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durch Wiederverwertung gewonnenen Rohstoffe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sekundärrohstoffe, auch Rezyklate[1] oder Recyclingrohstoffe[2] genannt, sind Rohstoffe, die durch Aufarbeitung (Recycling) aus entsorgtem Material, genauer: aus den sogenannten „Wertstoffen“ in besagtem entsorgten Material, gewonnen werden. Sekundärrohstoffe dienen als Ausgangsstoffe für neue Produkte und unterscheiden sich dadurch von primären (aus der Natur gewonnenen) Rohstoffen.[3] Es handelt sich also um Stoffe, die im Rahmen der Rohstoffwirtschaft in einer Kaskade zum zweiten oder wiederholten Mal genutzt werden. Die Nutzung von Sekundärrohstoffen schont natürliche Ressourcen und leistet einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung. Sekundärrohstoffe entstehen, wenn Abfall recycelt wird, nicht jedoch, wenn dieser deponiert, energetisch verwertet oder verbrannt wird.[4][5]
Als Sekundärrohstoffe führt man zum Beispiel gebrauchte Verpackungen aus Glas, Kunststoff, Metall[6] oder Verbundstoffen[7][8][9] durch verschiedene Bearbeitungsverfahren wieder in Produktionsprozesse zurück. Im Bereich der Nutzung nachwachsender Rohstoffe betrifft dies vor allem Papier (→Papierrecycling) und Holz (Altholz)[10]. Die Rückgewinnung von Metallen aus dem Abfall[11] oder aus der Schlacke von Müllverbrennungsanlagen[12] verhindert zudem die Kontaminierung des Grundwassers durch giftige Deponieabwässer. Für das Recycling von bio-basierten Kunststoffen und naturfaserverstärkten Kunststoffen werden Konzepte entwickelt.[13][14]
Selbst Verbrauchter Kernbrennstoff ist in gewissem Maße „recyclingfähig“. Im PUREX-Verfahren werden Plutonium und Uran zurückgewonnen, um MOX-Brennelemente zu erzeugen. Minore Actinoide und Spaltprodukte werden jedoch üblicherweise als „Atommüll“ entsorgt – trotz Preisen über 1000 $/g zum Beispiel für Americium.
Recycling zählt nach der Abfallvermeidung, beispielsweise durch Reparatur und Umnutzung, zu den Kernprinzipien der Kreislaufwirtschaft,[15] die als Gegenmodell zur Linearwirtschaft (der Wegwerfgesellschaft) verstanden wird, in der Produkte nach nur einem (kurzen) Nutzungszyklus als vollständig unbrauchbar gelten. Tradiert lineare beziehungsweise einmalige Produktions- und Nutzungsprinzipien gelten vor dem Hintergrund des Versiegens fossiler Ressourcen und knapp werdender Deponiekapazitäten als nicht zukunftsfähig. Sie sollen durch eine Kreislaufwirtschaft abgelöst werden, in der lang andauernde kaskadische Nutzungen, sowie Abfall- und Emissionsvermeidung Standard sind.[16]
Umweltgruppen und Umweltverbände machen auf Probleme aufmerksam, die mit einer nicht-kaskadischen Nutzung von Ressourcen verbunden sind und fordern dabei auch den verstärkten Einsatz von Sekundärrohstoffen.[17] Häufig stützen sie sich dabei auf Erkenntnisse der Wissenschaft, beispielsweise der Umweltwissenschaften.[18] Wissenschaftler, beispielsweise aus dem Bereich der Ingenieurwissenschaften[19][20] oder der Logistik,[21] arbeiten, zum Teil im Verbund mit Praktikern aus der Abfallwirtschaft, an optimierten Verfahren zur Sammlung, Sortierung und Wiederverwertung von Haushalts- und Gewerbeabfall als Basis der Sekundärrohstoffe[22] sowie an einer besseren Verankerung dieser Themen im Bewusstsein der Bürger.[23] Aufseiten von Industrie und Handel gibt es Initiativen und Projekte, die insbesondere für Kunststoffe auf höheren Quoten und verbesserte Qualitäten der Sekundärrohstoffe hinwirken. In der Schweiz ist das beispielsweise die Drehscheibe Kreislaufwirtschaft,[24] in Österreich die ECR Austria Circular Packaging Initiative[25] in Deutschland das Forum Rezyklat oder Cospatox.[26][27]
Das Recht zur Erlassung von Vorgaben für die Erfassung von Material für[28] beziehungsweise den Einsatz von Sekundärrohstoffen[29] hat der Gesetzgeber. Vereinbarungen über Qualitätsniveaus können normiert sein (für Altpapier zum Beispiel in der DIN EN 643).
Für Sekundärrohstoffe existieren Märkte.[30] Die Frage, ob eine Substanz als Sekundärrohstoff oder als Abfall interpretiert wird, hängt auch von monetären Aspekten ab: [31] Abfallstoffe können zu Sekundärrohstoffen werden,
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