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Präfektur Hyōgo
japanische Präfektur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Präfektur Hyōgo (jap. 兵庫県 Hyōgo-ken) ist eine der Präfekturen Japans. Sie liegt in der Region Kinki/Kansai nordwestlich von Osaka auf der Insel Honshū, der Insel Awaji und über 100 kleineren Inseln. Sitz der Präfekturverwaltung ist die Stadt Kōbe.
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Geographie
Zusammenfassung
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Im Norden der Präfektur Hyōgo befindet sich das Japanische Meer, im Süden grenzt sie an die Inlandsee. Mit der Insel Awaji-shima ist Hyōgo seit 1985 über die Naruto-Brücke mit der Präfektur Tokushima auf Shikoku verbunden. Im Jahr 1998 wurde die Akashi-Kaikyō-Brücke zwischen Honshū und Awaji-shima fertiggestellt. Im Westen grenzt Hyōgo an die Präfekturen Okayama und Tottori, im Osten an Osaka und Kyōto.
Hyōgo ist, abgesehen von den zwei Präfekturen an den äußeren Spitzen Honshūs, die einzige Präfektur, bei der sowohl die nördliche als auch die südliche Grenze am Meer liegen. Der mittlere Teil ist gebirgig. Das Klima in der Präfektur ist unterschiedlich: Der Süden liegt durch Bergrücken von den Meeren geschützt und weist besonders im Winter ein relativ mildes Klima auf, im Inneren und Norden wird es relativ kalt mit starken Schneefällen an der Nordküste.
Der Verwaltungssitz Kōbe ist die größte Stadt in der Präfektur Hyōgo und ein kulturelles und industrielles Zentrum Japans. Der südliche Küstenlinie ist von Osaka bis fast an den Westrand der Präfektur ein durchweg besiedeltes Gebiet mit bedeutenden Industrie- und Forschungsanlagen.
In der Präfektur Hyōgo befindet sich auch der Adelssitz Himeji-jō, der 1993 zum Weltkulturerbe ernannt wurde.
Seit 1997 besteht eine Partnerschaft mit Schleswig-Holstein.[1]
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Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Der Name stammt von dem Fischerdorf Hyōgo, heute ein Stadtteil von Kōbe, das bei der Öffnung Japans mit der Ansiedlung Kobe zur neuen Hafenstadt zusammengelegt wurde. Das heutige Gebiet der Präfektur Hyōgo beinhaltet die früheren Provinzen Harima, Tajima, Awaji sowie Teile der Provinzen Settsu und Tamba (heute der Norden der Präfektur Osaka und der Westen der Präfektur Kyōto).
Eine erste Präfektur Hyōgo wurde in der Meiji-Restauration 1868 aus dem durch die Ungleichen Verträge geöffneten Hafens Hyōgo (Kōbe) gegründet und war ursprünglich nur ein kleiner Teil des heutigen Gebiets: Die erste Präfektur Hyōgo umfasste neben dem Vertragshafen und seiner Umgebung vor allem ehemalige Shōgunatsländer in den Provinzen Settsu und Harima, darunter zeitweise auch Teile des heutigen Osaka und den Nordteil von Awaji. Mit der Abschaffung der Han 1871 und der folgenden ersten Konsolidierung der entstandenen Präfekturen wurde das heutige Gebiet von Hyōgo dann zwischen vier Präfekturen aufgeteilt: Hyōgo im Westteil von Settsu, Shikama mit der gesamten Provinz Harima, Toyooka mit ganz Tajima und Tango sowie einem Teil von Tamba und die aus dem Fürstentum Tokushima entstandene Präfektur Myōdō, zu der wieder ganz Awaji gehörte. Bei der zweiten Konsolidierungswelle der Präfekturen 1876 wurde Hyōgo mit Shikama und Teilen von Toyooka und Myōdō zusammengeschlossen und erhielt bis auf spätere kleinere Grenzverschiebungen im Wesentlichen seine heutigen Grenzen.[3]

Der erste Gouverneur von Hyōgo wurde in der Restauration für kurze Zeit der Chōshū-Samurai Itō Hirobumi, der später als führender Meiji-Oligarch, mehrfacher Premierminister und Architekt der Meiji-Verfassung die Staatsordnung des Kaiserreiches wesentlich mitgestaltete. Das erste Präfekturparlament wurde wie in den meisten Präfekturen 1879 gewählt. 1947 wurde der Gouverneur wie in allen Präfekturen außer Okinawa erstmals vom Volk gewählt.
Am 17. Januar 1995 kamen beim großen Hanshin-Erdbeben (Stärke 7,3) in Süd-Hyōgo ca. 4600 Menschen ums Leben. Im Jahr 2004 gab es im Nordteil der Präfektur verheerende Überschwemmungen.
