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Als Schlesischer Adler werden in der Heraldik die Wappentiere Schlesiens bezeichnet. Dabei unterscheidet man zwischen zwei unterschiedlichen Darstellungen für Niederschlesien und Oberschlesien.
Der niederschlesische Adler ist schwarz und wird meist mit goldener Bewehrung, roter ausgeschlagener Zunge und rotem Schnabel auf goldenem Schild stehend dargestellt. Sein besonderes Erkennungszeichen ist der silberne Brustmond mit einem mittig hochgezogenen silbernen Kreuz, das kleeblattendig geformt ist. In einigen Varianten wird er bekrönt dargestellt.
Ursprünglich geht der niederschlesische Adler auf das Wappen des polnischen Princeps und zugleich piastischen Herzogs von Schlesien, Heinrich II. des Frommen, zurück. In der Folge trugen weitere Herzöge Schlesiens dieses Wappen. Übernommen wurde es zunächst auch für die niederschlesischen Teilfürstentümer und ist weiterhin Symbol Tschechisch-Schlesiens. Dagegen wurde in Oberschlesien seit dem 14. Jahrhundert eine andere Farbgebung verwendet.
Die teilweise Bekrönung des niederschlesischen Adlers fand ab 1817 Anwendung. In Preußisch-Schlesien wurde sie ab 1864 in Form einer Herzogskrone dargestellt. Ab 1890 wurde dem niederschlesischen Adler der Kurfürstenhut aufgesetzt. Nach 1918 entfiel die Bekrönung.
Heute ist der niederschlesische Adler, neben der Verwendung für die polnische Woiwodschaft Niederschlesien, auch als Teil des Staatswappens Tschechiens, der Wappen des mährisch-schlesischen Landes in Tschechien und des Landkreises Görlitz in Deutschland, sowie in zahlreichen Stadtwappen Deutschlands, Polens und Tschechiens zu finden.
Der oberschlesische Adler ist golden und wird mit goldener Bewehrung sowie selten mit roter ausgeschlagener Zunge auf blauem Schild stehend dargestellt. In einigen Varianten ist er geteilt und über einem goldenen Sensenblatt mit nach links gewandter Spitze und abwärts gekehrter Schneide dargestellt. Hinzu kommen im Schildfuß gekreuzt goldene Hämmer sowie eine goldene Laubkrone, teilweise besetzt mit Edelsteinen.
Der oberschlesische Adler geht vermutlich auf das Wappen des böhmischen Lehnsherrn Wladislaus II. von Oppeln und das 1180 gebildete Herzogtum Oppeln zurück. In seiner eigenen Farbgebung ist das Wappen seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar. Seit dem 15. Jahrhundert wird der Adler bekrönt dargestellt. Die geteilte und mit Sensenblatt versehene Variante des Wappens wurde 1926 für die preußische Provinz Oberschlesien angenommen. Das darin abgebildete Sensenblatt symbolisiert die im Westen Oberschlesiens vorherrschende Landwirtschaft, die gekreuzten Hämmer wiederum den im Osten Oberschlesiens vorherrschenden Bergbau. Der halbierte Adler ist eine Anspielung auf die Teilung Oberschlesiens 1922 in Folge der Aufstände in Oberschlesien. Am 29. Juni 1942 wurde durch Runderlaß des Reichsministers des Innern der etwas vergrößert wiedererrichteten Provinz Oberschlesien ein neues Wappen verliehen. Es zeigte den oberschlesischen Adler im blauen Feld, aber belegt mit einem silbernen Herzschild, darin gekreuzte schwarze Hammer und Schlägel an roten Stielen.
Heute ist der oberschlesische Adler, neben der unbekrönten Variante für die polnische Woiwodschaft Schlesien und der wiederum bekrönten Variante für die polnische Woiwodschaft Oppeln, auch Teil der Wappen des mährisch-schlesischen Landes in Tschechien sowie in zahlreichen Stadtwappen Polens und Tschechiens zu finden.
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