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deutscher Psychologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Paul B. Baltes (* 18. Juni 1939 in Saarlautern, heute: Saarlouis; † 7. November 2006 in Berlin) war ein deutscher Psychologe und einer der führenden Gerontologen weltweit. Er war Mitglied des Senats der Max-Planck-Gesellschaft.
Baltes studierte Psychologie an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken und promovierte dort anschließend bis 1967. Nach seiner Promotion war er 12 Jahre lang als Professor für Psychologie und Gerontologie an mehreren US-amerikanischen Universitäten tätig. 1972 wurde er Department Head of Human Development der Pennsylvania State University.[1] Baltes wurde 1980 Wissenschaftliches Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft und Direktor am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Von 1980 bis 2004 leitete er den Forschungsbereich Entwicklungspsychologie. 2005 gründete er das Internationale Max-Planck-Forschungsnetzwerk zur Alternsforschung.
Die Forschungsschwerpunkte von Paul Baltes waren vor allem die geistige Entwicklung über die Lebensspanne, die Erforschung der Weisheit sowie methodologische Innovationen. Zusammen mit seiner Frau Margret M. Baltes (1939–1999), Professorin für Psychologische Gerontologie am Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin, entwarf er eine Theorie erfolgreicher Entwicklung im Altern als Zusammenwirken von Selektionen, Optimierung und Kompensation.
International bekannt wurde Baltes dank des von ihm eingeführten Verfahrens „Testing the Limits“, einer Methodik zur Erkenntnis der Plastizität biopsychosozialer Entwicklungen. Zusammen mit Neil J. Smelser gab er die 26-bändige International Encyclopedia of the Social & Behavioral Sciences heraus, die im Elsevier-Verlag erschienen ist.
Baltes war unter anderem Mitinitiator der Berliner Altersstudie und der Margret M. Baltes und Paul B. Baltes Stiftung. Er starb im Alter von 67 Jahren nach einer langen, schweren Krebserkrankung.
Er erhielt zahlreiche Wissenschaftspreise, Ehrungen, Ehrendoktorate und war Träger des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste. Er war Mitglied der American Academy of Arts and Sciences (seit 1991) und der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2000 Mitglied war er Mitglied des Ordens Pour le Mérite der Wissenschaften und Künste. Er hielt Ehrendoktorwürden der Universität Jyväskylä, Finnland (1990), Universität Stockholm, Schweden (1992), Universität Genf, Schweiz (2000) und Humboldt-Universität zu Berlin (2002).
Seit 2000 engagierte er sich als Vizepräsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, in der er seit 1992 Mitglied war. Er war Gründer der Jungen Akademie, einer gemeinsamen Unternehmung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leopoldina.
Im Jahr 2000 wurde Baltes mit dem Longevity Prize der IPSEN Foundation ausgezeichnet. Am 16. Oktober 2001 wurde ihm von Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin das Große Bundesverdienstkreuz mit Stern des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Seit 2008 veranstaltet die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften die jährliche Paul B. Baltes Lecture, für die führende internationale Psychologinnen und Psychologen als Vortragende nach Berlin eingeladen werden. Die Paul B. Baltes Lecture ist eine gemeinsame Initiative der Psychologie-Institute in Berlin and Potsdam (Freie Universität Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin, Technische Universität Berlin, Universität Potsdam, Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) und wird von der Margret M. and Paul B. Baltes Foundation unterstützt.
Baltes war Autor oder Herausgeber von 18 Büchern und mehr als 250 Artikeln und anderen wissenschaftlichen Arbeiten.
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