Loading AI tools
Spezialausrüstung zum Schutz vor mechanischen und thermischen Einwirkungen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ausrüstung von Feuerwehrangehörigen bietet ihnen Schutz vor den vielfältigen Gefahren eines Einsatzes (z. B. Atemgifte, hohe Temperaturen). Sie wiegt ungefähr 15 kg.
Im Dienst für die Feuerwehr sind die Einsatzkräfte ständig hohen Risiken ausgesetzt. Um diese Risiken zu minimieren, wurde spezielle Schutzausrüstung in den Feuerwehren eingeführt. Die Schutzausrüstung soll vor mechanischen und thermischen Einwirkungen schützen. Aufbau und Ausstattung sind in entsprechenden Normen (DIN EN) geregelt.
Die Anforderungen an die Schutzkleidung sind von den Unfallkassen der Feuerwehren in den jeweiligen Unfallverhütungsvorschriften festgelegt. Des Weiteren wurde von den Unfallkassen festgelegt, wann die Schutzausrüstung zu tragen ist.
Die Schutzwirkung der einzelnen Teile muss der EU-Norm entsprechen. Nicht genormt ist dabei die Farbe, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. In Deutschland wird üblicherweise Schutzausrüstung nach HuPF (Herstellungs- und Prüfrichtlinie von Feuerwehrschutzkleidung) und nach DIN EN 469 getragen. Die Notwendigkeit ist in Unfallverhütungsvorschriften[1] der Feuerwehren festgelegt. Je nach Abteilung in der Feuerwehr gibt es unterschiedliche Regelungen, was die Anforderungen der Schutzausrüstung betrifft.
Neben der Schutzausrüstung gibt es für besondere Anlässe auch noch eine Dienstkleidung. Diese gibt es aber nur für die Einsatzabteilung und für die Alters- und Ehrenabteilung. Die Dienstbekleidung kann in den Bundesländern unterschiedliche Bezeichnungen haben.
Für die Kinderfeuerwehr gibt es keine gesetzlichen Bestimmungen, die eine Schutzausrüstung vorschreiben. Ziel der Kinderfeuerwehr ist neben Spiel und Spaß die Vermittlung des richtigen Verhaltens in Gefahrensituationen ohne den Einsatz von Geräten, daher wird keine Schutzausrüstung benötigt.
Da in der Jugendfeuerwehr der Einsatz der Einsatzmittel vermittelt und auch mit ihnen geübt wird, ist hier eine Schutzausrüstung Pflicht. Diese ist bei jeder Ausbildung zu tragen, bei der mit Gegenständen der Feuerwehr gearbeitet wird.
Die Dienstkleidung der Jugendfeuerwehr in Deutschland besteht laut Bekleidungsrichtlinie der Deutschen Jugendfeuerwehr[2] aus:
Viele Jugendfeuerwehren beschaffen zusätzlich wetterfeste Jugendfeuerwehrparkas, Sicherheitsschuhe, Sicherheitsstiefel und/oder Öl-Regenjacken. Die Jacken haben die Grundfarbe Blau und an den Schultern Orange. Am Rücken sind sie mit einem Reflektorstreifen versehen. Die Hose ist in Blau mit Reflektorstreifen. Die Allwetterjacke ist blau und ab Brusthöhe orange. Auf dem Rücken befindet sich ein – mit Klett befestigtes – Rückenschild. Dieser ist oftmals mit dem Namen der jeweiligen Jugendfeuerwehr bedruckt.
Die Einsatzabteilung ist den meisten Risiken ausgesetzt, dementsprechend gibt es hier auch die meisten Ausrüstungsgegenstände. Nicht alle, die hier angesprochen werden, sind auch bei jeder Feuerwehr vorhanden. Je nach Größe und Gefahren im Ausrückbereich gibt es hier Unterschiede. Die Feuerwehrunfallkassen, als Unfallversicherung für Feuerwehrmitglieder, haben mit ihren Unfallverhütungsvorschriften erlassen, dass die Ausrüstung bei jedem Einsatz, Ausbildung und Übung, zu tragen ist.
Feuerwehrangehörige schützen sich mit ihren Persönlichen Schutzausrüstungen (PSA) vor den äußeren Gefahren einer Einsatzstelle. Die persönliche Schutzausrüstung stellt den Grundschutz einer jeden Einsatzkraft dar. Zur PSA gehören:
Inzwischen existieren viele Varianten an Form und Schutzwirkung von Feuerwehrhelmen, teils mit fest eingebauten Helmlampen und Visieren. Alle neu eingeführten Helme müssen der DIN EN 443 Feuerwehrhelme entsprechen. Weitere Informationen zur Geschichte des Feuerwehrhelms finden sich im Hauptartikel Geschichte der Feuerwehrhelme.
