Loading AI tools
in der Kaiserlichen Marine des Deutschen Reiches Truppenteile, die den fliegerischen Dienst im Ostsee- und Nordseebereich übernahmen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Seefliegerabteilungen waren in der Kaiserlichen Marine des Deutschen Reiches Truppenteile, die den fliegerischen Dienst im Ostsee- und Nordseebereich übernahmen.
Am 1. Juni 1913 wurde in Putzig die Marinefliegerabteilung (M.F.A.) und die Marineluftschiffabteilung (M.L.A.) in Johannisthal aufgestellt. Beide Abteilungen waren dem Reichsmarineamt unterstellt. Die M.F.A. wurde durch den ehemaligen Leiter der bisherigen Versuchsstation Putzig, Gygas, geführt.
Im Verlauf des Jahres 1913 erwarb die Kaiserliche Marine als Reaktion auf eine am 3. Mai 1913 von Kaiser Wilhelm II. erlassene Verfügung zur Aufstellung einer Marinefliegerabteilung mangels einheimischer Alternativen ein britisches Schwimmerflugzeug vom Typ Avro 503 und testete es mit dem Marinekennzeichen D–12 versehen bei ihren Herbstmanövern von 1913 auf seine Seetüchtigkeit. Dabei schnitt es im Vergleich zu drei ebenfalls teilnehmenden deutschen Konstruktionen von Albatros und AGO sehr viel besser ab, so dass die Marineleitung zum Anfang des Jahres 1914 der AGO GmbH den Auftrag zur Entwicklung eines ähnlichen Musters erteilte. Aber weder deren mit einem Oberursel-Umlaufmotor ausgerüstete Avro-Kopie noch ein auf Schwimmer gesetztes und mittlerweile veraltetes AGO-Gitterrumpfflugzeug konnten bei der im Januar 1914 in Kiel-Holtenau durchgeführten Präsentation überzeugen, so dass der Auftrag über fünf Flugzeuge im Februar an Albatros und den Flugzeugbau Friedrichshafen übertragen wurde. Ende April 1914 begann die Auslieferung der beiden Konkurrenzmuster, doch während der Entwurf von Albatros den Anforderungen ebenfalls nicht genügte, wurden die fünf FF 19 bis zum 18. Mai 1914 von der Marine übernommen und absolvierten die vom 7. Mai bis zum 18. Juni durchgeführten Tests anstandslos. Sie wurden mit den Marinenummern 25 bis 29 in Dienst gestellt, wobei eines der Flugzeuge für Bruchversuche verwendet wurde. Zu Kriegsbeginn hatte die Marinefliegerabteilung in Stärke 217 Mann mit 32 Flugzeugen und vier Flugbooten einschließlich der Schulmaschinen; feldverwendungsfähig waren jedoch nur zwölf Wasser- und ein Landflugzeug.
Die Unterstellung war unter die Inspektion der Küstenartillerie und des Minenwesens (Cuxhaven) bei der Marinestation der Nordsee.
Am 1. Juli 1914 erfolgte die Verlegung nach Kiel-Holtenau. Kommandeur der Marinefliegerabteilung war der Fregattenkapitän Hans Gygas.
Später wurde die M.F.A. in die I. Marine-Flieger-Abteilung mit der Verantwortung für den Ostseebereich und in die II. Marine-Flieger-Abteilung mit der Verantwortung für den Nordseebereich aufgeteilt.
Im September 1915 wurden die beiden Marine-Flieger-Abteilungen in Seefliegerabteilung umbenannt. Hierfür wurden Teile des freiwilligen Marinefliegerkorps herangezogen.
Aus der Marinefliegerabteilung wurde die I. Marine-Flieger-Abteilung mit der Verantwortung für den Ostseebereich gebildet. Mitte Oktober 1914 war die Unterstellung beim Führer der Marine-Luftschiffe. Im September 1915 wurde aus der I. Marine-Flieger-Abteilung die I. Seefliegerabteilung.
Kommandeur war bis April 1915 Fregattenkapitän Hans Gygas, welcher vorher bereits Kommandeur der Marinefliegerabteilung gewesen war.
Unterstellungen:
Im September 1915 wurde aus der I. Marine-Flieger-Abteilung die I. Seefliegerabteilung (S.F.A.), wobei Teile des freiwilligen Marinefliegerkorps herangezogen wurden. Der Einsatzbereich blieb in der Ostsee und der Stützpunkt lag in Kiel-Holtenau.
Gegen Kriegsende waren die Seeflugstationen dem Kommandeur der Flieger unterstellt. Im Juli 1919 wurde aus der I. Seefliegerabteilung die Seefliegerabteilung der Ostsee. Nach dem Verbot der Militärfliegerei aufgrund des Versailler Vertrags wurde Ende 1920 die Seefliegerabteilung der Ostsee aufgelöst.
Aus der Marinefliegerabteilung wurde die II. Marine-Flieger-Abteilung mit der Verantwortung für den Nordseebereich gebildet. Standort war Wilhelmshaven.
Im September 1915 wurde aus der II. Marine-Flieger-Abteilung die II. Seefliegerabteilung.
Ab August 1914 war Korvettenkapitän Friedrich Brehmer Kommandeur, welcher später auch Kommandeur der II. Seefliegerabteilung wurde.
Unterstellung:
Im September 1915 wurde aus der II. Marine-Flieger-Abteilung die II. Seefliegerabteilung (S.F.A.), wobei Teile des freiwilligen Marinefliegerkorps herangezogen wurden. Der Einsatzbereich blieb in der Nordsee und der Stützpunkt lag in Wilhelmshaven.
Gegen Kriegsende waren die Seeflugstationen dem Kommandeur der Flieger unterstellt. Im Juli 1919 wurde aus der II. Seefliegerabteilung die Seefliegerabteilung der Nordsee. Nach dem Verbot der Militärfliegerei aufgrund des Versailler Vertrags wurde Ende 1920 die Seefliegerabteilung der Nordsee aufgelöst.
Die Seeflugstationen Zeebrügge (Einrichtung Ende 1914) und Ostende (ab April 1917) waren militärisch dem Kommando der Flieger beim Marinekorps Flandern unterstellt. Personell und materiell erfolgte aber die Versorgung durch die II. Marine-Flieger-Abteilung bzw. II. Seefliegerabteilung.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.