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Olympische Winterspiele 1988/Ski Nordisch

XV. Olympischen Spielen 1988 in Calgary Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Bei den XV. Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary fanden 13 Wettbewerbe im nordischen Skisport statt. Austragungsorte waren die Alberta Ski Jump Area im Stadtzentrum sowie das Canmore Nordic Centre in Canmore.

Schnelle Fakten Ski Nordisch bei den Olympischen Winterspielen 1988, Information ...
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Das Wettkampfprogramm erfuhr Erweiterungen und Veränderungen. Nachdem immer mehr Skilangläufer die Skating-Technik, die schnellere Zeiten ermöglichte als die klassische Technik, für eine gesamte Strecke anwendeten, schrieb die FIS bei den Großveranstaltungen vor, ob die jeweilige Disziplin in klassischem oder freiem Stil zu laufen sei. Für die kommenden Jahre standen noch weitere Veränderungen im Skilanglauf bevor. Bei den Skispringern sowie den Nordisch Kombinierten kam jeweils ein Teamwettbewerb hinzu, der in der Nordischen Kombination als Staffel und bei den Springern als zusätzliches Springen mit Mannschaftswertung durchgeführt wurde. Herausragend bei den Männern war Skispringer Matti Nykänen, der beide Einzelkonkurrenzen und mit seinem finnischen Team auch den Teamwettbewerb gewann. In den Langläufen der Frauen dominierten v. a. die Sportlerinnen aus der Sowjetunion, die außer der 5-km-Distanz alle anderen Disziplinen für sich entscheiden konnten.

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Bilanz

Medaillenspiegel

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Medaillengewinner

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Langlauf Männer

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15 km klassisch

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Datum: 19. Februar 1988, 09:30 Uhr
Höhendifferenz: 150 m; Maximalanstieg: 104 m; Totalanstieg: 617 m
90 Teilnehmer aus 32 Ländern, davon 85 in der Wertung.

Das Rennen zählte auch zum Weltcup. Sieger Dewetjarow erklärte, dass der Einsatz der sowjetischen Läufer in zwei Weltcuprennen und das Training richtig getimt gewesen seien. Es waren in seiner Heimat Strecken mit ähnlichem Profil angelegt worden und er empfand den olympischen Wettkampf als leicht. Für die Schweizer war das Ergebnis das schlechteste seit Olympia 1980, als Franz Renggli Rang 27 belegt hatte.[1][2]

30 km klassisch

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Datum: 15. Februar 1988, 09:50 Uhr
Höhendifferenz: 112 m; Maximalanstieg: 62 m; Totalanstieg: 1194 m
90 Teilnehmer aus 32 Ländern, davon 87 in der Wertung.

Bis zur 20-km-Marke führte Smirnow, wobei bei der 10-km-Marke noch Ulvang vor Prokurorow auf Rang 2 platziert war. Andy Grünenfelder (SUI) gab nach 24 km wegen falscher Wachswahl auf. Rang 18 für Alois Schwarz war die beste je von einem Österreicher in dieser Disziplin erzielte Platzierung. Er sagte, er habe sich seine Kräfte gut eingeteilt, konnte im Finish zusetzen und hatte gut präparierte Skier.[3][4]

50 km Freistil

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Datum: 27. Februar 1988, 08:30 Uhr
Höhendifferenz: 130 m; Maximalanstieg: 56 m; Totalanstieg: 1794 m
74 Teilnehmer aus 25 Ländern, davon 61 in der Wertung.

Es war dies bis dato der schnellste Marathon aller Zeiten. Rang 3 für Grünenfelder war ein Meilenstein in der Geschichte des Schweizer Langlaufsports. Svan führte schon nach 15 km mit 41,1 s vor Bauroth und Grünenfelder, De Zolt war Achter. Nach Rennhälfte lag der Schwede vor Grünenfelder (+ 1:07,5) und De Zolt (+ 1.09,0), nach 40 war de Zolt bereits Zweiter (+ 1:27,9), Grünenfelder auf Rang drei (+ 1:43,3) und Bauroth auf Rang vier (+ 1:49,2). Doch der DDR-Läufer baute gegen Schluss hin ab, während der Schweizer zulegen konnte.[5]

