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Pflanzen, die ganz oder teilweise unter Wasser leben und sich sekundär an das Leben im Wasser angepasst haben Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wasserpflanzen oder Hydrophyten (aus altgriechisch ὕδωρ hýdōr, deutsch ‚Wasser‘ und φυτόν phytón ‚Pflanze‘) sind Pflanzen, die ganz oder teilweise unter Wasser leben. Wasserpflanzen kommen im Süß-, Brack- und Meerwasser vor.
Zu den im Wasser wachsenden Pflanzen (im weiteren Sinne, als Arten, die mittels Pigmenten wie Chlorophyllen aus Sonnenlicht und anorganischen Nährstoffen als sogenannte Photoautotrophe ihre Biomasse erzeugen) zählen die primär im Wasser lebenden, als Algen bezeichneten Gruppen und einige Gruppen der primär landlebenden Moose und Gefäßpflanzen, der Farne und Blütenpflanzen (Vertreter der anderen Samenpflanzen besitzen keine wasserlebenden Vertreter). Zu den Algen wurden früher auch die „Blaualgen“ gerechnet, die heute, wie alle autotrophen Prokaryoten, nicht mehr als Pflanzen gelten. Bei der Untersuchung wasserlebender Pflanzen hat sich, aus methodischen Gründen, eine Zweiteilung ergeben: Die kleinen (oft einzelligen) Arten des Phytoplankton und als mikroskopische Fäden oder Lager aufwachsenden Algen (als Periphyton bezeichnet) werden von der Algenkunde (Phycologie, oder auch Algologie) oder von produktionsbiologisch interessierten Limnologen (Hydrobotanikern) bearbeitet, sie müssen meist im Labor, mittels mikroskopischer Techniken, bestimmt werden. Meist sind sie, wenn von Wasserpflanzen die Rede ist, nicht gemeint. Die größeren, in der Regel im Gelände ansprechbaren Wasserpflanzen werden als aquatische (das heißt: im Wasser lebende) „Makrophyten“ bezeichnet. Vegetationskundler bearbeiten im Regelfall nur die Makrophyten. Der Begriff Makrophyten ist rein pragmatisch definiert als diejenigen, größeren, Wasserpflanzen, die mit den üblichen vegetationskundlichen Methoden, im Freiland, bestimmt und bearbeitet werden können. Dazugezählt werden alle Moose und Gefäßpflanzen und aus der Gruppe der Algen die Armleuchteralgen. In der Zuordnung unsicher sind einige andere makroskopische Algen, etwa die Rotalgen der Gattungen Lemanea und Batrachospermum (wie die Froschlaichalge), sie werden manchmal mit berücksichtigt, manchmal nicht.
Die einzigen im Meer lebenden Samenpflanzen sind die grasartigen zu den Seegräsern zusammengefassten Arten der Uferzone. Große Algenarten des Meeres, die als Seetang zusammengefasst werden, sind meist beim Begriff Wasserpflanze nicht mitgemeint.
Die Makrophyten des Süßwassers bilden, nach den meisten Systematiken, einen Wuchstyp oder Lebensformtyp der Pflanzen. Die Abgrenzung der Wasserpflanzen von anderen Pflanzen ist dabei nicht eindeutig und wird von verschiedenen Botanikern im Detail etwas unterschiedlich gehandhabt. Während einige alle, zumindest zeitweilig, im Wasser wachsenden Arten einbeziehen, berücksichtigen andere nur solche Arten, die besondere Anpassungen an das Wasserleben aufweisen, insbesondere auch im Wasser assimilieren können (also nicht nur eine zeitweilige Überflutung überdauern). Andere verlangen sogar, dass die Art ihren gesamten Lebenszyklus im Wasser vollenden können muss. Problematisch für die Abgrenzung ist etwa, dass einige Pflanzenarten in einer Wasser- und in einer Landform existieren, die ineinander übergehen können, so dass die ursprüngliche Wasserpflanze nach dem Austrocknen an Land weiterwächst. Andere Arten wurzeln zwar unter Wasser, ragen aber teilweise über die Wasseroberfläche empor, wobei sie in den untergetauchten Teilen assimilieren können oder nicht. Es werden unterschieden[1]
Die Einteilung der Wasserpflanzen (ohne die Sumpfpflanzen) wird, je nach Fachrichtung oder nach Fragestellung, nach unterschiedlichen Kriterien vorgenommen, so dass nebeneinander verschiedene Klassifikationsschemata in Gebrauch sind.
Die Unterteilung der Wasserpflanzen nach den standortbezogenen Wuchsform ist das am häufigsten verwendete Klassifikationsschema. Man unterscheidet[2][3][4]
Viele Wasserpflanzen-Arten können mehreren Wuchsformtypen angehören. Arten wie Reinweißer Wasserhahnenfuß (Ranunculus ololeucos) oder Gelbe Teichrose (Nuphar lutea) besitzen zum Beispiel Unterwasserblätter und Schwimmblätter, oft an derselben Pflanze.
Einige Botaniker unterscheiden als weitere Gruppe:
Neben der Einteilung nach Lebensformen ist ein zweites Klassifikationsschema in Gebrauch, das die Wasserpflanzen nach morphologischer Ähnlichkeit in Gruppen einteilt, es wurde von dem schwedischen Botaniker Gustaf Einar Du Rietz erstmals eingeführt und später erweitert. Diese werden verwirrenderweise oft ebenfalls als die „Wuchsform“ bezeichnet, so dass dieser Begriff nicht eindeutig ist. Außerdem sind auch Schemata in Gebrauch, die beide Klassifizierungsmöglichkeiten miteinander verbinden. Die Wuchsformen, in diesem Sinn, sind jeweils nach einem charakteristischen Vertreter benannt. Verwendet werden etwa die folgenden Begriffe[5][1][6]
Wasserpflanzen sind an ihren Lebensraum, je nach Wuchsform und Standort, in unterschiedlicher Art und Weise angepasst. Alle Wasserpflanzen sind dabei krautige Pflanzen.[7][8][3]
Ob und welche Arten bzw. Gestalttypen von Wasserpflanzen an einem Standort vorkommen hängt von den jeweilig herrschenden abiotischen und biotischen Umweltfaktoren ab. Die Verfügbarkeit von Nährstoffen, Sauerstoff und Licht sind sehr maßgebliche abiotische Faktoren aber auch die Temperatur, der Salzgehalt[9] und die Transparenz des Wasser sowie die Beschaffenheit des Substrates spielen eine Rolle. Zu den biotischen Umweltfaktoren zählen der Befraß durch Herbivore, Konkurrenz durch andere Pflanzen (z. B. um Licht und Nährstoffe), Ansiedlung von Pilzen[10] und Allelopathie[11].[12]
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