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Wirtschaft
Über 90 % der Bevölkerung der Präfektur wohnt in den städtischen Gebieten von Kobe, Hanshin und Harima. Industrien wie Stahl, Schiffbau und Maschinenbau sind in diesen großen städtischen Gebieten konzentriert. Im Gegensatz dazu sind in den Bezirken Tajima, Tamba und Awaji vor der Kulisse wunderschöner Flüsse, Berge und Meere die Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei aktiv. Wie in allen Präfekturen des Landes spielen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei eine große Rolle.[4] In Kobe und Harima gibt es zwei Forschungsinstitute von Riken, dem naturwissenschaftlichen Forschungsinstitut in Japan. "SPring-8", eine Synchrotronstrahlungsanlage, befindet sich in Harima. Der Hafen von Kobe beherbergt den Supercomputer Fugaku, einen der schnellsten Computer der Welt.[5]
Politik
Zusammenfassung
Kontext
Im Zuge eines Mobbingskandals verabschiedete das Präfekturparlament im September 2024 mit Zustimmung aller Fraktionen ein Misstrauensvotum gegen den seit 2021 amtierenden Gouverneur Motohiko Saitō. Bei der resultierenden Gouverneurswahl 2024 trat Saitō erneut an und setzte sich mit rund 45 % der Stimmen gegen die ehemalige Bürgermeisterin von Amagasaki Kazumi Inamura (40 %), den vorherigen Ishin-Rätehausabgeordneten Takayuki Shimizu (11 %) und vier weitere Kandidaten durch. Die Wahlbeteiligung stieg auf 55,65 %.[7][8]
Im regulär 86-köpfigen Parlament blieb die Liberaldemokratische Partei (LDP) bei den Wahlen im April 2023 mit 24 Sitzen stärkste Kraft, die in der Positionierung für die Gouverneurswahl 2021 gespaltene LDP-Fraktion ist wiedervereinigt. Die im benachbarten Osaka beheimatete Ishin no Kai gewann 17 auf 21 Sitze hinzu und ist nun zweitstärkste Kraft vor der Kōmeitō mit 13 Sitzen, 22 Sitze gingen an Kandidaten ohne Parteinominierung.[9]
Ins nationale Parlament wählt Hyōgo direkt zwölf Abgeordnete ins Abgeordnetenhaus und seit 2016 drei statt vorher zwei pro Teilwahl ins Rätehaus, wird dort also seit 2019 von sechs Abgeordneten vertreten. Bei der Abgeordnetenhauswahl 2024 gingen im Ergebnis unverändert zehn der Sitze aus Hyōgo an die nationale Regierungskoalition, zwei an die Opposition: sieben Liberaldemokraten, je zwei Mitglieder von Kōmeitō und KDP und Yasutoshi Nishimura, dem im Zuge des LDP-Skandals um schwarze Kassen die nationale Parteinominierung entzogen worden war, der aber nach seinem Wahlsieg sofort wieder in die LDP-Fraktion zurückkehrte. Im Rätehaus wird Hyōgo nach den Wahlen 2019 und 2022 und Änderungen seither (Stand: November 2024) durch je zwei Mitglieder von LDP und Kōmeitō und eines der Nippon Ishin no Kai vertreten; ein Sitz ist seit der Gouverneurswahl 2024 vakant.
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Verwaltungsgliederung
Zusammenfassung
Kontext
Wie in allen japanischen Präfekturen sank die Zahl der Gemeinden ständig. Zählte man im Jahr 1920 noch 425 Gemeinden – davon 4 kreisfreie Städte (市, shi) und 38 kreisangehörige Städte (町, chō) – so war deren Anzahl bereits 1955 auf über die Hälfte gesunken. Von 1950 bis 1955 sank die Zahl der Gemeinden um 199 auf 154. Noch im Jahre 1998 zählte man 21 kreisfreie Städte und 70 kreisangehörige Städte in der Präfektur. Durch Eingemeindungen und die Gründung neuer Gemeinden verringerte sich die Zahl der Gemeinden auf aktuell (2018) 41 — 29 kreisfreie Städte und 12 kreisangehörige Kleinstädte.
Die letzte Dorfgemeinde (村,mura) wurde 1962 durch Eingemeindung aufgelöst.
Die Zahl der Landkreise (郡, gun) sank ständig. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden 16 Landkreise aufgelöst. Gegenwärtig existieren noch acht Landkreise, davon fünf mit je nur einer kreisangehörigen Stadt.
In untenstehender Tabelle sind die Landkreise (郡) kursiv dargestellt, darunter jeweils (eingerückt) die Kleinstädte (町) innerhalb selbiger. Am Anfang der Tabelle stehen die kreisfreien Städte.
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Größte Orte
Am 1. April 1999 fusionierte die Kleinstadt Sasayama mit 4 Gemeinden und wurde zur kreisfreie Stadt erhoben.
Am 1. April 2004 fusionierte die Kleinstadt Yabu mit 3 Gemeinden und wurde zur kreisfreien Stadt erhoben.
Am 1. November 2004 fusionierten 6 Gemeinden zur kreisfreien Stadt Tamba.
Am 1. November 2005 fusionierten 4 Gemeinden zur kreisfreien Stadt Minamiawaji.
Am 1. April 2005 fusionierten 4 Gemeinden zur kreisfreien Stadt Shisō.
Am 1. April 2005 fusionierte die Kleinstadt Awaji mit 4 Gemeinden und wurde zur kreisfreien Stadt erhoben.
Am 1. April 2005 fusionierte die Kleinstadt Asago mit 3 Gemeinden und wurde zur kreisfreien Stadt erhoben.
Am 20. März 2006 fusionierten 3 Gemeinden zur kreisfreien Stadt Katō.
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Bevölkerungsentwicklung der Präfektur
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Sehenswürdigkeiten und Landmarken (Auswahl)
Weblinks
Commons: Präfektur Hyōgo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Präfektur Hyōgo – Reiseführer
- Offizielle Website der Präfektur Hyōgo (japanisch)
- Offizielle Website der Präfektur Hyōgo als automatische maschinelle Übersetzung (englisch)
Einzelnachweise
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