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deutsches Architektenduo Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das deutsche Ehepaar Ralf Schüler (* 26. Oktober 1930; † 10. März 2011 in Berlin)[1] und Ursulina Schüler-Witte (* 2. Februar 1933 in Berlin als Ursulina Witte, † Mai 2022 in Berlin)[2] betrieb ein gemeinsames Architekturbüro.
Der in Berlin-Pankow[3] geborene gelernte Elektromechaniker[4] Ralf Schüler und Ursulina Witte lernten sich 1953 beim Architekturstudium an der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) kennen. Ursulina Witte schloss ihr Studium 1960 mit Diplom ab. Von November 1961 bis August 1967 waren beide im privaten Architekturbüro ihres Professors Bernhard Hermkes angestellt. Ralf Schüler arbeitete in dieser Zeit vorrangig als Bauleiter am Gebäude der Architekturfakultät der TU Berlin am Ernst-Reuter-Platz.[4] Die Mitarbeit bei Hermkes veranlasste Ralf Schüler 1966 sein Studium abzubrechen, da er sich durch die Arbeit im Büro für vollständig ausgebildet hielt.
Im Jahr 1964 nahmen Ralf Schüler und Ursulina Witte am Wettbewerb für die Gestaltung des U-Bahnhofs Blissestraße teil. Da Hermkes Jury-Mitglied war, wurde der Wettbewerbsbeitrag der beiden ausgeschlossen, aber dennoch zur Bewertung hinzugezogen. Der Entwurf von Schüler/Witte wurde als bester bewertet und somit verlief der Wettbewerb ergebnislos, da kein anderer Wettbewerbsbeitrag für gut genug beschieden wurde. Mit ihrem Beitrag konnten Schüler und Witte trotz des Ausschlusses auf sich aufmerksam machen und erhielten in der Folge im Jahr 1967 den Auftrag zur Gestaltung des U-Bahnhofs Schloßstraße als Direktvergabe. Im selben Jahr heirateten Ralf Schüler und Ursulina Witte und eröffneten ihr Architekturbüro in Berlin.
Am Standort des zukünftigen U-Bahnhofs Schloßstraße sollte die Bundesautobahn 104 mit dem Steglitzer Kreuz verknüpft werden. Somit sollte ein multidimensionaler Verkehrsknoten entstehen. Obwohl nur für die Gestaltung des U-Bahnhofs beauftragt, erweiterten die beiden Architekten ungefragt ihr Entwurfsgebiet auf die Kopfbauten des U-Bahnhofs und die Hochstraße. Zur Betonung des Verkehrsknotens schlugen sie zudem eine monolithische Skulptur vor, für die sie allerdings keine Finanzierung bekamen. Um dennoch die Anlage betonen zu können, entwarfen sie einen Turm mit drei Nutzgeschossen, den sie privaten Investoren vorschlugen. Nach diversen Entwurfsstadien, Finanzierung von westdeutschen Immobilienspekulanten und zwischenzeitlichem Baustopp wurde so 1976 der Bierpinsel eröffnet.
Parallel zur Arbeit am Bierpinsel gewannen Schüler/Schüler-Witte den Wettbewerb für den Neubau des Berliner Kongresszentrums, das später das Internationale Congress Centrum (ICC) Berlin werden sollte. Das ICC (1971–1979) wurde zum Hauptwerk der beiden Architekten. Trotz des Umfangs des ICC-Auftrags und der internationalen Anerkennung für eines der modernsten Kongresshäuser der Welt erreichten Schüler/Schüler-Witte nie ein internationales Standing. Der ICC-Auftrag blieb das größte Projekt der beiden. Spätere Projekte waren vorrangig Sanierungsprojekte und Beratungstätigkeiten für den Autobahnbrückenbau.
Charakteristisch für das Frühwerk – und somit das Hauptwerk – von Schüler und Schüler-Witte sind die Betonung der technischen Elemente, die prägnante plastische Gestaltung und das Experimentieren mit neuen Baustoffen und Fertigungsmethoden.
Ralf Schüler starb 2011 im Alter von 80 Jahren, Ursulina Schüler-Witte 2022 mit 89 Jahren. Ihre letzte Ruhestätte fanden sie im Familiengrab Witte auf dem Parkfriedhof Lichterfelde in Berlin.[5]
Auswahl, basierend auf der Monographie von Ursulina Schüler-Witte (s. Literatur) und dem Vorlass der Architekten in der Berlinischen Galerie:
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