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Umformverfahren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Strangpressen ist ein Ur- und Umformverfahren zum Herstellen von Stäben, Drähten, Rohren und unregelmäßig geformten prismatischen Profilen. In der Lebensmittel- und Kunststoffverarbeitung wird das entsprechende Verfahren als Extrusion bezeichnet.
Zum Strangpressen eignen sich prinzipiell alle Metalle, es wird aber vor allem für Aluminium und Aluminiumlegierungen (z. B. Kühlkörperprofile und Konstruktionsprofile), Kupfer und Kupferlegierungen angewendet. Aus Edelstahl werden (nahtlose) Rohre hergestellt. Weiterhin werden geringere Mengen Magnesium- und Titanlegierungen oder auch Lote stranggepresst.
Vorteile des Strangpressens sind insbesondere die Möglichkeiten, Profile auch in komplexen Formen und aus schwer umformbaren Werkstoffen herzustellen. Der hohe Umformgrad, der in einem Verfahrensschritt erreichbar ist und die geringen Werkzeugkosten machen das Strangpressen vor allem für die Fertigung relativ geringer Lose interessant.
Das Strangpressen wird nach DIN 8583 zum Druckumformen gezählt, gemeinsam mit dem Verjüngen und dem Fließpressen in der Untergruppe des Durchdrückens, und in DIN 8583-6 unter Punkt 2.1.5.2.1 „mit starrem Werkzeug“ und 2.1.5.2.2 „mit Werkmedien“ näher beschrieben.[1]
Die DIN 8580 hingegen führt das Strangpressen als Fertigungsverfahren 1.2.4 „Urformen aus dem plastischen Zustand“ wie das Pressformen unter der Grundoperation Drücken auf (die ähnlichen Verfahren Spritzgießen und Spritzpressen werden demgegenüber unter die Grundoperation Schmelzen gefasst).[2]
Beim Strangpressen wird ein auf Umformtemperatur erwärmter Pressling (Block bzw. Bramme) mit einem Stempel durch die Öffnung einer Matrize gedrückt. Dabei wird der Block von einem Rezipienten in Form eines dickwandigen Zylinders umschlossen. Der Querschnitt des Pressstrangs wird durch die Matrize bestimmt. Durch am Stempel angebrachte Dorne können Hohlräume erzeugt werden. Strangpressprofile werden in der Regel in Längen von bis zu 60 m gefertigt. Das Strangpressen dient zur Herstellung von Endlosmaterial, das in der gewünschten Länge abgetrennt wird. Beim verwandten Fließpressen werden dagegen Einzelstücke hergestellt.
Als Verfahrensvarianten sind das direkte, das indirekte und das hydrostatische Strangpressen zu unterscheiden.
Eine Sonderform jüngeren Datums nutzt Reibungshitze zur Formbarmachung des Ausgangsmaterials, auch unter CONFORM-Verfahren bekannt. Dabei wird ein stetig zugeführter Draht mit üblicherweise 8 bis 20 mm Durchmesser durch ein Reibrad auf bis zu über 500 °C erhitzt und das dann teigige Material durch eine unmittelbar nach dem Reibrad angeordnete Matrize gepresst. Dieses kontinuierlich arbeitende Verfahren wird vornehmlich für Profile kleiner und mittelgroßer Abmessung aus Aluminium und Kupfer verwendet. Der über einen langen Zeitraum kontinuierlich mögliche Erzeugungsprozess und der Umstand, dass dafür nur eine einzige relativ kleine und einfach gebaute Maschine notwendig ist, ermöglicht eine Kostenreduzierung von 30 bis 50 % gegenüber den herkömmlichen Strangpressverfahren.
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