Berggebiet nahe Davos, Schweiz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Parsenn ist ein Ski- und Wandergebiet oberhalb von Davos und wird von der Davos Klosters Bergbahnen AG betrieben. Der Name geht auf die Alpweide unterhalb des Gotschnagrates zurück.[1] Die Parsennbahn war die zweite ausgesprochene Sportbahn (Bahn, die nur auf Sportler als Fahrgäste ausgerichtet ist) der Schweiz, heute gibt es 102 Kilometer Piste. Seit 1924 findet hier das Parsenn-Derby statt.
1903: Erstmalige Nutzung der Parsenn-Abfahrt mit Ski von der Weissflue durch Oscar Schuster und den Davoser Bergführer Johann Engi.[2]
1931: Bau der 1. Sektion der Standseilbahn Davos Dorf – Höhenweg
1932: Bau der 2. Sektion Höhenweg – Weissfluhjoch mit dem Restaurant auf dem Weissfluhjoch. ca. 61.000 Fahrgäste wurden bereits transportiert. Die Kapazität beträgt 350 Personen pro Stunde.[3]
1936: Markante Frequenzsteigerung auf ca. 235.000 Personen im Jahr.
1937: Verdoppelung der Transportkapazität bei der Standseilbahn von 350 auf 700 Pers./h.
1955: Eröffnung der Luftseilbahn Weissfluhjoch–Weissfluhgipfel
1961: Betriebseröffnung der Luftseilbahn Parsennhütte–Weissfluhjoch. Damit entsteht eine Verbindung zum seit 1950 bestehenden Skigebiet des Gotschna.
1967: Gründung der Sportbahnen Pischa AG, welche als Tochter geführt wird.
1972: Einweihung der neuen Talstation in Davos Dorf
1979: Betriebseröffnung der inzwischen wieder eingestellten Verbindungsbahn auf den Strelapass – zeitweilig entsteht neben der Parsenn- und der Gotschnabahn über die Schatzalp ein dritter Zubringer ins Skigebiet
1982: Betriebseröffnung der Verbindungsluftseilbahn Joch-Express
1987: Eröffnung der Gondelbahn Schifer–Weissfluhjoch in zwei Sektionen mit einer Transportkapazität von je 1700 Pers./h
1994: In Zusammenarbeit mit der Gotschnabahn wird eine der ersten Beschneiungsanlage der Region gebaut. Im selben Jahr wird das Zutrittssystem auf ein berührungsloses Handsfree-System umgestellt.
1996: Ankauf von einer Mehrheitsbeteiligung von 57% an den Bergbahnen Rinerhorn.
1996: Eröffnung der MountainbikeDownhillstrecke Weissfluhjoch – Klosters. Die 14 km lange Strecke verzeichnet im ersten Jahr rund 500 Biker.
1998: Eröffnung einer zweiten MTB-Downhillstrecke vom Weissfluhjoch in die Parsennhütte. Total werden in diesem Sommer rund 1200 Biker transportiert.
2002: Die 1. Sektion der Parsennbahn wird umfassend erneuert. Dabei wird die Spur von 800 mm auf 1200 mm verbreitert und die maximale Geschwindigkeit von 6 m/s auf 10 m/s erhöht. Die Kapazität ins Parsenngebiet erhöht sich auf 2200 Pers./h. Wegen des hohen Tempos der Bahn wird sie auch Alpen-Ferrari genannt.
2006: Fertigstellung des Speichersees Totalp. Mit einem Fassungsvermögen von knapp 100.000 m³ ist er das Herzstück der Beschneiungsanlage im Parsenngebiet.
2010: Inbetriebnahme nach Sanierung der 2. Sektion der Parsennbahn.
2017: Inbetriebnahme 6er Sessellift Furka Zipper, ersetzt alten Furka-Doppelskilift von 1972.
Folgende Bahnanlagen sind im Parsenngebiet zu finden:
Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen. Verlag des SAC 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 388.
A.-E. Muller:Le funiculaire Davos-Parsenn. In: Bulletin technique de la Suisse romande. Band60, 1934, S.147–151 (französisch).
A. Amberg:Der Umbau der Parsenn-Bahn in Davos. In: Schweizerische Bauzeitung. Band113, Nr.7, 18.Februar 1939, S.79–89.
Urs Schaufelberger:Neue Höchstleistungen auf alten Mauern: Erneueurung des Trassees der Standseilbahn Davos-Parsenn mit selbsverdichtendem Beton. In: Tec21. Band130, 12 (Eisenbahntrassees), 2004, S.12–13.
Max Pfister:50 Jahre Davos-Parsennbahn; Ein Kapitel Skisport-, Kurorts- und Bergbahngeschichte. AG Davos-Parsenn-Bahnen, Davos 1982, Parsennbahn - Ein Höhepunkt des Bergbahnbaus, S.41–50.
Joachim Schindler, unter Mitarbeit von Bernd Arnold und Frank Richter: Oscar Schuster (1873-1917) - Bergsteiger, Alpinist, Erschließer, Arzt, Publizist. In der Reihe: Monografien Sächsisches Bergsteigen. Herausgeber: Sächsischer Bergsteigerbund, Dresden 2013, S. 215