Prinz-Albrecht-von-Preußen-Denkmal (Berlin)
Standbild zu Ehren des Prinzen Albrecht von Preußen (1809–1872) in Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Standbild zu Ehren des Prinzen Albrecht von Preußen (1809–1872) in Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Prinz-Albrecht-von-Preußen-Denkmal ist ein Standbild zu Ehren des Prinzen Albrecht von Preußen (1809–1872). Es stellt den Bruder des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. und des Kaisers Wilhelm I. im Jahr 1870 als Teilnehmer im Deutsch-Französischen Krieg dar. Die Figur der Bildhauer Eugen Boermel und Conrad Freyberg aus dem Jahr 1901 steht am Nordende der Schloßstraße in Berlin-Charlottenburg.
Das Denkmal befindet sich auf der Mittelpromenade der Schloßstraße an der Ecke zum Spandauer Damm. Die Sichtachse der Schloßstraße ist zum gegenüberliegenden Schloss Charlottenburg ausgerichtet. Das Zentrum der Sichtachse weist auf den Kuppelbau des Schlosses und auf das große Reiterstandbild des Großen Kurfürsten von Schlüter im Schlosshof. Die Mittelpromenade der 72 Meter breiten und bei Touristen beliebten Allee ist mit einem großzügigen Spazierweg angelegt und wird von Linden gesäumt. Jenseits der Fahrbahnen schließen sich die im spätklassizistischen Stil erbauten ehemaligen Offiziers-Kasernen des Regiments der Gardes du Corps von Stüler mit der Sammlung Scharf-Gerstenberg und dem Museum Berggruen sowie das benachbarte Bröhan-Museum an. Nach Süden führt die 900 Meter lange Allee zum Sophie-Charlotte-Platz, westlich der Straße befindet sich der Klausenerplatz-Kiez, östlich der Schustehruspark.
Welche Anteile die beiden Künstler Eugen Boermel und Conrad Freyberg an dem Monument hatten, ist nicht näher bekannt. Sehr wahrscheinlich ist, dass Boermel für das Standbild zuständig war, während der eher malerisch talentierte Freyberg vor allem die Sockelreliefs angefertigt haben dürfte. Dafür spricht, dass sich Freyberg als Regimentskamerad Prinz Albrechts auf dem östlichen Sockelrelief selbst dargestellt hat und ein Relief seinen Namenszug trägt.[1] Zudem gehörten derartige Soldaten- und Pferdemalereien mit figurenreichen Schilderungen ruhiger Momente aus dem Deutsch-Französischen Krieg zu Freybergs Spezialitäten. Der Begas-Meisterschüler Boermel hingegen hatte sich gerade mit der 1900 enthüllten Denkmalgruppe 14 für die Berliner Siegesallee mit dem zentralen Standbild Kaiser Sigismunds einen Namen gemacht. Diese Arbeit bedeutete seinen Durchbruch vom Kleinplastiker zum Monumentalbildhauer und stellte ihn in die Gruppe der bevorzugten Bildhauer der Staatsaufträge Kaiser Wilhelms II., des Auftraggebers und Finanziers der Siegesallee. Das Prinz-Albrecht-von-Preußen-Denkmal war sein erster Großauftrag nach der Siegesallee und sein zweites Denkmal überhaupt.[2] Der zeitgenössische Kunstkritiker Paul Kühn bescheinigte ihm, in den Äußerlichkeiten der Begasschule steckengeblieben zu sein.[3]
Das Denkmal wurde am 14. Oktober 1901 in Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. feierlich enthüllt.[4] Das Standbild Albrechts steht auf einem Piedestal (Sockel), das laut Inschrift aus dem Berliner Granitwerk Kessel & Röhl stammt. Der Denkmalbereich ist von einem Ziergitter eingefasst. Unter der Katalog-Nr. 35 zeigte die Berliner Ausstellung Ethos & Pathos – Die Berliner Bildhauerschule 1786–1914 1990 eine reduzierte Bronze-Fassung des Standbilds (Höhe 74,3 cm). Sie wurde bei Gladenbeck in Berlin gegossen und befindet sich in Privatbesitz.[5]
Die Bildhauer haben den Prinzen als General der Kavallerie aufgefasst, als der er im Krieg gegen Frankreich unter anderem das Kommando über die 4. Kavallerie-Division, die der 3. Armee zugeteilt war, ausübte und an mehreren Schlachten teilnahm. Das denkmalgeschützte Bronzestandbild ist zum Schloss ausgerichtet und zeigt den Reitergeneral mit weit geöffnetem, pelzbesetzten Generalsmantel, der bis zu den Knien fällt. Unter dem Mantel trägt der Prinz einen Überrock. Den nach rechts gewendete und leicht erhobenen Kopf bedeckt eine Schirmmütze, der Blick geht in die Ferne. In der Rechten hält die Figur eine Reitpeitsche, in der Linken Handschuhe. Hohe Stulpenstiefel kleiden die Beine, das rechte Bein ist leicht vorgestellt. Als Attribut ist ein langer Säbel zugefügt. Wie die Szenen aus den Sockelreliefs nahelegen, bezieht sich die Darstellung des späteren Generaloberst Albrecht auf 1870.[6]
In den Sockel sind vier Bronzetafeln eingelassen. Davon zeigen zwei Kampfszenen aus dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71.[1]
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