Schwarzbach (Rhein, Ginsheim)
Fluss mit Mündung im Rhein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Schwarzbach ist ein – mit dem längeren seiner beiden Oberläufe Gundbach zusammen – 43 km langer rechter Zufluss des Rheins im Hessischen Ried, der nach insgesamt etwa westlichem Lauf durch den Landkreis Offenbach und den Kreis Groß-Gerau beim Ginsheim-Gustavsburger Stadtteil Ginsheim in einen Seitenarm des Oberrheins mündet.
Schwarzbach | ||
Schwarzbach bei Astheim | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 2398 | |
Lage | Rhein-Main-Tiefland
Nördliches Oberrheintiefland
Rhein-Main-Tiefland
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Flusssystem | Rhein | |
Abfluss über | Rhein → Nordsee | |
Ursprung | Zusammenfluss von Gundbach und Geräthsbach am Jagdschloss Mönchbruch 49° 58′ 39″ N, 8° 30′ 24″ O | |
Mündung | südlich von Ginsheim in den Ginsheimer Altrhein 49° 58′ 11″ N, 8° 19′ 47″ O | |
Mündungshöhe | ca. 82,1 m ü. NHN[1]
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Länge | 43 km | |
Einzugsgebiet | 513,961 km²[2] | |
Abfluss am Pegel Nauheim[3] AEo: 135 km² Lage: 13,8 km oberhalb der Mündung |
NNQ (28.08.1976) MNQ 1965/2009 MQ 1965/2009 Mq 1965/2009 MHQ 1965/2009 HHQ (11.06.1965) |
20 l/s 199 l/s 599 l/s 4,4 l/(s km²) 2,25 m³/s 5 m³/s |
Abfluss[4] AEo: 513,961 km² an der Mündung |
MNQ MQ Mq |
806 l/s 2,369 m³/s 4,6 l/(s km²) |
Verlauf des Schwarzbachs mit Gundbach und Hengstbach |
Geographie
Verlauf
Der Schwarzbach hat keine Quelle, sondern entsteht am Jagdschloss Mönchbruch unmittelbar an der Bundesstraße 486 aus dem Zusammenfluss von Gundbach und Geräthsbach. Der deutlich längere Gundbach entspringt als Hengstbach südlich von Dietzenbach-Hexenberg in einem sumpfigen, waldnahen Gebiet. Seine Quelle ist nicht gefasst und nur schwer erreichbar.
Der am Jagdschloss entstandene Schwarzbach fließt durch den Treburer Unterwald und den Teichwald, bevor sein Bachbett durch Nauheim hindurchführt. In Nauheim steht eine Pegelmessstelle des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit dem Pegelnullpunkt auf 85,91 m ü. NN.[5] Zwischen Nauheim und Groß-Gerau, nachdem er die Landesstraße L 3482 (die frühere Bundesstraße 42) unterquert hat, mündet von links und Osten der Hegbach in den Schwarzbach, 1000 Meter weiter westlich gefolgt von dem aus Darmstadt-Arheilgen kommenden und durch Groß-Gerau fließenden Mühlbach. Südwestlich von Trebur fließt der zwischen Griesheim und Wolfskehlen entspringende Landgraben in den Schwarzbach ein. Südlich an Trebur vorbei läuft der Schwarzbach danach weiter in Richtung Westen zum Rhein hin. Bei Astheim knickt er nach Norden ab und mündet schließlich am Südrand von Ginsheim in den Ginsheimer Altrhein, einen Seitenarm des Rheins. Dieser fließt 1,5 km weiter anwärts in den Oberrhein zurück.
Südöstlich von Ginsheim liegt ein Hochwassersperrwerk, das bei Hochwasser des Rheins geschlossen wird, ein zugehöriges Pumpwerk schafft das dahinter im Schwarzbach sich anstauende Wasser auf die Rheinseite des Deichs.[6]
- Schwarzbach nahe beim Jagdschloss Mönchbruch
Quellbäche, Zuflüsse und Abzweigungen
- Gundbach[7] (rechter Quellbach), 23,9 km, 88,15 km², 319,3 l/s
- Geräthsbach[8] (linker Quellbach), 15,6 km, 23,90 km²
- Waldwiesengraben[9] (links), 3,5 km
- Hegbach (links), 28,7 km, 96,80 km², 309,7 l/s
- Mühlbach (links), 28,7 km, 83,73 km², 364,3 l/s
- Landgraben (links), 29,0 km, 145,07 km², 799,2 l/s
- Bornspreng (links), 2,6 km
- Dörrböhlgraben[10] (rechts)
- Beinesgraben[11] (rechts), 8,0 km, mit Horlache 14,5 km und 29,98 km²
Daten
Der Schwarzbach hat nach dem „Gewässerkundlichen Flächenverzeichnis Land Hessen“ bis zum Pumpwerk bei Ginsheim ein oberirdisches Einzugsgebiet von 444,96 km².[6]
Der Hochwasserpegel für die erste Meldestufe beträgt 165 cm, für die zweite 190 cm und für die dritte 240 cm. Der Schwarzbach hat die Flussgebietskennzahl 2398. Zusammen mit dem Landgraben und dem Mühlbach ist der Schwarzbach ein Gewässer II. Ordnung.[6]
Wasserqualität
Der Schwarzbach wies 2005 eine im Landesvergleich hohe Belastung mit Schwermetallen auf, namentlich Quecksilber, Cadmium, Blei und Kupfer.[12]
Er hat von allen hessischen Gewässern den höchsten Gehalt an Quecksilber (4- bis 8-facher Wert der Zielvorgabe). Die hohen Quecksilberwerte rühren vom zufließenden Landgraben, der den größten Teil des Stadtgebiets von Darmstadt entwässert und offensichtlich durch Sedimente früherer industrieller Einleitungen stark belastet ist.[12]
Beim Gehalt des Schwermetalles Cadmium ist der Schwarzbach ebenfalls hessischer Spitzenreiter. Ursächlich hierfür sind die Zuflüsse Gundbach und Geräthsbach, die offensichtlich ebenfalls durch Sedimentablagerungen früherer industrieller Eintragungen belastet sind.[12]
Auch bei den Blei- und Kupfer-Werten gehört der Schwarzbach zu den am stärksten belasteten Bächen in Hessen. Die Werte für Chrom, Arsen, Zink und Nickel liegen dagegen nahe dem Landesdurchschnitt.[12]
Einzelnachweise
Weblinks
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