Ein Schildbogen ist im Bauwesen der Bogen am Anschluss eines Gewölbes an die Mauer (Schildwand, Stirnwand).[1]

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Drei Schildbögen eines abgebrochenen Kirchengewölbes (Kartäuserkloster Seiz)

Bezeichnung

Als Schildbogen wird im Allgemeinen die geometrische Grenzlinie des Anschlusses von Gewölbe und Schildwand bzw. Stirnwand bezeichnet,[2] jedoch in der Architektur im Besonderen auch die Gewölberippe (hier: Schildrippe[3][4], Schildbogenrippe, Wandrippe[2]) bzw. der Gurtbogen (hier: Schildgurt, Wandgurt[2]) unter dem Wandanschluss des Gewölbes. Hans Sedlmayr hat den Schildbogen als „eine Art seitlicher Gurtbogen“ bezeichnet und als eine wesentliche Voraussetzung zur Entstehung des für die Kathedralarchitektur wichtigen Kreuzrippenbaldachins.[5]

Funktion und Verwendung

Einfache Gewölbe stoßen schmucklos ohne Gurte oder Zierprofile an die Schildwände. Anders ein Gewölbe mit Schildbögen, die das Kreuzrippengewölbe vervollkommnen und baldachinartig abgrenzen. Schildbögen dienen indirekt auch zur Wandgliederung, wobei ihre baustatisch tragende Funktion für die Gewölbekappen gestaltungswirksam ausgebildet wird: Diese Rippen bzw. Gurte liegen in der Regel im hinteren Bereich auf oder in der Mauer.[6]

Literatur

Commons: Schildbögen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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