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Stuttgarter Stäffele

Treppenanlagen in Stuttgart Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stuttgarter Stäffele
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Die Stuttgarter Stäffele sind mehr als 400 Treppenanlagen in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart.[1] Aktuelle Schätzungen sprechen von bis zu 600 Treppenanlagen im gesamten Stadtgebiet.[2]

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Die Buchenhofstaffel (Endstück zum Hasenberg)

Damit konkurriert Stuttgart mit Wuppertal um den Titel der treppenreichsten Stadt Deutschlands. Der Ursprung der Stäffele geht auf eine Zeit zurück, als die Hänge rund um Stuttgart von Weinbauern bewirtschaftet wurden. Als sich Stuttgart ab Mitte des 19. Jahrhunderts ausdehnte und dabei die Hänge zunehmend urbanisiert wurden, wichen die alten Weinbergstaffeln Fußwegen und Treppen zu den neuen höhergelegenen Wohngebieten. Die Querverbindungen zwischen den Straßen weisen häufig kunstvolle Architektur auf.

Der Begriff Stäffele leitet sich ab vom Wort Staffel, der im süddeutschen Sprachbereich gängig ist. Laut Duden wird darunter Treppe, auch der Absatz einer Treppe, verstanden. Im schwäbischen Dialekt wurde daraus Stäffele. Der Begriff ist einerseits Diminutiv, andererseits eine Verniedlichung, weswegen er als Koseform zu verstehen ist, wie beispielsweise auch das Viertele (0,25 Liter Wein).

Sehr bekannte Stäffele sind die Eugenstaffel (welche nur umgangssprachlich so bekannt ist, es handelt sich genau genommen um die Eugenstraße), die Oscar-Heiler-Staffel und die Willy-Reichert-Staffel zur Karlshöhe, die Sängerstaffel, die Georg-Elser-Staffel, die Sünderstaffel, die Taubenstaffel, die Emil-Molt-Staffel und die Buchenhofstaffel.

Die vielen Stäffele haben den Bewohnern Stuttgarts den Ortsnecknamen Stäffelesrutscher eingebracht. Zudem sind die meisten der Stäffele oft nicht mit offiziellen Straßenschildern gekennzeichnet, da es sich vielfach um die Fortsetzung bestehender Straßen (z. B. Eugenstraße) oder um unbenannte beziehungsweise Stäffele ohne direkte Grundstückszugänge handelt.

Dem Stuttgarter Mundartdichter und Mundartforscher Friedrich E. Vogt (1905–1995) wurde ebenfalls eine eigene Staffel gewidmet. Er schrieb ein Lied über die „steilen Stuttgarter Stäffele“. Gesungen wurde es unter anderem von Willy Reichert und Oscar Müller.[3]

Seit den 1980er-Jahren werden auf den Stäffele verschiedene Stadtspaziergänge, die so genannten „Stäffelestouren“[4] angeboten. Diese sind neben den klassischen Stadtführungen eher kleine Wanderungen und werden sowohl von der Stadt Stuttgart sowie von zahlreichen selbstständigen Stadtführern angeboten. Stäffele dienen in Stuttgart nicht nur der Fortbewegung, sondern werden auch gerne als Aussichts- und Treffpunkte genutzt.

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Übersicht der Stuttgarter Stäffele

Zusammenfassung
Kontext
Weitere Informationen Name der Staffel, Status ...
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Literatur

  • Uli Kreh et al.: Stuttgart und seine Stäffele. Silberburg-Verlag, 1991, ISBN 3-925344-50-0.
  • Titus Häussermann (Herausgeber): Treppauf, treppab in Stuttgart. Silberburg-Verlag, 2004, ISBN 3-87407-255-X.
  • Susanne M. K. Baur, Doris Schöpke-Bielefeld: Stuttgart – Die Stadt und ihre Stäffele. Scribo Verlag, 2012, ISBN 978-3-937310-24-4.
  • Eberhard Rapp: Stäffele – Stuttgarts Wahrzeichen. Silberburg-Verlag, 2013, ISBN 978-3-8425-1257-3.
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Commons: Stuttgarter Stäffele – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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