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Gemeinde in Thüringen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schleid ist eine Gemeinde im Wartburgkreis im deutschen Bundesland Thüringen. Erfüllende Gemeinde für Schleid ist die Stadt Geisa.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 42′ N, 9° 58′ O | |
Bundesland: | Thüringen | |
Landkreis: | Wartburgkreis | |
Erfüllende Gemeinde: | Geisa | |
Höhe: | 300 m ü. NHN | |
Fläche: | 27,72 km2 | |
Einwohner: | 1007 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36419 | |
Vorwahl: | 036967 | |
Kfz-Kennzeichen: | WAK, EA, SLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 16 0 63 068 | |
Gemeindegliederung: | 4 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Stadtverwaltung Geisa Marktplatz 27 36419 Geisa | |
Website: | www.gemeinde-schleid.de | |
Bürgermeisterin: | Bernadette Hosenfeld (CDU) | |
Lage der Gemeinde Schleid im Wartburgkreis | ||
Die Gemeinde Schleid befindet sich im oberen Ulstertal in der Vorderen Rhön. Sie ist zugleich Teil des Biosphärenreservates Thüringische Rhön.
Die Ortsteile der Gemeinde Schleid sind:
Verfügbare Einwohnerzahlen zum 30. Juni 2009 wurden in Klammer angefügt.[2]
Zur Gemeinde Schleid gehört auch die ursprünglich eigenständige Siedlung Kohlbachshof – im Ergebnis der 1972 abgeschlossenen Zwangsumsiedlung der Einwohner ist dieser Ort zur Wüstung geworden[3], ebenso der zu Motzlar gehörende Weidhof und der Weiler Langwinden.[4]
Die Gemeinde Schleid grenzt im Westen und Norden an die Stadtteile Apfelbach, Geismar, Wiesenfeld und Bremen der Stadt Geisa, im Osten folgen die Gemeinde Gerstengrund und der Ortsteil Brunnhartshausen der Gemeinde Dermbach sowie der Ortsteil Andenhausen der Stadt Kaltennordheim. Im Süden verläuft die hessisch-thüringische Landesgrenze, Nachbarort ist die Stadt Tann (Rhön) im Landkreis Fulda.[5]
In der Gemarkung Kranlucken befinden sich die Berge Roßberg (693,6 m ü. NN), Spielberg (488,4 m ü. NN) und Zinkberg (423,1 m ü. NN).
Zur Gemarkung Motzlar zählt man den Rockenstuhl (528,5 m ü. NN) und den Arnberg (440,4 m ü. NN).[6]
Die Gemeinde grenzt zudem an den Bocksberg (422,5 m ü. NN).
Das Gewässersystem bildet der Fluss Ulster mit den Zuflüssen Apfelbach und Kohlbach.
Das Dorf wurde im Jahre 1186 als Sleitaha erstmals urkundlich erwähnt. Spätere Erwähnungen sind Sleyta (1442) und Schleida. Es gehörte zum fuldischen Amt Geisa. Im Mittelalter war Schleid der kirchliche Mittelpunkt des Ulstergebiets, noch vor Geisa. Der Ort wurde im 17. Jahrhundert durch eine Hungersnot, Pest und Kriegshandlungen heimgesucht.[7]
Entwicklung der Einwohnerzahl:
Schleid 254, |
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Erfüllende Gemeinde für Schleid ist die Stadt Geisa.
Der Gemeinderat von Schleid setzt sich aus 12 Ratsmitgliedern zusammen:
(Stand: Kommunalwahl am 26. Mai 2024)[8]
Die ehrenamtliche Bürgermeisterin Bernadett Hosenfeld (CDU) wurde am 26. Juli 2020 gewählt.[9]
Alljährlich wird das Schneefest begangen. Das „Fest Maria Schnee“ in Schleid wurde auf Grund eines Gelöbnisses erstmals am 5. August des Jahres 1626 – also mitten im Dreißigjährigen Krieg – begangen. Es handelt sich um den wohl bekanntesten und volkstümlichsten „Verlobten Tag“ des ehemaligen Hochstifts Fulda. Furchtbar wütete 1626 die Pest im Geisaer Land als Folge von Truppendurchzügen, einer schlechten Ernte im Vorjahr, des Hungers und der Hitze. Nach den Aufzeichnungen des damaligen Schleider Pastors Johannes Gutwein starben in Schleid und Kranlucken, das zu jener Zeit noch zur Pfarrei Schleid gehörte, von Mai bis August 430 Menschen, ein Drittel der Bevölkerung. Als die Not übergroß war, riet Pfarrer Gutwein zu einem feierlichen Gelöbnis an die Gottesmutter, die Patronin der Pfarrkirche. Man wählte hierfür das Fest Maria Schnee am 5. August, das Kirchweihfest der größten römischen Marienkirche Santa Maria Maggiore.
Das Gelöbnis der Schleider und der Kranluckener wurde im „Schneefestbrief“ niedergelegt, der heute noch jedes Jahr am Sonntag vor dem Fest im Gottesdienst verlesen wird. Die sechs Punkte des Briefes besagen, dass das Fest Maria Schnee am 5. August auf ewige Zeiten feierlich begangen werden soll.
Fürstabt Bernhard Schenk von Schweinsberg approbierte dieses Gelöbnis am 16. Mai 1627 und bestimmte, dass genannte Ortschaften „mit keinerlei Beschwerden und Gerichtshändeln“ zu diesem Tag belegt werden dürften. Wie aus den Aufzeichnungen Pastor Gutweins hervorgeht, war die Hilfe des Himmels nach dem Gelöbnis offensichtlich: Die Pest ließ auffallend nach und erlosch zum Jahresende ganz. Als im folgenden Jahr der „Schwarze Tod“ das Dorf Ketten heimsuchte, wurde dort das Fest des alten Pestpatrons Sebastian am 21. Januar „verlobt“. Auch in den anderen Dörfern des Ulstertals machte man nach dem Schleider Vorbild derartige Verlöbnisse. Eine Bekanntheit aber wie das Schleider Schneefest hat kein anderes erlangt.
Traditionell wird das Schneefest einen Tag zuvor in Schleid, Kranlucken und Motzlar um 13 Uhr eingeläutet. Das Verlöbnis sieht vor, dass von da an alle Arbeit in und außer Haus zu ruhen hat. Der Festtag wird um 20 Uhr mit den Kirchenglocken in den drei Orten ausgeläutet.
Die Erinnerung an das eingegangene Verlöbnis von Schleid wird nicht zuletzt auch durch das Schneefestlied von Schleid wachgehalten, welches alljährlich in der Pfarrkirche erklingt (hier die 1. Strophe):
Als in alten Leidenstagen
uns die große Not umfing
und der Tod mit tausend Plagen
rings durch alle Gassen ging,
standest Du uns gnädig bei
auf des Volkes Hilfeschrei:
Heilige Mutter Maria vom Schnee,
heile uns Wunden und Weh.
(Text und Melodie: Ludwig Nüdling, 1874–1947)
Am Anfang eines jeden Septembers findet die Schleider Kirmes auf dem Sportplatz statt.
Außerdem fanden alle zwei Jahre in Schleid die Aufführungen eines Musicals statt.
Durch die Gemeinde führen folgende Radwanderwege:
Die Wasserver- und Abwasserentsorgung wird durch den Wasser- und Abwasserverband Bad Salzungen sichergestellt.
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