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Systemdenken bedeutet, eine weitgehend beliebige Art von Phänomen zu untersuchen und dieses gegebenenfalls zu erklären, indem der Versuch unternommen wird, das besagte Phänomen in einem Systemmodell zu erfassen: Ein komplexes Set von Wechselwirkungen wird – oft unter Einbeziehung von Subsystemen, alle innerhalb eines Systems – modelliert (oder als Subsystem im Modell angedacht, jedoch wegen Irrelevanz reduziert). Voraussetzung dafür ist, dass das besagte Phänomen überhaupt modellierbar ist. Andererseits ist es aber auch möglich, mit dem fertigen Modell eines Phänomens zu beginnen oder auch nur ein Teilmodell zu erarbeiten und darauf Systemdenken anzuwenden.
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In besonderen Szenarien kann Systemdenken das Erfordernis beinhalten, logische, mathematische, technische oder philosophische Paradigmen und Rahmen zu entwickeln, in denen physikalische, technologische, biologische, soziale, kognitive oder metaphysische Phänomene systemisch analysiert und ihr Systemverhalten zu deuten und zu erklären versucht wird (insbesondere dann, wenn Modellwissen dafür noch nicht ausgearbeitet zur Verfügung steht).
Systemdenken in der Systemtheorie fasst die typischen Sichtweisen eines Systemikers zusammen:
Klassische und fachliche Sichtweisen können als Mittel zur Reduktion von Komplexität in größeren Systemen angesehen werden; dazu gehören: einfache Mechanik, einfache Regeln, lineares und kategorisches Denken (die durchaus für Teillösungen in sehr kleinen Bereichen verwendet und ggf. auch auf andere Systeme übertragen werden). In vielen Fällen ist jedoch eine vielgestaltigere, dynamischere Sichtweise angebracht, ohne dabei jedoch Effektivitätsprinzipien zu vernachlässigen.
Beispiele für sehr einfache und ohne spezifische Vorkenntnisse anwendbare Methoden des visuellen Denkens in Systemen sind die Konstellationsanalyse und das Vernetzte Denken: Die Konstellationsanalyse dient beispielsweise zur Skizzierung von Akteuren und deren Beziehungen zueinander, wodurch konfliktäre Polarisierungen und Kooperationspotenziale abgeleitet werden können. Mit dem vernetzten Denken können Teilsysteme und deren gegenseitige Beeinflussung dargestellt werden, um Bedingungen für Kaskadeneffekte und Zustandsänderungen (Kipppunkte) abzuleiten.
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