken zu finden, und zuletzt sehen sie ein Zimmer, in dem ein Schaf geschlachtet wird.
Schließlich zeigt der Ausleger noch den Garten und einen Acker.
Am andern Morgen müssen sie baden und erhalten ein Siegel und neue Kleidung.
Die Pilger bekommen dann den bewaffneten Begleiter Mutherz für die Reise zum Haus Prachtvoll.
Mutherz erzählt ihnen die Begebenheiten auf der Reise von Christ, damit sie sich nicht fürchten müssen oder in die Irre gehen.
Mit Mutherz kamen sie auch gut an den Löwen vorbei.
Ein Riese, Grimm oder Blutdurst genannt, will die Pilger am Weitergehen hindern, aber Mutherz besiegt ihn.
Sie erreichen dann den Palast Prachtvoll, wo sich Mutherz verabschiedet.
Die Bewohnerinnen des Hauses, Weisheit, Gottesfurcht und Liebe laden die Pilger dazu ein, noch ein paar Tage zu bleiben.
Weisheit fragt die Kinder, erst Jakob, den Jüngsten, dann Josef, Samuel und Matthäus als den Ältesten, nach den Glaubenslehren.
Ein Herr Flott macht Barmherzig den Hof. Herr Flott gibt sich einen frommen Anstrich, aber er ist doch weltlich. Er hält auch nichts von der Barmherzigkeit und so lässt er schließlich von ihr ab.
Matthäus wird krank und der Arzt Herr Geschickt geholt. Er bringt eine Medizin mit, die er den Pilgern auch für die Weiterreise gibt.
Die Pilger schicken eine Nachricht zum Haus des Auslegers und bitten um Mutherz als Begleiter, auf dessen Ankunft sie warten.
Gottesfurcht und Weisheit begleiten sie ein Stück. Am Tal der Demütigung ist eine Inschrift angebracht, die über die Fehltritte und Kämpfe von Christ berichtet, damit andere gewarnt sind. Sie besichtigen auch den Ort des Kampfes mit Apollyon. Durch das Tal der Todesschatten gelangen sie bei Tag unbeschadet hindurch, auch wenn sie dabei viele Gefahren durchstehen müssen.
Sie treffen dann den alten Pilger Redlich mit dem sie Gespräche führen.
An der Tafel des Gajus werden Rätsel und Scherze erzählt. Gajus weist auf Gefahren am Weg hin, bevor die Pilger aufbrechen. Auf dem Weg befreien sie einen Mann Kleinmütig aus den Händen des Riesen Tugendfeind. Mutherz vernichtet den Riesen.
Sie gehen zurück zur Herberge. Matthäus und Barmherzig heiraten, ebenso heiratet Jakob die Tochter des Gajus, Phoebe. Danach bleiben sie noch einige Zeit im Haus des Gajus.
Beim Abschied kommt Herr Hinkfuß auf Krücken heran, der ebenfalls auf Pilgerreise ist (und später wie alle anderen in die himmlische Stadt gelangt).
Sie machen sich zusammen auf den Weg: Mutherz, Redlich, dann Christin mit ihren Kindern, danach Kleinmütig und Hinkfuß.
Vor der Stadt Eitelkeit kehren sie im Haus von Mnason ein. Sie sprechen dort mit seinen Freunden Bußfertig, Heilig, Frommhold, Lügenscheu und Reumütig.
Längere Zeit bleiben sie in der Marktstadt im Haus des Mnason, der schließlich Christins Sohn Samuel seine Tochter Gnade und Christins Sohn Josef seine Tochter Martha zur Frau gibt.
Das Martyrium von Getreu hatte die Menschen in Eitelkeit erschreckt und freundlicher werden lassen.
Aber ein Ungeheuer im nahen Wald hatte Kinder aus der Stadt geholt und wird von den Pilgern bekämpft, so dass es keinen Schaden mehr anrichten kann.
Nach ihrem Aufbruch vom Haus des Mnason gehen die Pilger am Berg Gewinn mit der Silbermine vorbei. Christin rät ihren vier Schwiegertöchtern, ihre Kinder in den lieblichen Bergen in Obhut zu lassen, weil der König selbst ein Haus für kleine Kinder und Waisen hatte errichten lassen.
Mutherz, der alte Redlich und die vier Söhne von Christin vernichteten dann die Zweifelsburg und die Riesen darin.
Die Hirten der lieblichen Berge führen die Pilger in einen Palast, in dem sie wohnen.
Die Hirten zeigen den Pilgern den Berg der Wunder, den Berg der Unschuld, den Berg der Liebe, und kommen schließlich an einen Ort, wo sie einen Mann namens Tor und einen Mann namens Schwachkopf sehen.
Barmherzig, die schwanger ist, wünscht sich den besonderen Spiegel von den Hirten, den sie auch erhält. Daraufhin bekommen die Frauen der Pilgerschar Schmuck und schöne Dinge von den Hirten.
Sie treffen den blutig geschlagenen Wahrheitskämpfer. Seine Wunden werden behandelt, und er wandert mit der Pilgerschar weiter.
