Solahütte
Unterkunft der Bewachung von Konzentrationslagern in der Region Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Solahütte war ein nahe der Ortschaft Międzybrodzie Bialskie bei Saybusch (polnisch: Żywiec) (30 Kilometer südlich von Auschwitz (polnisch: Oświęcim)) gelegenes Erholungsheim/Kasino, das während der Zeit des Nationalsozialismus von Mitgliedern der SS-Bewachung der Konzentrationslager in der Region genutzt wurde (auch als: SS-Hütte Porombka, SS-Hütte Soletal, Solehütte, Soletal bezeichnet).[1]



Dieses „Urlauberheim“ wurde 1942 von einem Häftlingskommando des KZ Auschwitz unter der Leitung des späteren Schutzhaftlagerführers Franz Hößler ausgebaut. Es war von Herbst (Oktober/November) 1940 bis Januar 1945 in Betrieb; dabei wurden dort auch einige weibliche KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit eingesetzt (Arbeitskommando).
Der etwa drei Kilometer nordöstlich des Stausees befindliche Gebäudekomplex ermöglichte einen atemberaubenden Blick in das Solatal und zur Staumauer.[2]
Dieser Ort trat im Jahre 2007 ins Bewusstsein der Öffentlichkeit, nachdem ein „Auschwitz-Album“, das nach seinem Besitzer sogenannte „Höcker-Album“ bekannt wurde. Es enthält unter anderem Fotografien aus dem Jahr 1944, die das Täterpersonal von Auschwitz-Birkenau in seiner Freizeit in der Solahütte zeigen. Zu diesen Personen gehörten neben Karl-Friedrich Höcker selbst der KZ-Arzt Josef Mengele, die Kommandanten des KZs Auschwitz Rudolf Höß und Josef Kramer.
2011 wurde die Hütte abgerissen.[3]
Literatur
- Stefan Hördler, Christoph Kreutzmüller, Tal Bruttmann: Auschwitz im Bild. Zur kritischen Analyse der Auschwitz-Alben. In: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 63/2015, H. 7/8, S. 609–632.
- Christophe Busch (Hrsg.): Das Höcker-Album: Auschwitz durch die Linse der SS. Verlag Philipp von Zabern 2016, ISBN 978-3805349581.[4]
Weblinks
- Uwe Schmitt und Sven Felix Kellerhoff: „Die entspannte Freizeit der Massenmörder“, in Welt Online, 20. September 2007.
- Fotos aus dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington
- Jordan Mejias: Wie man sich vom Massenmord entspannt, in FAZ.NET, 21. September 2007.
- Polnische Topographische Karte Rybnik - Fryštát - Pszczyna mit nachträglich aufgedruckten deutschen Ortsbezeichnungen (um 1940) – Das Gebiet des Stausees befindet sich unten rechts. (Dateigröße ca. 40 MB)
Fußnoten
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