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Das Gesetz über die Presse vom 7. Mai 1874 (ugs. auch Reichspreßgesetz bzw. Reichspressgesetz oder Reichspressegesetz, abgekürzt RPG) war ein deutsches Gesetz zur Regelung des Presserechts. Es galt in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland teilweise bis 1966 fort. Nachfolgeregelungen finden sich in den Landespressegesetzen.
Basisdaten | |
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Titel: | Gesetz über die Presse |
Kurztitel: | Reichspreßgesetz (nicht amtlich), Reichspressegesetz (nicht amtlich) |
Abkürzung: | RPG (nicht amtlich) |
Art: | Reichsgesetz, Bundesgesetz |
Geltungsbereich: | Deutsches Reich, Bundesrepublik Deutschland |
Erlassen aufgrund von: | Art. 123 Abs. 1, Art. 125 Nr. 1 GG |
Rechtsmaterie: | Besonderes Verwaltungsrecht |
Fundstellennachweis: | 2250-1 a. F. |
Ursprüngliche Fassung vom: | 7. Mai 1874 (RGBl. S. 65) |
Inkrafttreten am: | 1. Juli 1874 |
Neubekanntmachung vom: | 1. Januar 1964 (BGBl. III S. 23) |
Letzte Änderung durch: | Art. 13 G vom 28. Juni 1935 (RGBl. I S. 839, 843) |
Inkrafttreten der letzten Änderung: |
1. September 1935 (Art. 14 G vom 28. Juni 1935) |
Außerkrafttreten: | 30. November 2007 (Art. 11 G vom 23. November 2007, BGBl. I S. 2614, 2615) |
Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten. |
Das Reichspreßgesetz trat am 1. Juli 1874 in Kraft.[1] Durch das Sozialistengesetz, das im Deutschen Kaiserreich von 1878 bis 1890 galt, wurde das Reichspreßgesetz weitgehend außer Kraft gesetzt. Ein Anfang der 1930er Jahre in der Weimarer Republik unternommener Versuch, das Reichspreßgesetz zu modernisieren, scheiterte. Unter der NS-Diktatur erfolgte ab 1933 die Gleichschaltung der Presse. Durch das Schriftleitergesetz wurden Berufszugang und Aufgaben von Schriftleitern (Redakteuren) festgelegt. Die im Reichspreßgesetz verbürgten Freiheitsrechte der Presse wurden damit außer Kraft gesetzt.[2]
Nach dem Ende der NS-Diktatur 1945 und dem nachfolgenden Lizenzierungssystem der westlichen Besatzungsmächte für Presseerzeugnisse bis 1949 (Beispiel: Lizenzzeitungen) galt das Reichspreßgesetz in der Bundesrepublik Deutschland als Landesrecht fort.[3] Gleichwohl wurde der Gesetzestitel zum 1. Januar 1964 förmlich in das Bundesrecht aufgenommen. In Bundesländern, die presserechtliche Vollregelungen erlassen hatten, fand es keine Anwendung (Württemberg-Baden, Bayern und Hessen). In Bundesländern, die presserechtliche Teilregelungen erlassen hatten, wurde es ergänzend angewendet (Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Saarland und Schleswig-Holstein). Soweit keine presserechtlichen Neuregelungen erlassen wurden, galt das Reichspreßgesetz als Vollregelung fort (Baden, Württemberg-Hohenzollern, Berlin, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz). Als letztes Bundesland verabschiedete Niedersachsen am 1. Juli 1966 ein eigenes Landespressegesetz. Seither fand das Reichspreßgesetz in den alten Bundesländern keine Anwendung mehr.[4] Die förmliche bundesrechtliche Aufhebung erfolgte erst zum 30. November 2007.[5]
In der DDR wurde das Reichspreßgesetz zwar nicht förmlich außer Kraft gesetzt, fand aber aufgrund vorrangig geltender anderer Vorschriften keine Anwendung.[6] Nach der Wiedervereinigung erklärte ein Urteil des Bezirksgerichts Schwerin vom 3. September 1991 (S 35/91) das Reichspreßgesetz „in Ermangelung anderweitiger landesrechtlicher gesetzlicher Regelungen“ in den neuen Bundesländern für grundsätzlich anwendbar.[7]
Das Reichspreßgesetz galt für Druckschriften. Unter diesen Rechtsbegriff fielen
Als Verbreitung galt auch das Anschlagen, Ausstellen oder Auslegen von Druckschriften an Orten, wo sie der Kenntnisnahme durch das Publikum zugänglich waren (§ 3).
Wesentliche Inhalte des Reichspreßgesetzes waren:
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