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Die Sutur (lateinisch Sutura, von sutura „Zusammennähen“, „Naht“[1]), deutsch Knochennaht oder Schädelnaht, ist die bindegewebige Nahtstelle zwischen zwei Schädelknochen. Sie gehört zu den unechten Gelenken.
Man unterscheidet am menschlichen Schädel (Cranium) folgende Hauptsuturen:
Die übrigen 29 Suturen werden systematisch nach den jeweils aneinandergrenzenden Knochen benannt. Folgende Suturen werden am Säugetierschädel unterschieden:
Nach der Gestalt der Verbindungsflächen der aneinandergrenzenden Knochenplatten unterscheidet man:
Während der Embryonal- und Fetalentwicklung wachsen die Schädelknochen unter der Haut ausgehend von Verknöcherungszentren radial. Zur Geburtsreife ist dieser Wachstumsprozess noch nicht ganz abgeschlossen, sodass die großen flächigen Knochen des Schädeldaches über flächige Bindegewebsbereiche, die sogenannten Fontanellen, flexibel miteinander verbunden und gegeneinander verschiebbar sind. Dadurch kann sich das Köpfchen während der Geburt der Enge des Geburtskanals anpassen, indem es sich leicht verformt. Die Verformung verschwindet nach einigen Tagen. Im Laufe der ersten zwei Lebensjahre wachsen die Schädelknochen weiter und die Fontanellen schließen sich. Beim erwachsenen Menschen verknöchern die Suturen zunehmend, sodass die Schädelknochen schließlich durch Knochengewebe fest miteinander verbunden sind (Synostose).
Eine unübliche Verknöcherung der Schädelnähte kann zu einer Veränderung der Kopfform und als Folge z. B. zu Mikrocephalus, Trigonocephalus, Dolichocephalus, Turricephalus, Makrozephalie, Plagiozephalie oder Skaphocephalus führen.
Eine vorzeitige Verknöcherung findet sich auch im Rahmen von Syndromen, wie beim Muenke-Syndrom oder beim Crouzon-Syndrom.
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