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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wittendörp ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wird vom Amt Wittenburg mit Sitz in der Stadt Wittenburg verwaltet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 53° 32′ N, 11° 4′ O | |
Bundesland: | Mecklenburg-Vorpommern | |
Landkreis: | Ludwigslust-Parchim | |
Amt: | Wittenburg | |
Höhe: | 34 m ü. NHN | |
Fläche: | 104,73 km2 | |
Einwohner: | 2895 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 19243 | |
Vorwahlen: | 03869, 038852, 038853 | |
Kfz-Kennzeichen: | LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB | |
Gemeindeschlüssel: | 13 0 76 153 | |
Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Molkereistraße 4 19243 Wittenburg | |
Website: | www.amt-wittenburg.de | |
Bürgermeister: | Kurt Bartels (Bürger für Wittendörp) | |
Lage der Gemeinde Wittendörp im Landkreis Ludwigslust-Parchim | ||
Die Gemeinde liegt etwa 25 Kilometer südwestlich von Schwerin im Nordwesten des Landkreises Ludwigslust-Parchim. Im Norden grenzt Wittendörp an den Landkreis Nordwestmecklenburg. Auf dem Gemeindegebiet durchfließt die Schilde den Woezer See. Ein weiterer Fluss ist die Motel, die zunächst als Grenzfluss zum Amt Hagenow-Land Richtung Osten fließt, um dann zu wenden und aus der Gemarkung Parum kommend in Richtung Westen Wittenburg durchquert.
Größere zusammenhängende Wälder befinden sich im Norden um den Woezer See, der Düsterbecker Forst erstreckt sich in der Mitte der Gemeinde zwischen Karft und Boddin sowie Raguth/Döbbersen und Püttelkow. Der Pogreßer Wald befindet sich zwischen Boddin, Perlin, Dümmer und Pogreß. Der Oberlauf der Motel führt durch den Luckwitzer Bruch.
Umgeben wird Wittendörp von den Nachbargemeinden Rögnitz und Krembz im Norden, Schildetal und Perlin im Nordosten, Dümmer im Osten, Hülseburg und Bobzin im Südosten, Wittenburg im Süden, Vellahn und Kogel im Südwesten sowie Zarrentin am Schaalsee im Westen.
Ortsteile:[2]
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Die Gemeinde entstand am 13. Juni 1999 mit der Auflösung der bis dahin eigenständigen Gemeinden Boddin, Dodow, Dreilützow, Drönnewitz, Karft, Luckwitz, Parum (Ortsteil Pogreß), Tessin b. Wittenburg und Waschow.[3]
Geschichte der Ortsteile
Döbbersen: Nach der Bestätigungsurkunde des Erzbischofs Gerhard II. von Bremen besaß das Benediktinerinnen-Kloster Zeven 1226 die Kirche und das Dorf Döbbersen.[4] Die Kirche in Döbbersen wurde 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet.
Dodow war seit 1245 Tafelgut der Bischöfe von Ratzeburg und blieb als Teil des Fürstentums Ratzeburg eine zu Mecklenburg-Strelitz gehörende Exklave. Erst 1931 kam es per Staatsvertrag im Austausch gegen das Forstgut Langhagen (heute Ortsteil von Neustrelitz) an Mecklenburg-Schwerin. Das Rittergut Dodow war dann lange, etwa seit 1700, im Gesamtverbund mit Gut Waschow ein Besitz des mecklenburgischen Zweig[5] der alten Adelsfamilie von Graevenitz. Letzter Gutsherr war dann Peter Steen, die Größe gibt das Mecklenburgische Güter-Adressbuch mit 675 ha an. Die Dodower Wassermühle wurde 1848 an der Schilde in Backstein erbaut.[6] 1922 errichtete die Mühlenbauanstalt Amme, Giesecke & Konegen eine neue Getreidemühle mit 2.500 Kilogramm Leistung.[7] Die Mahltechnik der Mühle ist bis heute erhalten.[6]
Dreilützow: Das Gut war Eigentum der Familie von Lützow (von 1333). 1725 erwarb der Minister des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg und Geheime Rat Andreas Gottlieb Freiherr von Bernstorff das Gut. Sein gleichnamiger Enkel (1708–1768) ließ ab 1735 das zweigeschossige, 17-achsige Herrenhaus, ein Backsteinbau mit Seitenflügeln und Mittelrisalit, nach Plänen von Johann Paul Heumann errichten.[8] Das Gut wurde 1929 von den Erben verkauft und aufgesiedelt. Das Herrenhaus war nach 1947 katholisches Kinderheim, ab 1969 Heim für behinderte Kinder und ist ab 1995 Schullandheim der katholischen Caritas.
Drönnewitz, mit spätbarockem Herrenhaus um 1793, kam 1798 an Carl Philipp Graf von Hardenberg, gehörte dann auch dem damaligen Senior der Familie, Carl (Karl)[9] Graf von Hardenberg,[10] dessen Familie es bis 1945 besaß; heute befindet es sich wieder im Besitz der Grafen von Hardenberg.
