Roman Palester wurde in Śniatyn geboren, das bis 1918 zu Österreich-Ungarn und dann zu Polen gehörte. Ab dem siebten Lebensjahr erhielt er Klavierunterricht. Er studierte das Instrument von 1919 bis 1921 am Musikinstitut von Krakau und bis 1925 am Konservatorium von Lemberg bei Maria Soltys. Ab 1925 studierte er Philosophie an der Universität Warschau und parallel am Konservatorium Musik bei Kazimierz Sikorski. 1930 debütierte er als Komponist mit der Aufführung der Muzyka symfoniczna in Warschau.
1932 war Palester mit Psalm V Preisträger im Wettbewerb der Singers’ Societies Association, 1935 mit Wariacje im Wettbewerb der polnischen Musikverlegergesellschaft. 1937 wurde sein Ballett Pieśń o ziemi bei der Weltausstellung in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Daneben entstanden in dieser Zeit, u.a. in Zusammenarbeit mit Leon Schiller und Juliusz Osterwa, zahlreiche Film-, Schauspiel- und Rundfunkmusiken.
Seit 1936 war Palester Vizepräsident des polnischen Komponistenverbandes, seit 1937 Vizepräsident der polnischen Sektion der International Society for Contemporary Music, deren 17. Festival er 1939 in Warschau und Krakau leitete. Während des Zweiten Weltkrieges lebte er in Warschau. Während des Warschauer Aufstandes gingen einige seiner Kompositionen verloren, Palester selbst war sechs Wochen lang in einem Gestapo-Gefängnis.
Von 1945 bis 1947 war Palester Vizerektor und Professor für Komposition an der Staatlichen Musikhochschule Krakau. 1947 verließ er Polen und ließ sich nach der Proklamation des sozialistischen Realismus in der Musik durch den polnischen Komponistenverband endgültig im Ausland nieder. Er lebte zunächst in Paris und von 1952 bis 1972 in München. Hier war er Mitarbeiter der polnischen Sektion von Radio Free Europe.
Während in Polen sein Name in den Medien nicht genannt werden durfte und der Komponistenverband seine Mitgliedschaft löschte, hatte Palester mit seinen Kompositionen internationale Erfolge. Die italienische Sektion der International Society for Contemporary Music zeichnete ihn 1962 mit dem ersten Preis für die Oper Smierc Don Juana aus, zwei Jahre später erhielt er den Alfred-Jurzykowski-Preis für sein Werk in der Emigration.
Seit Ende der 1970er Jahre wurde Palester in Polen rehabilitiert. 1981 annullierte der Komponistenverband seinen Ausschluss, die polnische Sektion der International Society for Contemporary Music und der Karol-Szymanowski-Musikgesellschaft zogen nach. Palester besuchte jedoch Polen nur noch einmal zur Erstaufführung seines Hymnus pro gratiarum actione 1983.
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Sonatina na skrzypce i wiolonczele (Sonatine für Violine und Cello), 1929
Kwartet smyczkowy nr 1 (Streichquartett Nr. 1), 1929–1930
Trzy pieśni do słów Kazimiery Iłłakowiczówny (Drei Lieder nach Texten von Kazimiera Iłłakowiczówna) für Sopran und Klavier, 1930
Psalm V für Bariton, gemischten Chor und Orchester 1930–1931
Taniec z Osmolody (Tanz aus Osmoloda) für Sinfonieorchester, 1932
Symfonia dziecięca (Kindersinfonie) für sieben Instrumente, 1932
Symfonia nr 1 für großes Orchester, 1934–1935
Wariacje (Variationen) für Kammerorchester, 1935
Mała uwertura (Kleine Ouvertüre) für Sinfonieorchester, 1935
Piosenka łowicka (Lied aus Lowicz) für Klavier, 1935
Pociąg towarowy (Güterzug) für Klavier, 1935
Kanon für Klavier, 1935
Koncert na fortepian i orkiestre, 1935–1936
Kwartet smyczkowy nr 2 (Streichquartett Nr. 2), 1936
Sonatina na trzy klarnety (Sonatine für drei Klarinetten), 1936
Pieśń o ziemi (Lied von der Erde), Ballett, 1937
Tańce Polskie (Polnische Tänze) aus Piesn o ziemi für Orchester, 1937
Suita symfoniczna, 1937–1938
Concertino für Altsaxophon, 1938
Sonata na dwoje skrzypiec i fortepian (Sonate für zwei Violinen und Klavier), 1939
Divertimento für sechs Instrumente, 1939–1940
