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Erklärung von mehr als 130 europäischen Leseforschern zur Zukunft des Lesens im Zeitalter der Digitalisierung. Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Stavanger-Erklärung zur Zukunft des Lesens befasst sich mit dem Einfluss von Digitalisierung auf Lesepraktiken. Sie fasst die Ergebnisse von Forschungsprojekten zusammen, die Mitglieder der europäischen Forschungsinitiative Evolution of Reading in the Age of Digitisation (E-READ) innerhalb eines vierjährigen Zeitraums durchführten und auf einer Konferenz im norwegischen Stavanger diskutierten. Die Erklärung wurde am 22. Januar 2019 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung veröffentlicht und von mehr als 130 Wissenschaftlern unterzeichnet.[1]
Die Stavanger Erklärung enthält Befunde, Empfehlungen und Forschungsfragen „zur Zukunft des Lesens“.[1]
Die Stavanger-Erklärung wurde von der Forschungsinitiative Evolution of Reading in the Age of Digitisation (E-READ) verfasst. Diese wird durch den europäischen Forschungsförderungsrahmen COST finanziert, untersucht den Einfluss von Digitalisierung auf Lesepraktiken, und versammelt fast 200 Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen.
Die Stavanger-Erklärung wurde kontrovers rezipiert.
Fürsprecher des gedruckten Buchs fokussierten sich insbesondere auf den Teil der Studie, der herausstellt, „dass Papier weiterhin das bevorzugte Lesemedium für einzelne längere Texte bleiben wird, vor allem, wenn es um ein tieferes Verständnis der Texte und um das Behalten geht“.[3][1] So sieht beispielsweise auch Jonathan Beck, Verleger von C. H. Beck, hauptsächlich, dass die Stavanger-Erklärung „den Vorteil des gedruckten Buchs ein weiteres Mal unterstreicht“.[4]
Der Mathematiker Jörn Loviscach kritisiert methodische Ungenauigkeiten: Die der Erklärung zu Grunde liegende Metastudie „Don't throw away your printed books: A meta-analysis on the effects of reading media on reading comprehension“[5] sei in der Erklärung nicht zitiert worden, von 171.055 Teilnehmern dieser Metastudie kämen 154.577 aus der neuseeländischen Studie „Mode equivalency in PAT: Reading Comprehension“[6]. Diese Studie sei ohne Peer-Review veröffentlicht worden und auf die Frage, ob die Einteilung der Teilnehmer nach Lesemedium (Papier/Bildschirm) zufällig getroffen wurde, habe er keine Antwort erhalten.[7]
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