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Scholastik Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Supposition bezeichnet man in der Logik der Scholastik verschiedene Arten, in denen ein Terminus für etwas stehen bzw. etwas bezeichnen kann. Eine Darlegung dieser verschiedenen Arten bezeichnet man auch als Suppositionstheorie.
Eine Suppositionstheorie findet sich in vielen Traktaten mittelalterlicher Logik und in den meisten Logik-Summen, so beispielsweise in denen von Wilhelm von Ockham, Wilhelm von Sherwood und Walter Burleigh. Im Folgenden soll der Kern dieser Theorien, dasjenige, worüber sich die meisten mittelalterlichen Autoren einig sind, vorgestellt werden.
Die Supposition betrifft Termini, also Allgemeinbegriffe, wie sie beispielsweise im Syllogismus vorkommen. Zum Beispiel ist in dem Satz „homo est animal“, „der Mensch ist ein Sinnenwesen“, sowohl „homo“ als auch „animal“ ein Terminus. Es werden nun die folgenden Arten von Supposition unterschieden:
Nach anderen geriet die mittelalterliche Lehre von der Supposition als scholastisch in der frühen Neuzeit in Misskredit und wurde vergessen. Vermutlich daher kann sie nicht direkt auf eine Fragestellung der modernen Logik abgebildet werden. Stattdessen gibt es eine ganze Reihe von heutigen Thematiken, die mit der Suppositionstheorie verknüpft sind. Die materiale Supposition erinnert an heutige Überlegungen zum Zitat, die Differenzierung von formaler und materialer Supposition ist damit in der Sache Vorläuferin der Unterscheidung von Metasprache und Objektsprache bzw. in der angelsächsischen (Sprach-)Philosophie und Linguistik von „use“ und „mention“.
In der einfachen Supposition klingt eine Theorie der abstrakten Gegenstände an. Darüber hinaus gibt es eine Verbindung zwischen der personalen Supposition und der modernen Lehre der Quantifikation. Gemäß der modernen Auffassung werden allerdings Allgemeinheit und Partikularität an Quantoren wie „alle“ und „einige“ („omnis“, „aliquid“) nicht an den Termini (modern: Prädikate) festgemacht.
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