Als großer Favorit in allen Langlaufwettbewerben der Männer galt der 26-jährige Schwede Gunde Svan, der bereits vier Jahre zuvor bei den Spielen in Sarajevo zweimal Gold und je einmal Silber und Bronze gewonnen hatte (zwischen 1985 und 1991 konnte er siebenmal WM-Gold erringen). Doch begannen die Spiele von Calgary für ihn sehr zäh: Einem zehnten Platz über 30 Kilometer folgte ein 13. Rang über die 15-km-Distanz. Nachdem er mit der schwedischen Mannschaft den Staffeltitel verteidigt hatte, gelang ihm am vorletzten Tag der Winterspiele über die Marathondistanz mit einer guten Minute Vorsprung vor dem Italiener Maurilio De Zolt doch noch das ersehnte Einzelgold, womit er mit der schwedischen Langlauf-Legende Sixten Jernberg gleichzog, der von 1956 bis 1964 ebenfalls viermal Gold erringen konnte.[6]

4 × 10 km Staffel

Datum: 22. Februar 1988, 09:30 Uhr
Höhenunterschied: 108 m; Maximalanstieg: 50 m; Totalanstieg: 440 m
16 Staffeln am Start, alle in der Wertung.

Für die Tschechoslowakei war der dritte Platz der größte Triumph seit Falun 1974 (50-km-Silber von Stanislav Henych), für die Schweiz war Platz 4 das beste Ergebnis seit Bronze 1972 in Sapporo. Sieger Schweden profitierte auch von den Stürzen von Dewjatjarow und Prokurorow. Italien konnte in die Medaillenentscheidung nie eingreifen, Norwegens Untergang begann mit dem Sturz von Startläufer Mikkelsplass und setzte sich durch eine schwache Leistung von Brå fort. Die Finnen hatten Probleme mit dem Freistil. Bei Österreich fehlte der erkrankte Markus Gandler (für ihn lief Standmann); zur Halbzeit übergab Schwarz mit 6,4 s Rückstand auf die Tschechoslowakei, doch die Staffel fiel auf Platz 10 zurück.[7][8][9]

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Langlauf Frauen

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5 km klassisch

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Datum: 17. Februar 1988, 09:45 Uhr
Höhenunterschied: 50 m; Maximalanstieg: 37 m; Totalanstieg: 223 m
55 Teilnehmerinnen aus 17 Ländern, davon 53 in der Wertung.

10 km klassisch

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Datum: 14. Februar 1988, 10:00 Uhr
Höhenunterschied: 112 m; Maximalanstieg: 62 m; Totalanstieg: 398 m
52 Teilnehmerinnen aus 17 Ländern, davon 51 in der Wertung. Aufgegeben: Maria Theurl (AUT).

Nach 4,6 km führte Smetanina vor Westin und Vencienė, während Matikainen auf Rang 11 lag. Nach 7,3 km hieß der Stand: Smetanina, Vencienė, Matikainen. Enttäuschend verlief das Rennen für die Norwegerinnen, die als zweitbeste Läuferin Brit Pettersen auf Rang 14 hatten.[10]

20 km Freistil

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Datum: 25. Februar 1988, 09:30 Uhr
Höhenunterschied: 98 m; Maximalanstieg: 51 m; Totalanstieg: 738 m
55 Teilnehmerinnen aus 18 Ländern, davon 52 in der Wertung. Disqualifiziert: Nina Gawriljuk.

Zunächst war Gawriljuk an achter Stelle platziert, doch sie wurde wegen verbotener Werbung gleich im Anschluss an den Wettkampf disqualifiziert, weshalb alle Athletinnen von Rang 9 an um einen Platz nach vorn rückten.[11] Für Gilli-Brügger lagen Tichonowa und Reszowa außer Reichweite; das Duell mit Smetanina verlor sie, seit fünf Tagen von einer Erkältung geplagt, bei Kilometer 15. Finnlands Hoffnung Matikainen zerbrach an der geballten Übermacht der UdSSR.[12][13]

4 × 5 km Staffel

Datum: 21. Februar 1988, 09:30 Uhr
Höhenunterschied: 98 m; Maximalanstieg: 50 m; Totalanstieg: 204 m
12 Staffeln am Start, alle in der Wertung.