Der Handschuh für die Technische Hilfeleistung ist hingegen auf mehr Tastgefühl und Schnittschutz ausgelegt, einen thermischen Schutz bietet er kaum bis gar nicht.
Für besondere Gefahren existiert neben der persönlichen Schutzausrüstung zusätzlich spezielle persönliche Schutzausrüstung für die Einsatzkräfte in den Feuerwehren. Diese Ausrüstung ist an die Art und Anzahl der besonderen Gefahren abgestimmt.
Diese Ausrüstungsteile können z. B. sein:
Je nach Einsatzart kann auch folgende Schutzausrüstung / Sicherheitsausrüstung zum Einsatz kommen:
Mitglieder der Alters- und Ehrenabteilung nehmen nicht am Ausbildungs- und Einsatzdienst teil und daher wird auch keine Schutzausrüstung benötigt. Sie tragen die dem Bundesland entsprechende Feuerwehrdienstuniform, mit dem letzten Dienstgrad, den sie in der Einsatzabteilung erreicht haben.
Die Abteilung kann auch unter anderen Bezeichnungen bestehen, z. B. heißt sie in Hessen gemäß § 10 des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes Ehren- und Altersabteilung.[4]
Bei Schulungen, Jugendarbeit und sonstigen Veranstaltungen wird die Dienstbekleidung in grün, sandgelb oder blau getragen. Diese hat keinerlei Schutzfunktion und darf bei Einsätzen nicht getragen werden. Sie besteht aus einer Hose, einer Bluse mit Schulterspangen, einem Diensthemd mit Schulterspangen und der Dienstmütze und ist mit oder ohne Krawatte sowie mit schwarzen Socken und schwarzen Schuhen zu tragen. Es können aber auch blaue T-Shirts sowie im Winter dazu passende einheitliche Pullover oder Westen getragen werden. Statt der Dienstmütze werden auch vermehrt einheitliche schwarze Baseball-Kappen mit Aufschrift getragen. Diese Dienstbekleidung kann in anderen Bundesländern auch andere Namen haben.
Bei festlichen Veranstaltungen wie Florianimessen, Vollversammlungen, Besuchen, aber auch zu Tagungen und Begräbnissen wird die Dienstbekleidung I Braun bzw. Blau (Kärnten) getragen. Diese besteht aus einem weißen Diensthemd mit Schulterspangen, einem braunen/blauen Uniformrock mit aufgenähten Dienstgraden, einer schwarzen Hose mit seitlichen roten Linien sowie einer braunen/blauen Dienstmütze und ist in schwarzen Schuhen mit schwarzen Socken zu tragen. Es werden ebenfalls sämtliche Abzeichen in der höchsten Stufe (z. B. FLA, FuLA, WLA, Dienstmedaille, Ehrungen) auf dem Uniformrock angebracht.
Bei Paraden oder anderen Aufmärschen in Formation wird diese Dienstbekleidung auch teilweise mit dem alten Spinnenhelm und Leibriemen (Gürtel über der Bluse) getragen. Diese Trageweise wird jedoch speziell dort geringer, wo sich der neue Feuerwehrhelm schon durchgesetzt hat.
In der Schweiz sind aufgrund der föderalen Struktur der Feuerwehr sowohl die Schutzbekleidung, als auch die eigentliche Uniform nicht einheitlich geregelt. Vielerorts besteht neben der Schutzbekleidung eine blau-gelbe Arbeitsuniform (bestehend aus Latz- oder Bundhosen sowie einem Kittel), welche einerseits für Tätigkeiten verwendet wird, die nicht mit der Notwendigkeit des Tragens von Schutzbekleidung einhergehen, und die andererseits auch zu formellen Anlässen getragen werden kann. Eine spezielle Uniform für formelle Anlässe bildet die Ausnahme. Die Arbeitsuniform ist in der Regel mit einem Namensschild des Trägers sowie dessen Dienstgrad versehen und enthält in Form eines Abzeichens meist einen Hinweis auf die Feuerwehrorganisation.
Im Kanton Zürich hat die Gebäudeversicherung des Kantons Zürich zu einer gewissen Vereinheitlichung von Uniformen beigetragen. So besteht die normale persönliche Ausrüstung eines Feuerwehrangehörigen aus drei Kleidungsstücken, nämlich der Brandschutzjacke, der Arbeitsuniform sowie der leichten Arbeitsbekleidung. Während für die Mannschaft die Brandschutzjacke und die leichte Arbeitsbekleidung in Rot gehalten sind, tragen Offiziere zur besseren Erkennbarkeit sowohl Brandschutzjacke als auch leichte Arbeitsbekleidung in Gelb. Für die Arbeitsuniform gibt es, mit Ausnahme des Abzeichens für den Dienstgrad hingegen in der Regel keine Unterscheidung zwischen Mannschaft und Offizieren.[5]
Ferner weisen einzelne Feuerwehrorganisationen eine Vielzahl von spezifischen Bekleidungen auf. So bestehen teilweise persönlich abgegebene Regenbekleidung oder Arbeitsoveralls.