Indem die Pilger paarweise nebeneinander wandern und sich gegenseitig aufmuntern, überwinden sie den verzauberten Grund. An dessen Ende treffen sie auf Standhaft.
Bald danach kommen sie in das Land der Vermählung. Hier können sie endlich rasten.
In der dortigen Stadt erhält Christin eine Botschaft, dass sie in der himmlischen Stadt erwartet wird. Sie soll also die erste sein, die hinübergeht. Da segnet sie ihre Kinder und ermahnt ihre Söhne und Schwiegertöchter, sich bereitzuhalten für den Tag, an dem der Bote zu ihnen kommen würde. Nach und nach werden die Pilger in die himmlische Stadt gerufen. Alle durchqueren den Fluss und werden dort willkommen geheißen. Sie treten einer nach dem anderen durch das Tor der Stadt ein.
Bunyan schreibt zum Schluss, dass er noch nicht sehen konnte, wie Christins Kinder mit ihren Frauen und Kindern hinübergegangen sind. Er hatte sagen hören, sie seien noch am Leben, damit die Kirchengemeinde dort, wo sie leben, noch wachsen könne. Bunyan kündigt an, bei Gelegenheit weiteren Bericht zu geben. Schlusswort: Farewell.
Bunyans Buch bildet einen Meilenstein der religiösen Erbauungsliteratur. Es hatte auf die Entwicklung der fiktionalen Literatur wie auf den modernen Bildungsroman maßgeblichen Einfluss.
Die Pilgerreise zur seligen Ewigkeit gilt heute als eines der berühmtesten Erbauungsbücher der Weltliteratur, nachdem Bunyan wegen seiner religiösen Überzeugung zu einer langen Haftstrafe verurteilt worden war.
Literarische Spuren hinterließ das Buch u. a. in Schlachthof 5 oder Der Kinderkreuzzug des US-Autors Kurt Vonnegut, besonders im Schicksal des Protagonisten Billy Pilgrim. Einige Wortschöpfungen Bunyans wurden sprichwörtlich, wie der Marktplatz der Eitelkeiten (Vanity Fair).
Bunyans Charaktere sind universell. Es sind Typen, die man zu allen Zeiten und an allen Orten findet. Z.B. identifizierten die Leser des Buches sofort Menschen ihrer Umgebung mit Figuren wie Schwätzer und Ignorant. Bunyan wollte aber nicht nur menschliche Charaktere schildern, sondern hatte die Absicht, mit der Geschichte die Gläubigen seiner Gemeinde zu ermutigen und die Gleichgültigen aufzurütteln, damit sie sich um ihr Glaubenswachstum bemühten.
Im Übrigen gibt es viele Werke der Weltliteratur, die das menschliche Leben in der Zeit als Reise von Ort zu Ort darstellen: Homers Odyssee, Alice im Wunderland von Lewis Carrol, Tolkiens Herr der Ringe usw. Reisen ist also eine beliebte Metapher für das menschliche Leben, und Bunyan schildert in seinem Buch sogar die gleiche Reise zweimal: Christ und Christin müssen auf demselben Weg in die himmlische Stadt gelangen. Bunyan vermeidet jedoch Wiederholungen und setzt sehr geschickt im zweiten Teil neue Akzente.
Obwohl von Bunyans Pilgerreise gesagt wird, es sei das nach der Bibel meistverbreitete englischsprachige Buch, hat im Zuge der Säkularisierung die Kenntnis der Pilgerreise immer weiter abgenommen. So wird der Titel dann als die Reise der Pilgerväter auf der Mayflower missverstanden, und der Autor mit dem sagenhaften Holzfäller Paul Bunyan verwechselt.
Bemerkenswerterweise verliert Christ im Verlauf seiner Reise immer wieder durch eigene Schuld den Pilgerweg und geht in die Irre, trotz aller Kämpfe, die er durchgestanden hat. Auf diese Weise diente das Buch als Trost für Christen, die in ihren eigenen inneren Kämpfen unterlegen waren. Dennoch enthält die Geschichte auch einen warnenden Unterton, was im Schicksal von Unwissend/Ignorant zum Ausdruck kommt. Bunyan wählte dessen Verdammnis sogar als Schluss von Teil eins seines Buches und nicht, wie zu erwarten wäre, die Ankunft von Christ in der himmlischen Stadt.
Stattdessen hat der zweite Teil ein durchweg verheißungsvolles und gutes Ende.
Es liegt eine Vielzahl deutscher Übersetzungen vor, darunter:
Eine anonyme deutsche Übersetzung erschien zeitweise auch unter dem Titel Pilgerreise nach dem Berge Zion (so in der 24. Auflage 1919 im Oncken-Verlag) mit einer Biografie Bunyans. 1998 erschien eine Neuübersetzung von Christian Rendel unter dem kompakten Titel Pilgerreise im Johannis-Verlag (ISBN 3-501-01339-6), die 2010 in die 6. Auflage ging (ISBN 978-3-501-01360-1).
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