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deutscher, böhmischer, mährischer und österreichischer Rabbiner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Samuel Mühsam (* 22. Mai 1837 in Landsberg O.S., Provinz Schlesien, seit 1945 Gorzów Śląski, Polen; † 20. Februar 1907 in Graz[1][2]) war Rabbiner in Postoloprty (deutsch Postelberg), Znojmo (Znaim), Bzenec (Bisenz) und Graz.
Samuel Mühsam besuchte das Gymnasium im oberschlesischen Oppeln und studierte Philosophie unter anderem in Breslau und Wien. Seinen Abschluss machte er 1864 in Leipzig.[1][2] In Breslau besuchte er offenbar das Jüdisch-Theologische Seminar und wurde dort zum Rabbiner ausgebildet.[3] Während seines Aufenthaltes in Wien studierte Mühsam im vom Rabbiner und Gelehrten Adolf Jellinek gegründeten jüdischen Lehrhaus (Beth HaMidrasch) und predigte im Stadtteil Ottakring.[3]
1865 wurde Mühsam Rabbiner in Postoloprty, 1870 Rabbiner in Znojmo, wo er auch Französisch am Gymnasium unterrichtete, und 1872 Rabbiner in Bzenec, von wo er 1877 nach Graz abreiste, wo er schließlich bis zu seinem Tod 30 Jahre lang die Position des Gemeinderabbiners innehatte.[1][4] Innerhalb der dortigen jüdischen Gemeinde (gebräuchlicher Name: Israelitische Kultusgemeinde in Graz) setzte sich Mühsam für den Bau der (alten) Synagoge ein, gründete dort einen Frauenverein, war Schirmherr des Vereins „Humanitas“ und stellvertretender Präsident des Krankenhauses und Friedhofs im nahen Gleichenberg; ferner gründete er auch einen Verein zur Unterstützung der Armen und war vereidigter Übersetzer aus dem Hebräischen.[2][4]
Die Grabstätte Mühsams liegt am Jüdischen Friedhof Graz.[5]
Samuel Mühsam ist Autor folgender Veröffentlichungen:[1]
Samuel Mühsam veröffentlichte auch in zahlreichen jüdischen und nichtjüdischen Zeitschriften.
Samuel Mühsam stammte aus dem Familienzweig Landsberg in Oberschlesien. Seine Eltern waren Moritz Mühsam und Charlotte Mühsam, geb. Schweitzer. Sein jüngerer Bruder Siegfried hatte mehrere Kinder, darunter auch den Sohn Erich; dieser bekannte Anarchist, Schriftsteller und Dichter, der von den Nazis ermordet wurde, war somit der Neffe des Rabbiners.[7][8]
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