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archäologische Stätte in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Römische Reich hat auch im Saarland seine Spuren hinterlassen. Diese Geschichtsepoche wurde beispielsweise in der Ausstellung Die Römer an Mosel und Saar dokumentiert.
Vier römische Straßen von überregionaler Bedeutung kreuzten das Saarland:
Daneben gab es zahlreiche „Querverbindungen“, etwa von Schwarzenacker nach Tholey und weiter nach Trier.
Insbesondere an den Straßenkreuzungen und Flussübergängen entstanden Siedlungen. Einige solcher „Vici“ (Singular „Vicus“) im Saarland waren von besonderer Bedeutung:
In der Spätantike wurden viele dieser Siedlungen zu befestigten Kastellen ausgebaut.
Neben den „vici“ entstanden verstreut auch bedeutende Einzelsiedlungen in Form von Landgütern oder „Villen“ (Singular „Villa“). Folgende Villen verdienen besondere Erwähnung: Sie sind durch archäologische Ausgrabungen gut erforscht und teils rekonstruiert.
Nennig ist ein Ortsteil von Perl und vor allem durch seine römische Villa bekannt. Das aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammende Gebäude wurde 1852 bei Erdarbeiten entdeckt. Man grub die Reste einer großen Villa aus. Ein 10 × 16 Meter großer Mosaikfußboden ist fast unversehrt erhalten. Es sind die besterhaltenen römischen Mosaiken nördlich der Alpen. Es werden Kämpfe von Menschen und Tieren mit Musikuntermalung – wie sie in den Arenen tatsächlich stattfanden – in Ornamenten verbunden dargestellt. Das prunkvolle Wohnhaus, dessen rund 120 Meter breite Fassade sich der Mosel zuwendet, ein abseits errichtetes Bad von fast 500 Quadratmetern Grundfläche und ein 256 Meter langer, überdachter Wandelgang zwischen Wohn- und Badegebäude schienen eine Deutung als Luxusvilla zuzulassen.
Dass zu dem gutsherrlichen Anwesen („villa“) nicht nur der herrschaftliche Wohnsitz („pars domestica“), sondern auch ein Gutshof mit Ökonomiegebäuden („pars rustica“) gehört hatte, erwies sich erst, als 1997 moselwärts ein Neubaugebiet erschlossen wurde. Dabei konnten zu beiden Seiten eines riesigen Hofareals die Standorte von drei Gebäuden ermittelt werden. Eines wurde bis 2001 unter Mitwirkung der Fachrichtung Vor- und Frühgeschichte der Universität des Saarlandes vollständig ausgegraben. 49° 31′ 44,4″ N, 6° 23′ 4,9″ O
Von besonderer Bedeutung ist die deutsch-französische Ausgrabungsstätte in Reinheim und Bliesbruck. Hier sind eine bedeutende keltische Grabanlage, eine römische Villa und eine gallo-römische Siedlung, die alle nur wenige hundert Meter auseinanderliegen, zum Europäischen Kulturpark zusammengefasst.
Der Emilianusstollen in St. Barbara (Wallerfangen) ist unversehrt erhalten. Seit 1967 ist er der Öffentlichkeit zugänglich. Über die Geschichte des Stollens informiert auch das Saarländische Bergbaumuseum in Bexbach.
Die Grabhügel von Oberlöstern sind zwei monumentale Grabstätten aus der Römerzeit in der Nähe des Waderner Ortsteils Oberlöstern. Die beiden Grabhügel, die vermutlich aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. stammen, wurden offenbar auf einem bereits bestehenden römischen Friedhof mit Urnengräbern und Aschengruben angelegt, zu dem eine Siedlung etwa 400 Meter weiter nordöstlich gehörte. Diese lag in der heutigen Flur „Honigsack“.
Neben den „Vici“ und „Villen“ findet man im Saarland auch mehrere Kultstätten und Heiligtümer, die unter anderem dem Mithras-Kult oder dem Götterpaar Merkur und Rosmerta geweiht waren.
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