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deutscher Literaturwissenschaftler und Editionsphilologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Roland Reuß (* 1958 in Karlsruhe) ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Editionsphilologe.
Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte, Philosophie und Musikwissenschaft in Heidelberg wurde Reuß 1990 mit einer Arbeit über Friedrich Hölderlin bei Gerhard Buhr promoviert. Im Jahr 1994 war er einer der Mitbegründer des Instituts für Textkritik e. V. in Heidelberg. Nach seiner Habilitation 2003 zunächst Privatdozent, ist er seit 2007 außerplanmäßiger Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und leitet dort den Masterstudiengang „Editionswissenschaft und Textkritik“.[1] Gemeinsam mit Peter Staengle ist er Herausgeber der „Historisch-kritischen Franz-Kafka-Ausgabe“ und der „Brandenburger Kleist-Ausgabe“. Seit 2008 ist er Honorarprofessor für Editionswissenschaft an der Freien Universität Berlin. 2011 war Reuß als Visiting Researcher am Kafka Research Centre der University of Oxford. Neben Hölderlin und anderen Dichtern hat er sich auch mit Franz Kafka, Heinrich von Kleist und Paul Celan beschäftigt. Er ist Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland. Vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels wurde Reuß 2017 „in Anerkennung und Würdigung seines außergewöhnlichen Engagements für das Buch“ die Ehrungsplakette „Dem Förderer des Buches“ verliehen.[2]
Reuß ist Initiator des kontroversen Heidelberger Appells,[3] der „für Publikationsfreiheit und die Wahrung des Urheberrechts“ eintritt.[4] Dieser richtet sich primär gegen die Digitalisierung von urheberrechtsgeschützten Büchern (vor allem Google Books) und den Zwang zu offenen Publikationsformen (Open Access) durch Wissenschaftsorganisationen. In einer Reihe von Artikeln in der FAZ erweiterte Reuß seine Skepsis gegenüber Open Access in den Wissenschaften zu einer umfassenden Kritik an der Förderpolitik und Organisationsstruktur der DFG.[5]
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