Der deutsche Feuerwehranzug hat eine weitreichende Geschichte. In der Frühzeit des organisierten Feuerlöschwesens verfügten Feuerwehrdienstleistende lediglich über eine Uniform, vergleichbar mit dem heutigen Dienstanzug. Im Kaiserreich war die Uniform der Feuerwehr der Uniform des Heeres angeglichen. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Feuerwehruniform durch die Uniform der Feuerschutzpolizei ersetzt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Feuerlöschwesen in der Bundesrepublik Deutschland Ländersache, dementsprechend entwickelten sich auch die Dienstanzüge und eventuell separate Schutzkleidung je nach Bundesland unterschiedlich.[6]
In Bayern bestand der Dienstanzug beispielsweise aus einem blauen, hochgeschlossenen Sakko, sowie einer schwarzen Mischwollhose, die flammenfest war. Sofern lediglich diese Garnitur im Einsatz getragen wurde, kamen Lederstiefel (auch „Schlupfstiefel“ genannt) mit einer Stahlkappe und einer Aluminiumplatte in den Sohlen, sowie ein Paar einfacher Lederhandschuhe und dem deutschen DIN-Helm mit Nackenleder hinzu. In Bayern wurde nach dem Zweiten Weltkrieg auch mit der Einführung einer separaten, auf den Brandeinsatz hin optimierten Schutzkleidung begonnen. Der Schutzanzug Bayern wurde teilweise aus ausgedienten Zeltbahnen der Besatzungsmächte genäht und war bis zur Ablösung durch den verbesserten Bayern 2 in den 1970er Jahren im Einsatz.
In einigen Feuerwehren wurde dennoch lange Zeit nur der Dienstanzug vorgehalten, der auch im Einsatz verwendet wurde. Spätestens mit dem Übergang vom Außen- zum immer häufiger werdenden Innenangriff unter Atemschutz und den verbundenen Gefahren durch Flammbeaufschlagung in den 1970er und 1980er Jahren wurde jedoch die Notwendigkeit eigens hierfür gestalteter Feuerwehrschutzkleidung erkannt.
Die vollständige Trennung zwischen dem repräsentativen Dienstanzug und der vornehmlich auf Schutzwirkung ausgelegten Einsatzbekleidung wurde Ende der 1980er Jahre durch das Aufkommen der ersten Flammschutzhosen und -mäntel vollendet. Weitere Ausrüstungsgegenstände aus Nomex, wie beispielsweise Flammschutzhauben, komplettierten im Laufe der 1990er Jahre die persönliche Ausrüstung des Feuerwehrdienstleistenden.
Die Form des Dienstanzuges (vereinzelt auch Ausgehuniform genannt) änderte sich seit der vollständigen Trennung zwischen Dienstanzug und Schutzkleidung nur noch wenig. Wo vorhanden, entfiel die Möglichkeit, das Sakko oben zu schließen. Das Aussehen des Dienstanzugs ist durch das jeweilige Bundesland geregelt.
In Österreich werden viele ältere Einsatzhosen und Blusen mit einer Schutzwirkung von 20 kW/m² weiterverwendet. So stehen für Brandeinsatz und technischen Einsatz zwei verschiedene Uniformen zur Verfügung. Wird jedoch bei einem Brand eine Einsatzbekleidung mit einer Schutzwirkung von 20 kW/m² getragen, wird eine zusätzliche Schutzausrüstung benötigt.
War bis vor einigen Jahren die Farbe der Einsatzbekleidung bis auf einige Bundesländer einheitlich grün mit blauen oder orangen Schutzjacken, wurde in einigen Bundesländern die Farbe der gesamten Einsatzbekleidung auf blau oder sandgelb umgestellt, wobei aber alte Bekleidungsstücke ausgetragen werden können. Die Umstellung wird gerade bei kleineren Feuerwehren noch einige Jahre andauern. Unabhängig davon, werden vor allem von Feuerwehren, die auf Autobahnen Einsätze fahren, auch rote Schutzanzüge aus Sicherheitsgründen verwendet. Dies wird zwar von den Landesfeuerwehrverbänden nicht gerne gesehen, diese können es aber nicht verbieten, da die einzelne Feuerwehr dafür verantwortlich ist.
In Österreich werden vielerorts noch die so genannten Spinnenhelme der Wiener Form verwendet. Diese werden langsam, entsprechend den finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Feuerwehren, durch neuere Modelle ersetzt.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.