Koncert na skrzypce i orkiestrę (Konzert für Violine und Orchester), 1939–1941
Sonatina na fortepian na 4 rece (Sonatine für Klavier zu vier Händen), 1940
Symfonia nr 2, 1941–1942
Concertino für Klavier und Orchester, 1942
Kołacze, Hochzeitsgedicht für Frauenchor und Kammerorchester, 1942
Kwartet smyczkowy nr 3 (Streichquartett Nr. 3), 1942–1944
Polonezy M.K. Oginskiego (M.K. Oginskis Polonaisen) für kleines Orchester, 1943
Dwie etiudy na fortepian (Zwei Etüden für Klavier), 1943
Requiem für vier Solostimmen, gemischten Chor und Orchester, 1945–1949
Serenada für zwei Flöten und Streichorchester, 1946
Trio smyczkowe nr 1 (Streichtrio Nr. 1), 1946
Nokturn, 1. Version für Streichorchester, 1947
Mała serenada (Kleine Serenade) für Flöte, Violine und Viola, 1947
Sinfonietta für Kammerorchester, 1948
Divertimento für neun Instrumente, 1948
Suita weselna (Hochzeitssuite) für kleines Instrumentalensemble, 1948
Symfonia nr 3 für zwei Streichorchester, 1948–1949
Wisła, Kantate für Sprecher, gemischten Chor und Instrumentalensemble, 1948–1949
Symfonia nr 4, 1. Version, 1948–1952
Missa brevis für gemischten Chor a cappella, 1951
Passacaglia für Orchester, 1953
Nokturn 2. Version für Streichorchester, 1954
Adagio für Streichorchester, 1954
Preludia für Klavier, 1954
Variazioni per orchestra, 1. Version, 1955
Taniec polski (Polnischer Tanz) aus dem Ballett Piesn o ziemi, 1955
Concertino per clavicembalo e dieci strumenti su temi di vecchie danze polacche, 1955
Muzyka na dwa fortepiany i orkiestrę (Musik für zwei Klaviere und Orchester), 1955–1959
Koncert na skrzypce i orkiestrę (Konzert für Violine und Orchester) 2. Version, 1957–1959
Study 58 für Kammerorchester, 1958
Piccolo concerto für Kammerorchester, 1958
Trio smyczkowe nr 2 (Streichtrio Nr. 2), 1959
Śmierć Don Juana (Der Tod des Don Juan), musikalische Aktion in einem Akt, 1959–1961
Treny, drei Exzerpte von Jan Kochanowski für Stimme und Instrumentalensemble, 1962
Śmierć Don Juana (Der Tod des Don Juan), drei sinfonische Episoden für Orchester, 1963
Varianti für zwei Klaviere, 1963–1964
Duety für zwei Violinen, 1965
Metamorfozy für Orchester, 1966–1968
Trio stroikowe (Bläsertrio), 1967
Variazioni per orchestra [2. Version], 1968
Sonata na skrzypce i wiolonczele (Sonate für Violine und Cello), 1968
Suita we czwórkę (Suite für vier Instrumente) für Oboe, Violine, Viola und Cello, 1969
Sonata na fortepian nr 1, 1970–1971
Symfonia nr 4 (2. Version), 1972
Wariacje na fortepian (Variationen für Klavier), 1972
Passacaglia für Klavier, 1973
Ekspresje (Expression) für Klavier, 1974–1975
Kwartet smyczkowy nr 3 (Streichquartett Nr. 3) 2. Version, 1974
Trzy wiersze Czesława Miłosza (Drei Gedichte von Czesław Miłosz) für Sopran und zwölf Instrumente, 1975–1977
Koncert na altowke i orkiestre (Konzert für Viola und Orchester), 1975–1978
Concertino für Altsaxophon und Streichorchester, 2. Version, 1977–1978
Symfonia nr 5, 1977–1981
Monogramy, Kammerkonzert für Sopran und Klavier, 1978
Wisła, 2. Version, Kanate für Sprecher, gemischten Chor und Instrumentalensemble, 1979
Hymnus pro gratiarum actione für Kinderchor, zwei gemischte Chöre und Instrumentalensemble, 1979
Etiudy na fortepian, 1979–1981
Sonata na fortepian nr 2, 1980
Koncert na skrzypce i orkiestrę (Konzert für Violine und Orchester), 3. Version, 1984–1985
Listy do matki (Briefe an die Mutter), Kantate für Bariton und kleines Orchester, 1984–1987
Trio na flet, altowke i harfe (Trio für Flöte, Viola und Harfe), 1985
Wisła, 3. Version, Kantate für Sprecher, gemischten Chor und zwei Klaviere, 1985
Suita Symfoniczna, 1986
Kolędy (Weihnachtslieder) für gemischten Chor, 1988
Kolędy (Weihnachtslieder) für Solosopran und Instrumente, 1988
Psalm V 2. Version, für Bariton, gemischten Chor und Orchester, 1988
1937: Die Mädchen von der Nowolipki-Straße (Dziewczeta z Nowolipek)