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Die Rosenbrock-Wanner-Verfahren (oder ROW-Methoden, oft auch nur als Rosenbrock-Verfahren bezeichnet) sind in der Numerik spezielle Einschrittverfahren zur näherungsweisen Lösung gewöhnlicher Differentialgleichungen. Sie sind benannt nach Howard H. Rosenbrock und Gerhard Wanner.
Bei den Einschrittverfahren besitzen bestimmte implizite Runge-Kutta-Verfahren für steife Anfangswertprobleme sehr gute Stabilitätseigenschaften, ihre praktische Durchführung erfordert aber wegen der Lösung von nichtlinearen Gleichungen einen hohen Rechenaufwand. Aus diesem Grund betrachtet man linear-implizite Verfahren wie die Rosenbrock-Wanner-Verfahren.
Wie bei Runge-Kutta-Verfahren besitzen die Verfahren verschiedene Stufen, welche die Lösung des Systems an Zwischenstellen eines Zeitschritts der Schrittweite approximieren. Im Unterschied zu Runge-Kutta-Verfahren sind aber nur lineare Gleichungssysteme zu lösen. Das Verfahren besitzt Koeffizientensätze , die Verfahrensgestalt ist
In jeder Stufe ist also ein lineares -System zu lösen, wenn ist. Die Matrix in den Stufensystemen ist die Jacobimatrix am Anfang des Zeitschritts, , zwischen den Verfahrenskoeffizienten fordert man die Beziehungen
Wenn alle gleich sind, ist beim Gauß-Algorithmus die teure LR-Zerlegung nur einmal zu berechnen. Die Verfahren können ebenfalls durch ein (erweitertes) Butcher-Tableau
beschrieben werden, wobei und untere Dreieckmatrizen sind. Eine ursprüngliche Form der Verfahren ohne die Zusatzterme mit , geht auf H.H. Rosenbrock (1963) zurück, die vollständige Form wurde 1977 von G. Wanner eingeführt.
Die ROW-Methoden lassen sich so interpretieren, dass man bei einem diagonal-impliziten Runge-Kutta-Verfahren genau einen Schritt des Newton-Verfahrens ausführt. Daher sind für ein Verfahren der Ordnung mindestens Stufen erforderlich. Bei geeigneter Wahl des Diagonalwerts existieren A-stabile Verfahren.
Das zwei-stufige Verfahren mit dem Tableau
und besitzt Ordnung 3 und ist A-stabil. Es gibt eine effiziente ROW-Methode GRK4T von Kaps und Rentrop mit Stufen und Ordnung , bei dem über ein eingebettetes Verfahren auch eine Schrittweitensteuerung möglich ist.
Wenn man die Bedingung fallen lässt, bekommt man sogenannte W-Methoden, bei denen man eine grobe Approximation der Jacobimatrix von verwenden kann, etwa indem man die LR-Zerlegung von nicht in jedem Zeitschritt neu berechnet. Für diesen Typ existieren aber nur Verfahren geringer Ordnung.
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