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Werkzeug zum Rühren Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Rührer (von mittelhochdeutsch rüeren „rühren, umrühren“) sind die Werkzeuge eines Rührgeräts, Rührapparats, Rührkessels bzw. Rührwerks. Sie sind in der Regel austauschbar. Je nach Ausführung und Baugröße wird der Rührer samt Welle getauscht oder der Rührer wird an der Welle montiert. Rührer sind – zusammen mit Stromstörern – in DIN 28131 genormt.
In verschiedenen Branchen (Labor, Chemische Industrie und Verfahrenstechnik, Bauindustrie, Heimwerken, Küche usw.) und für verschiedene Rühraufgaben / -zwecke sind unterschiedliche Bauformen und Benennungen üblich.
Oft wird auch der gesamte Rührapparat verkürzend als Rührer benannt. Ein Beispiel hierfür ist der in Labors vielgenutzte Magnetrührer oder das Handrührgerät („Mixer“) als Küchengerät.
Es gibt zahlreiche Rührertypen aus Glas, Kunststoff (PP, PTFE) und Metall, die für bestimmte Medien oder Aufgaben besser oder schlechter geeignet sind. Grundsätzlich werden Rührer unterschieden, die axial (in der Regel nach unten) oder radial (zur Seite) fördern.
Um das Mitrotieren der (niedrigviskosen) Flüssigkeit und dabei die Bildung von Tromben zu verhindern und höhere Turbulenz zu erzeugen, werden Stromstörer (oder Strömungsstörer, engl. baffles) verwendet. Bei höherviskosen Flüssigkeiten sind Stromstörer nicht erforderlich bzw. verschlechtern sogar das Rührergebnis.
Man kann rotierende mechanische Rührer nach ihrer Rührgeschwindigkeit in folgende Gruppen unterscheiden:
Neben den Rührsystemen mit rotierenden Rührern gibt es eine Reihe von anderen Technologien, Medien miteinander zu vermischen. Zu den Systemen mit nicht-rotatorischen Wirkbewegungen gehören zum Beispiel
Nach den Bezeichnungen der Verfahrenstechnik und Technischen Chemie werden unterschieden:[1]
Typ | Bevorzugte Anwendung |
---|---|
Propellerrührer | Aufwirbeln von Feststoffen |
Ankerührer | Opt. Wärmeübergang |
Scheibenrührer | Dispergieren |
MIG-Rührer | Optimale Durchmischung |
Zahnscheibenrührer | Zerkleinerung v. Teilchen |
Spiralrührer | Hochviskose Flüssigkeiten |
Die Rührerauswahl richtet sich nach der Rühraufgabe, der Zähigkeit des Mediums, der Scherfestigkeit (ob das Medium geschont werden muss) oder auch umgekehrt danach, welche Rührerleistung zur Verfügung steht, bzw. für den Prozess erforderlich ist.
Man unterscheidet folgende wesentliche Rühraufgaben, die in der Praxis einzeln, gleichzeitig oder in einer zeitlichen Folge nacheinander in einem Rührkessel umgesetzt werden müssen:
Für jede dieser Rühraufgaben sind bestimmte Rührertypen besser oder schlechter geeignet. Da in der Praxis, wie oben beschrieben, Rühraufgaben selten isoliert auftreten, muss häufig ein Kompromiss geschlossen werden zwischen dem „optimalen“ Rührorgan für den wichtigsten Prozessschritt und der generellen Eignung für ebenfalls auftretende, aber für die Ausbeute und die Qualität des Produktes weniger relevanten Verfahrensschritte. In manchen Fällen werden in einem Rührbehälter auch mehrere, unabhängig voneinander zu betreibende Rührwerke eingebaut, um für mehrere Verfahrensschritte das jeweils beste Rührorgan zu betreiben.
Oftmals werden in der Praxis Mehrstufenrührer eingesetzt, wie zum Beispiel in der Abbildung rechts gezeigt. Während die untere Ebene für einen hohen Leistungseintrag bei großer Scherung und eine Restmengenrührfunktion verwirklicht, ist das obere Rührorgan als Axialförderer dazu geeignet, eine gute Homogenisierung des Behälterinhalts zu verwirklichen.
Für ein Rührwerk sind – in Abhängigkeit von Beschaffenheit des Rührorgans sowie der Behälterkonstruktion – verschiedene Einbaulagen unterscheidbar:
Beim zentrischen Einbau von Rührwerken ist beim Rühren niedrig viskoser Medien der Einsatz von Stromstörern notwendig, um das Mitreißen der Flüssigkeit zu unterdrücken und so die Mischungscharakteristik zu verbessern (s. o.). Beim exzentrischen Einbau kann hierauf, abhängig von der Behälterkonstruktion und den Fluideigenschaften, verzichtet werden. Allerdings treten in der Praxis sehr hohe Querkräfte auf die Rührerwelle auf, so dass diese in der Regel stärker ausgeführt werden muss als bei zentrischem Einbau. Besonders kurze Rührerwellen können dann realisiert werden, wenn Rührwerke von unten in den Behälter eingebaut werden. Allerdings muss man dann besonderes Augenmerk auf die Wahl und Ausführung der Gleitringdichtung bzw. der Wellenabdichtung legen.
Für ein Rührwerk sind grundsätzlich die Antriebsarten direkter Antrieb oder indirekter Antrieb möglich.
Der Antrieb erfolgt über eine Welle mit entsprechender Abdichtung der Welle, falls diese in einen Behälter eingeführt werden muss. Dabei kann die Welle direkt oder indirekt (über einen Riemen) mit einem Motor mit oder ohne Getriebe gekoppelt sein. Der Motor kann dabei grundsätzlich mit oder ohne Frequenzumformer ausgeführt sein. Direkt angetriebene Rührwerke können für alle Rühraufgaben zum Einsatz kommen. Dies schließt insbesondere den Bereich von Flüssigkeiten mit hohen Dichten und/oder Viskositäten ein.
Der Antrieb erfolgt über eine magnetische Kopplung mit jeweils einem Magneten im auf der Behälterinnenseite befindlichen Rührorgan und dem auf der Behälteraußenseite befindlichen Antrieb. Diese Art von Antrieben ist in ihrer Antriebskraft durch die Fluideigenschaften, insbesondere Dichte und Viskosität, begrenzt. Ein höheres Kopplungsmoment als ca. 400 kN kann nur mit hohem Aufwand erreicht werden.
Im Labor sind u. a. folgende Begriffe geläufig:
In der Küche sind für sogenannte Mixer gebräuchlich:
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