Somme-Bucht
Bucht an der Somme-Mündung (Picardie, Frankreich) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bucht an der Somme-Mündung (Picardie, Frankreich) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Somme-Bucht (frz. Baie de Somme) wird das Ästuar der Somme bezeichnet, das mit etwa 7200 ha Fläche das größte seiner Art in Nordfrankreich bildet. Administrativ gehört die Somme-Bucht zum Département Somme in der Region Hauts-de-France.
Somme-Bucht | ||
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Flachwasser und Dünen in der Somme-Bucht | ||
Gewässer | ||
Landmasse | Westeuropa | |
Geographische Lage | 50° 12′ 5″ N, 1° 37′ 37″ O | |
Fläche | 72 km² |
Geologisch gesehen, handelt es sich um keine Bucht, sondern eine Flussmündung. Der trichterförmig erweiterte und mit Salzwasser unterströmte Wasserlauf der Somme lässt jedoch Assoziationen an eine Meeresbucht aufkommen, die zu einer solchen Namensgebung geführt haben.
Auf etwa zehn Kilometer Länge erstreckt sich der Somme-Trichter von Südost nach Nordwest bis zur Mündung in den Ärmelkanal. An seiner Südseite liegen an seinem Ufer die Fischerhäfen Saint-Valery-sur-Somme und Le Hourdel; der Badeort Cayeux-sur-Mer liegt am Meer. Infrastrukturelles Zentrum der Nordseite ist die Gemeinde Le Crotoy; nordwestlich erstreckt sich die Naturlandschaft der Marquenterre bis zum Leuchtturm von Saint-Quentin-en-Tourmont.
Diese Landschaft ist charakteristisch für ein Ästuar, bedingt durch ihre Entstehungsgeschichte durch den extremen Tidenhub: Bei Flut dringt schweres Salzwasser flussaufwärts ein und unterströmt das Süßwasser der Somme; dieser Flutstrom bringt viel Sand und Schlick heran, der von dem schwächeren Ebbestrom nicht wieder vollständig abtransportiert werden kann. Die Folge sind
3000 ha dieser beiden Landschaftsformen stehen in der Somme-Bucht insgesamt unter Naturschutz.
Die Réserve naturelle de la Baie de Somme wurde 1994 eingerichtet. Seine Kernzone ist auf 250 ha der Parc du Marquenterre im äußersten Norden, der über 300 Vogelarten Lebensraum bietet. Zahlreiche Zugvögel finden hier im Winter eine Zwischenstation auf ihrem Weg in ihre südlichen Quartiere.
In der Somme-Bucht lebt seit den 1980er-Jahren wieder eine Hundsrobben-Kolonie (sowohl Seehunde als auch Kegelrobben). Mitte des 19. Jahrhunderts waren diese Tiere in der Gegend häufig, jedoch war um 1950 die Population auf Grund der exzessiven Bejagung fast verschwunden. Im Jahr 2000 wurden wieder 74 Exemplare gezählt.
Seit dem 28. Juli 2020 gehört das Gebiet zum Regionalen Naturpark Baie de Somme Picardie Maritime.
Der Zugang zu den Naturschutzgebieten mit dem PKW ist außerhalb der Siedlungen und des Informationszentrums am Eingang zum Parc du Marquenterre eingeschränkt.
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