Luckwitz war u. a. Gut der Familien von Lützow (bis 1725) und von Bernstorff (bis um 1919), danach größtenteils aufgesiedelt. Das Herrenhaus stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, war nach 1945 Heim für behinderte Kinder und ist seit 2006 ein Ferienwohnhaus.
Pogreß wurde 1194 als Pogresse im Isfriedschen Teilungsvertrag erstmals urkundlich erwähnt.
Püttelkow wurde im Ratzeburger Zehntregister von 1230 als Putlekowe zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es war ursprünglich eine als Rundling angelegte Siedlung.
Raguth wurde 1194 erstmals urkundlich erwähnt. Das Gut war u. a. im Lehen der Familien von Pentz (ab 12./13. Jh.), Rantzow (ab 1735), von Brandenstein (ab 1795) sowie Besitz von Willinck (ab 1808), von Bassewitz zu Perlin (1849–1878) und von Bernstorff-Gyldensteen (bis 1945). Das zweigeschossige, sanierungsbedürftige Gutshaus, eine umgebaute Dreiflügelanlage, steht seit 1991 leer.
Tessin wurde 1230 erstmals urkundlich erwähnt und gehörte zum Bistum Ratzeburg. Gutsbesitzer waren u. a. die Familien von Blücher (bis 1616), von Husan, von Lützow (1779 bis 1888) und von Isenberg (1921–1938); es wurde dann aufgesiedelt. Das Gutshaus stammt von um 1835 und war nach 1945 bis 1954 Krankenhaus, nach 1971 bis 1990 Pflegeheim und von 1995 bin 2022 eine Fachklinik für Drogenabhängige. Seitdem ist es dem Verfall preisgegeben und steht zum Verkauf.
Bei Waschow fand am 25. Mai 1200 (oder 1201) eine Schlacht zwischen den Grafen Adolf I. von Dassel und Adolf III. von Schauenburg und Holstein einerseits und den mecklenburgischen Fürsten und dänischen Vasallen Heinrich Borwin I. und Nikolaus I. sowie den Grafen von Schwerin andererseits statt. In dieser Schlacht ging es um den Bestand der seit 1200 von Adolf von Dassel regierten Grafschaft Ratzeburg. Sie endete mit dem Sieg der mecklenburgischen Fürsten, die sich damit die Vogteien Boitin, Gadebusch, Wittenburg und Boizenburg sicherten. Für den Fürsten Nikolaus I. endete die Schlacht tödlich.[11] Mit Ulrich von Graevenitz (1669–1720) beginnt die Besitzesgeschichte seiner Familie vor Ort. Er begründet mit seiner Ehefrau Charlotte von Bornstedt eine lange Tradition. Hervorzuheben ist sein Enkel Hans von Graevenitz auf Waschow und Dodow, dann dessen Sohn Karl von Graevenitz, der zusätzlich das Gut Zühr erwirbt. Letzter Grundbesitzer in Waschow war der Major und Ehrenritter des Johanniterordens Karl Hippolyt von Graevenitz (1872–1945). Er agierte vormals als Fideikommissherr.[12] Sein Besitztum betrug vor der großen Wirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre konkret 692 ha Land. Das Gut war zeitweise verpachtet. In Waschow gab es zeitgleich vier 13 ha Höfe der Familien H. und K. Hansen, W. Koop und A. Bohnhoff.[13]
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Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[14]
Die Gemeindevertretung von Wittendörp besteht aus 12 Mitgliedern. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 67,1 % zu folgendem Ergebnis:[15]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil 2019[16] | Sitze 2019 | Stimmenanteil 2024 | Sitze 2024 | |
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CDU | 26,9 % | 3 | 23,7 % | 3 | |
Bürger für Wittendörp (BfW) | 20,1 % | 3 | 22,9 % | 3 | |
Aktiver Bürgerbund Wittendörp (ABB) | 16,1 % | 2 | 20,6 % | 2 | |
Aktionsbündnis Zukunft für Wittendörp (AZW) | 15,1 % | 2 | 13,9 % | 2 | |
SPD | 11,7 % | 1 | % | 9,41 | |
Einzelbewerberin Andrea Wichmann | – | – | % | 5,81 | |
Bündnis 90/Die Grünen | – | – | % | 3,7– | |
aufmerksam–aktiv–ansprechbar (AAA) | 10,1 % | 1 | – | – | |
Insgesamt | 100 % | 12 | 100 % | 12 |
Bartels wurde am 26. Mai 2019 mit 53,5 % der gültigen Stimmen wiedergewählt.[17] Am 9. Juni 2024 wurde er mit 66,4 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[18] Seine Amtsdauer beträgt fünf Jahre.[19]
Die Gemeinde verfügt über kein amtlich genehmigtes Hoheitszeichen, weder Wappen noch Flagge. Als Dienstsiegel wird das kleine Landessiegel mit dem Wappenbild des Landesteils Mecklenburg geführt. Es zeigt einen hersehenden Stierkopf mit abgerissenem Halsfell und Krone und der Umschrift „GEMEINDE WITTENDÖRP“.[20]
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