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fünfköpfiges Gremium nach der Unabhängigkeit Sudan Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Oberste Souveränitätsrat (englisch sovereignty council; arabisch مجلس السيادة, DMG Maǧlis as-Siyāda), später auch Souveränitätskomitee (engl. Committee of Sovereignty) oder Oberster Staatsat (engl. Supreme Council of State), war jenes fünfköpfige Gremium, das nach der Unabhängigkeit Sudans 1956 als kollektives Staatsoberhaupt fungierte. Es bestand bis 1958 und nochmals von 1964 bis 1969.[1]
Der im Januar 1956 aus Abdel Fattah Muhammad al-Maghrabi, Muhammad Ahmad Yasin, Ahmad Muhammad Salih, Muhammad Othman al-Dardiri und Siricio Iro Wani gebildete Souveränitätsrat[2] wurde jedoch schon im November 1958 durch den Militärputsch Ibrahim Abbuds gestürzt, abgeschafft und durch einen Obersten Rat der Streitkräfte (Oberster Militärrat) ersetzt.[3]
Die nach dem Sturz Abbuds im Oktober 1964 gebildete Übergangsregierung unter al-Chatim al-Chalifa verkündete eine Übergangsverfassung, stellte den 1958 abgeschafften Souveränitätsrat wieder her[4] und vereidigte im Dezember 1964 zunächst die vier neuen Ratsmitglieder Abdel (Abd al-) Halim Muhammad, Tijani al-Mahi (Tigani Elmahi), Mubarak Shaddad, Ibrahim Yusuf Sulayman[4]; kurz darauf kam als Vertreter des Südsudan noch Luigi Adwok (Adok) dazu.[1][3][5][6]
Nach Ibrahim Yusuf Sulaymans Ausscheiden wurde im Juni 1965 ein neuer Souveränitätsrat aus Ismail al-Azhari, Abdel Halim Muhammad, Abdullah al-Fadil al-Mahdi, Luigi Adwok und Khidr (Khidir) Hamad gebildet.[3][7] Für den ebenfalls 1965[1][3][6] (bzw. 1967?[8]) ausgeschiedenen Luigi Adwok und den im Mai 1966 verstorbenen Abdullah al-Fadil al-Mahdi rückten Philemon (Filmon) Majok und Abd ar-Rahman Abdun nach.[9] Abdel Halim Muhammad wurde (1967?) durch Daoud al-Khalifa ersetzt.[10]
Im Mai 1968 wurde der Souveränitätsrat erneut umgebildet und bestand fortan aus Ismail al-Azhari, Khidr Hamad, Daoud al-Khalifa, Bushra Fadil al-Mahdi sowie Jarvis (Jervis, Jervase, Garfis) Yak.[11][12] Ursprünglich rotierte der Vorsitz im Rat wöchentlich, im Juli 1965 wurde al-Azhari schließlich zum ständigen Vorsitzenden (Präsident des Rates) gewählt[3][7] und im Mai 1968 wiedergewählt.[11]
Obwohl der Souveränitätsrat eigentlich nur repräsentative Aufgaben hatte, setzte er 1966 sowie 1967 die Regierung ab[1], verbot 1967 gegen einen ausdrücklichen Schiedsspruch des Obersten Gerichts die Sudanesische Kommunistische Partei[8] und löste im Februar 1968 das (im Mai 1965 gebildete) Parlament auf, weil es seine Aufgabe, eine neue Verfassung zu erarbeiten, nicht erfüllt habe.[13] Durch einen erneuten Militärputsch Dschafar an-Numairis im Mai 1969 (sein erster Putschversuch war im Dezember 1966 gescheitert[9][14]) wurde der Souveränitätsrat endgültig abgeschafft, an-Numairi wurde zunächst Vorsitzender eines Revolutionären Kommandorates, ab 1971 dann Staatspräsident des Sudan (bis 1985).
Zusammensetzung des sudanesischen Souveränitätsrates 1964–1969 | |||
1964 | 1965 | 1966 | 1968 |
---|---|---|---|
Ibrahim Yusuf Sulayman | Ismail al-Azhari | Ismail al-Azhari | Ismail al-Azhari |
Abdel Halim Muhammad | Abdel Halim Muhammad | Abdel Halim Muhammad | Daoud al-Khalifa |
Mubarak Shaddad | Khidr Hamad | Khidr Hamad | Khidr Hamad |
Luigi Adwok | Philemon Majok | Philemon Majok | Jarvis Yak |
Tijani al-Mahi | Abdullah al-Fadil al-Mahdi | Abd ar-Rahman Abdun | Bushra Fadil al-Mahdi |
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