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protestantischer Theologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Philipp Konrad Marheineke, auch Philipp Conrad Marheineke (* 1. Mai 1780 in Hildesheim; † 31. Mai 1846 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe.
Philipp Konrad Marheineke, Sohn eines Hildesheimer Gastwirts und Ratsherren, studierte ab 1798 Theologie und Philosophie an der Universität Göttingen, wo ihn vor allem Gottlieb Jakob Planck und Christoph Ammon prägten. Nach der Promotion zum Dr. phil. an der Universität Erlangen wurde er 1804 Repetent in Göttingen und 1805 Universitätsprediger und außerordentlicher Professor in Erlangen. 1807 folgte er einem Ruf an die Universität Heidelberg, wo er 1809 ordentlicher Professor wurde und 1811 Dr. theol. wurde. Im selben Jahr wurde er auf Betreiben Friedrich Schleiermachers als Professor an der neu gegründeten Universität zu Berlin angestellt, wo er bis zu seinem Tod wirken sollte. Zweimal (1817 und 1831) amtierte er als Rektor. 1820 wurde er zusätzlich (an der Seite Schleiermachers) Prediger an der Dreifaltigkeitskirche und Konsistorialrat.
Marheineke war seit dessen Berufung nach Berlin (1818) eng mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel befreundet und distanzierte sich zunehmend von Schleiermacher und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, unter dessen Einfluss seine früheren Werke gestanden hatten. Besonders seit Hegels Tod (1831) bildete er einen Mittelpunkt für die „rechte“, althegelianische Schule. Er gehörte zu den Herausgebern der ersten Werkausgabe (1832–1845) und edierte etliche von Hegels Vorlesungen. Nach dem Wechsel im Amt des preußischen Kultusministers von Karl vom Stein zum Altenstein zu Friedrich Eichhorn 1840 nahm sein Einfluss stark ab. 1844 musste er aufgrund eines Nervenleidens seine Vorlesungen einstellen. Sein Grab befindet sich auf dem Dreifaltigkeitskirchhof II im Feld B1, G3 in Berlin-Kreuzberg und ist als Ehrengrab der Stadt Berlin ausgewiesen.
Marheineke gilt dank seiner Werke System des Katholizismus in seiner symbolischen Entwickelung (1810–1813) und Christliche Symbolik (1810) als einer der Wegbereiter der wissenschaftlichen Konfessionskunde. Auch in der Praktischen Theologie wird er zu den Begründer des Faches gezählt. Viele seiner Werke behandeln kirchengeschichtliche Themen, unter denen die Universalhistorie des Christentums (1806) und die Geschichte der deutschen Reformation (1816/17) hervorzuheben sind. Besondere Beachtung fanden jedoch seine Schriften zur Dogmatik, die anfangs (Grundlehren der christlichen Dogmatik, 1819) stark unter Schellings Einfluss, später (Grundlehren der Dogmatik als Wissenschaft, 1827; Vorlesungen über das System der christlichen Dogmatik, postum 1847) unter dem Hegels standen.
Im Dezember 1839 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften gewählt.
Er war mit Philippine Thekla († 28. November 1822), einer Tochter des Hanauer Beamten Friedrich Karl Blum, verheiratet.
Marheineke zu Ehren wurde der Platz vor der Passionskirche (Berlin) der Kirchengemeinde Heilig-Kreuz-Passion Marheinekeplatz benannt.
Personendaten | |
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NAME | Marheineke, Philipp Konrad |
ALTERNATIVNAMEN | Marheineke, Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1780 |
GEBURTSORT | Hildesheim |
STERBEDATUM | 31. Mai 1846 |
STERBEORT | Berlin |
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