Die Sowjetunion bewältigte das Rennen überlegen, obwohl mit Gawriljuk und Reszowa zwei Läuferinnen zum Zug kamen, die bislang in Canmore nicht eingesetzt worden waren. Die Siegerstaffel war sowohl nach 5 als auch 10 km voran, wobei anfangs die DDR mit 13,9 bzw. 35,8 s Rückstand auf Rang 2 lag. Der Vorsprung der UdSSR (1:41,9 min) war der größte seit den Weltmeisterschaften 1966 in Oslo. Nach 5 km war die Schweiz auf Rang 3 vor Norwegen und Finnland, nach 10 km hatte Finnland vor Norwegen Rang 3 inne. Die finnische Schlussläuferin Savolainen kam zwar 1200 m vor dem Ziel zu Sturz, doch gelang es der Schweizerin Gilli-Brügger nicht mehr, ganz heranzukommen.[14]

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Skispringen

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Normalschanze

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Datum: 14. Februar, 13:30 Uhr (1. Durchgang) / 14:40 Uhr (2. Durchgang)
K-Punkt: 89 m
58 Teilnehmer aus 19 Ländern, alle in der Wertung.

Nykänen siegte wie erwartet, nachdem er schon das Training dominiert hatte. Er lag bereits nach dem 1. Durchgang vor Malec und Tepeš. Zwischen Nykänen und Rang 21 lagen lediglich 10 Punkte. Im 2. Durchgang wurde in umgekehrter Reihenfolge der Platzierung gesprungen, wobei Primož Ulaga noch von Rang 4 auf 30 zurückfiel. Als fraglich galten die Benotungen, weil es u. a. bei Nykänen Schwankungen zwischen 17,0 und 19,0 gab. Der 17-jährige Heinz Kuttin war mit Rang 6 der beste Skispringer des ÖSV-Teams; er war die Woche vor den Spielen nicht bei der „aktiven Erholung“ des Teams auf Jamaika dabei gewesen, sondern hatte, nachdem er bereits mit der Mannschaft Gold geholt hatte, am 7. Februar die Goldmedaille im Einzelbewerb bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Saalfelden errungen.[15][16][17]

Auf dem letzten Platz landete der in stets im Mittelpunkt stehende Michael Edwards, genannt „Eddie the Eagle“. Der Brite machte aufgrund seiner unausgereiften Technik von sich reden, die häufig zu gefährlichen Situationen führte. Später erhielt er deshalb keine Erlaubnis mehr für die Teilnahme an Sprungkonkurrenzen.[18]

Großschanze

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Datum: 23. Februar, 14:00 Uhr (1. Durchgang) / 15:20 Uhr (2. Durchgang)
K-Punkt: 114 m
55 Teilnehmer aus 18 Ländern, alle in der Wertung.

Das Springen war ursprünglich für den 20. Februar mit Start um 13:30 Uhr geplant, musste aber wegen starker Winde auf den 22. Februar und schließlich auf den 23. Februar verschoben werden.[19]

Die Skispringer hatten mit starken Winden und Nebel zu kämpfen, was die Wettbewerbe zu einem Glücksspiel werden ließ. Die beiden an einen kahlen Berghang gesetzten Sprungschanzen waren den Böen schutzlos ausgeliefert. Der überragenden Skispringer dieser Spiele war der Finne Matti Nykänen, der von der kleinen und großen Schanze sowie mit der Mannschaft Gold gewann. Nykänen war damit zusammen mit der niederländischen Eisschnellläuferin Yvonne van Gennip der erfolgreichste Teilnehmer der Wettbewerbe. Johnsons Silbermedaille war die erste Springermedaille für Norwegen seit 1968. Obwohl Johnson in der Addition um 4,5. m kürzer als Debelak sprang, kam er bei den Punkterichtern besser weg. Felder und Kuttin begingen im 2. Durchgang schwere Absprungfelder, wobei Vettori weder mit dem langen noch dem kürzeren Anlauf zurechtkam.[20][21]

Die größte Sympathie des Publikums galt wiederum dem Briten Eddie Edwards. Er war mehr komisches Talent als ernstzunehmender Sportler. Aufgrund seiner „Flugkünste“ wurde er scherzhaft „Eddie the Eagle“ genannt. Mit seinen 71 m im 1. Durchgang überbot er aber tatsächlich den bisherigen britischen Rekord von 68 Metern.[22]

Mannschaftsspringen

Datum: 24. Februar 1988, 13:30 Uhr
Großschanze; K-Punkt: 114 m
11 Teams am Start, alle in der Wertung.

