Die Universität La Sapienza (italienischsapienza‚Weisheit‘; lateinischStudium Urbis), offiziell Sapienza – Università di Roma, auch Universität Rom I genannt, ist eine der größten UniversitätenEuropas und die älteste der Stadt Rom.
Die Sapienza war ursprünglich eine päpstliche Universität. Am 20. April 1303 von Papst Bonifatius VIII. wurde das Studium urbis mit der Päpstlichen BulleIn suprema praeminentia dignitatis offiziell gegründet, um Anwärter auf die Priesterschaft in räumlicher Nähe des Heiligen Stuhls auszubilden.
Die ersten Räumlichkeiten befanden sich in der Umgebung der Basilica di Sant’Eustachio. In der zweiten Hälfte des 16.Jahrhunderts wurde dort für die Universität der Palazzo della Sapienza errichtet, wo man auch die spätere Biblioteca Universitaria Alessandrina unterbrachte.
Seit 1870 ist die Sapienza staatlich. 1935 zog sie in die monumentale, von Marcello Piacentini entworfene Città Universitaria in der Nähe des Bahnhofs Roma Termini, wo sich der Hauptsitz noch heute befindet. In den letzten Jahrzehnten wurden Außenstellen in Civitavecchia, Latina, Pomezia und Rieti (alle in der Region Latium) sowie in Buenos Aires eingerichtet.
Die Architektur der Anlage von Marcello Piacentini, dem „Staatsarchitekten“ von Benito Mussolini, ist von Wilhelm Kreis’ Ehrenhof zu der 1926 veranstalteten Ausstellung GeSoLei in Düsseldorf inspiriert. Dort wurde ein neomonumentaler Prototyp der städtebauliche Anordnung von Baukörpern, die als Architekturzitate klassische Paläste und Tempel anklingen lassen, in einem System von Achsen entwickelt.[4]
Nach der Umstrukturierung im Jahr 2010 in Folge der Gelmini-Reform hat die Sapienza elf Dipartimenti – Fachbereiche und bietet 281 verschiedene Bachelor- und Masterstudiengänge an:
Christine Beese: Grand Tour in Reverse: Marcello Piacentini’s Tour of Germany in 1930 and 1931. In: Architectural Histories, 4 (1), S. 15 (Digitalisat)