Rémy Martin
Spirituosenmarke Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rémy Martin ist eine Marke des Spirituosenherstellers Rémy Cointreau. Neben verschiedenen Cognacs (also Weinbränden) wird unter dem Namen Rémy Martin auch ein Pineau des Charentes angeboten, eine Art Likörwein.
Rémy Martin | |
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Rechtsform | seit 1990 Teil von Rémy Cointreau |
Gründung | 1724 |
Sitz | Cognac |
Branche | Spirituosen |
Website | www.remymartin.com |
Rémy Martin hat seinen Sitz in der Stadt Cognac. Der Name geht zurück auf den Charentaiser Winzer Rémy Martin, der das Haus 1724[1] gründete. Mehr als zwei Jahrhunderte hielt sich das Haus, bis es in den 1920er Jahren von André Renaud übernommen und von Grund auf umstrukturiert wurde.
Zugute kam ihm dabei nicht nur das Vermögen seiner Ehefrau, die das Haus Frapin – einschließlich eines an sehr wertvollen Destillaten reichhaltigen Kellers – geerbt hatte, sondern auch seine Erfahrung in der Cuvierung (also Verschneidung) von Cognac. Besonderes Augenmerk hat seitdem der Maitre du Chai (der Kellermeister) auf den Anteil der sogenannten Methusalems, das sind sehr alte Brände, zu richten. Rénaud legte seit jeher allergrößten Wert auf das Rancio, jenes buttrig-pilzige Aroma, das hochwertige Cognacs auszeichnet. Bald machte Renaud die Cuvierung von Bränden aus der Grande und Petite Champagne, dem sogenannten Fine Champagne Cognac, zum hervorstechendsten Qualitätsmerkmal von Rémy Martin.
1965 verstarb André Rénaud im Alter von 85 Jahren und hinterließ das sanierte Haus Rémy Martin seinen beiden Töchtern. Deren Ehegatten André Heriard-Dubreuil und Maximilien Cointreau konkurrierten viele Jahre um die Führungskompetenz im Unternehmen, währenddessen das Unternehmen in Schwierigkeiten geriet. Erst die endgültige Fusion mit Cointreau im Jahre 1990 beendete diesen Konflikt.
Die Brennweine für den Cognac baut Rémy Martin auf über 150 Hektar eigener Rebfläche an. Zudem existieren Lieferverträge mit über 2000 Vertragswinzern. Zur Sicherstellung der Qualität der Fässer unterhält Rémy Martin als eines der wenigen Häuser eine eigene Küferei.
Rémy Martin ist nach Hennessy der zweitgrößte Cognac-Hersteller weltweit.[2] Im Jahr 2006 wurden 1,8 Millionen cases abgesetzt, das entspricht etwa 23 Millionen 0,7-Liter-Flaschen (eine case entsprechen 9 Liter), was nach eigenen Angaben einen Marktanteil von 15 Prozent entsprach.[3]
Rémy Cointreau legt die Vorschriften zur Herstellung von Cognac für die Marke Rémy Martin strenger aus als viele andere Hersteller. Es werden Brennblasen verwendet, die erheblich kleiner sind als die von der Appellation Controllée vorgeschriebenen Maximalgröße von 25 Hektolitern. Des Weiteren erfahren die Brände eine längere Lagerung, als für die festgelegten Qualitätsstufen (z. B. VS, VSOP etc.) zwingend erforderlich sind. Die Weine werden mitsamt den Sedimenten aus der Reifung abdestilliert. Der Effekt hieraus ist eine besondere Fruchtigkeit und Tiefe des Brandes.
Die Lagerhallen von Rémy Martin können besichtigt werden. Rémy Martin verfügte nach eigenen Angaben als einziges großes Cognac-Unternehmen über eine Kellermeisterin. Im April 2014 gab die Kellermeisterin Pierrette Trichet ihr Amt an den langjährigen Mitarbeiter Baptiste Loiseau. Als „Kind“ der Region verbrachte er bereits in jungen Jahren seine Zeit als Helfer in den Rebbergen der Region Cognac und kehrte nach Wanderjahren in Weinfeldern von Südafrika, Neuseeland und Frankreich zurück in die Heimat. Als langjähriges Mitglied des Tasting Comitees wurde er sorgfältig ausgebildet und aufgebaut und übernahm die Verantwortung als Kellermeister von Rémy Martin.
Rémy Martin Cognacs sind in folgenden Qualitätsstufen (aufsteigend) erhältlich:
Alle Cognacs haben 40 Volumenprozent. Weiterhin wird unter der Marke Rémy Martin ein Le Pineau des Charentes, also ein Likörwein mit 17 Volumenprozent, angeboten. Pineau des Charentes wird in Frankreich gern als Aperitif getrunken. Er wird aus unvergorenem Most mit entsprechenden Bränden hergestellt und erinnert im Geschmack an einen Cream-Sherry.
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