Der Wettbewerb war ursprünglich für den 17. Februar um 13.30 Uhr angesetzt, obwohl es ab 15. Februar wegen der ständigen Winde keine Trainings gegeben hatte (die Springer mussten nach jeweils sechs Stunden unverrichteter Dinge in ihre Unterkünfte zurückkehren). Der jugoslawische Springer Ulaga sprach davon, dass die Springer hier nur „Marionetten der Veranstalter“ seien.[21]

Es wurde jeweils der schlechteste Sprung eines Athleten pro Durchgang gestrichen. Große Favoriten waren Finnland und die Tschechoslowakei, um Bronze sollte sich ein Dreikampf zwischen Norwegen, Jugoslawien und Österreich entwickeln. Nykänen verlangte bereits vor dem ersten Sprung von der Jury, den Start um drei Luken nach unten zu verlegen; dies geschah dann vor dem zweiten Durchgang. Beim österreichischen Team überzeugten die jungen Springer, während die „Routiniers“ Vettori und Felder laut Trainer Paul Ganzenhuber „gänzlich ausgelassen“ hätten.[23][24][25][26]

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Nordische Kombination

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Einzel

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Springen: 28. Februar 1988
Normalschanze; K-Punkt: 89 m

15 km Langlauf: 28. Februar 1988, 15:00 Uhr
Höhenunterschied: 93 m; Maximalanstieg: 43 m; Totalanstieg: 520 m
43 Teilnehmer aus 13 Ländern, davon 41 in der Wertung.

Die zeitliche Planung hatte ursprünglich zwei Tage vorgesehen, Springen 27. Februar und Laufen am 28. Februar. Wegen des Chinook-Sturmwinds war am ersten Wettkampftag jedoch kein Springen möglich. So musste der gesamte Wettbewerb am Tag darauf ausgetragen werden – und dies, obwohl beide Wettkampfstätten 120 km voneinander entfernt lagen.[27]

Bei diesem Wettkampf kam erstmals die Gundersen-Methode zur Anwendung, sodass der Erste der Langläufer, der ins Ziel kommt, auch der Sieger des Wettbewerbs ist. Die bundesdeutsche Mannschaft, die vier Tage zuvor noch den Titel im Teamwettbewerb errungen hatte, konnte keinen Sportler unter die besten zehn bringen. Als bester Westdeutscher wurde Hubert Schwarz 13. des Einzelwettbewerbs. Stattdessen konnte mit Hippolyt Kempf erstmals ein Schweizer die olympische Goldmedaille im Einzelwettbewerb gewinnen. Zuvor hatte lediglich Alois Kälin zwanzig Jahre zuvor in Grenoble als Zweiter olympisches Edelmetall für die Eidgenossen in dieser Disziplin errungen. Sulzenbacher war vor allem im Springen sehr stark, doch diesmal konnte er nur im ersten Durchgang mit einer Weite von 88,5 m überzeugen, sodass sein Vorsprung auf die Konkurrenz nicht groß genug war. Er führte 62 Sekunden vor Hubert Schwarz (der aber nur als guter Springer bekannt war), Kempf lag auf Rang 3 (70,7 s Rückstand). Nach 12 km überholte der Schweizer den Österreicher. Lewandi war mit 79,4 s Rückstand Vierter, aber sogar Løkken (obwohl bereits 3:14 zurück) wurde als Goldmedaillenanwärter gehandelt.[28][29]

Mannschaft

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Springen: 23. Februar 1988, 13:30 Uhr
Normalschanze; K-Punkt: 89 m

3 × 10 km Staffel: 24. Februar 1988, 10:00 Uhr
Höhenunterschied: 93 m; Maximalanstieg: 43 m; Totalanstieg: 520 m
10 Teams am Start, alle in der Wertung.

Der Mannschaftswettbewerb in der Nordischen Kombination wurde in Calgary erstmals bei Olympischen Spielen ausgetragen. Die bundesdeutsche Mannschaft, die bereits im Jahr zuvor bei der Heim-WM in Oberstdorf gewonnen hatte, damals noch mit Hermann Weinbuch anstelle von Hubert Schwarz, konnte sich bei dieser Premiere knapp vor den Schweizern Olympiagold sichern. Die Schweiz lag nach dem Springen nur auf Rang 6 (Rückstand 4:52 min). Im Laufen ging Österreich sogar kurzfristig durch Startläufer Csar in Führung. Überraschend blieb Mitfavorit Norwegen ohne Medaille. Die Sowjetunion konnte nicht antreten, nachdem Allar Levandi ausgefallen war und ein Ersatzmann nicht nachnominiert werden konnte.[30]

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Literatur

  • Skilanglauf bei den Olympischen Winterspielen: Liste der Olympiasieger im Skilanglauf. Hrsg. Bucher Gruppe, Verlag General Books, 2010, 188 Seiten.
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Einzelnachweise

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