Oberlandesgericht Stettin (1808–1849)

von 1808 bis 1849 ein preußisches Oberlandesgericht mit Sitz in Stettin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Das Oberlandesgericht Stettin war von 1808 bis 1849 ein preußisches Oberlandesgericht mit Sitz in Stettin.

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

1739 wurde das Hofgericht Stargard nach Stettin verlegt. Das Hofgericht Stettin wurde 1747 mit der Regierung Stettin verbunden und diente bis 1808 als Gericht zweiter Instanz. Die Gerichte im Königreich Preußen hatten im HRR historisch gewachsene Aufgaben, Zuschnitte und Bezeichnungen. Im Rahmen der Preußischen Reformen versuchte man, eine einheitliche Systematik einzurichten und begann damit bei den Mittelgerichten. Die Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzial-Polizei- u. Finanz-Behörden vom 26. Dezember 1808[1] bestimmte, dass die unter verschiedenen Bezeichnungen wie Oberamtsregierung oder Hofgericht firmierenden obersten Gerichte jedes Landesteils künftig Ober-Landesgericht heißen sollten.

Nach der Restrukturierung des Staatsterritoriums 1815 sollte jeder Regierungsbezirk zugleich das Departement (= Zuständigkeitsbereich) eines Oberlandesgerichts bilden.[2] Entsprechend war das Oberlandesgericht Stettin (mit kleineren Abweichungen) für den Regierungsbezirk Stettin zuständig.

Nach der Märzrevolution wurden die Patrimonialgerichte abgeschafft und die Oberlandesgerichte durch Appellationsgerichte ersetzt. In Stettin entstand 1849 so das Appellationsgericht Stettin.

Untergerichte

Zusammenfassung
Kontext

Dem Oberlandesgericht Stettin waren folgende Gerichte nachgeordnet:

Weitere Informationen Art, Gericht ...
Art Gericht Sitz Anmerkungen
Staatliche Gerichte 1. KlasseStadtgericht AnclamAnklam
Staatliche Gerichte 1. KlasseStadtgericht DemminDemmin
Staatliche Gerichte 1. KlasseStadtgericht PasewalkPasewalk
Staatliche Gerichte 1. KlasseStadtgericht StargardStargard
Staatliche Gerichte 1. KlasseStadtgericht Stettin und PoelitzStettin
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht BahnBahn
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht CamminCammin
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht DammDamm
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht FiddichowFiddichow
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht Freyenwalde, Massow und DaberFreyenwalde
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht GartzGartz
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht GollnowGollnow
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht GreiffenbergGreifenberg
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht GreiffenhagenGreiffenhagen
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht Labes und WangerinLabes
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht NeuwarpNeuwarp
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht PencunPenkun
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht Plathe und RegenwaldePlathe
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht Treptow an der RegaTreptow an der Rega
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht Treptow an der TollenseTreptow an der Tollense
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht UeckermündeUeckermünde
Staatliche Gerichte 2. KlasseStadtgericht UsedomUsedom
Staatliche Gerichte 2. KlasseLand- und Stadtgericht NaugardtNaugard
Staatliche Gerichte 2. KlasseLand- und Stadtgericht PyritzPyritz
Staatliche Gerichte 2. KlasseLand- und Stadtgericht WollinWollin
JustizämterJustizamt Clempenow, Spanteckow und StolpeClempenow, Spanteckow
JustizämterJustizamt Colbatz und FriedrichswaldeColbatz
JustizämterJustizamt Jacobshagen, Dölitz, Saatzig und MarienfließJacobshagen
JustizämterJustizamt NaugardtNaugardt
JustizämterJustizamt PudaglaPudagla
JustizämterJustizamt Stepenitz und WollinStepenitz
JustizämterJustizamt Stettin und JasenitzStettin
JustizämterJustizamt Treptow an der Rega und GültzowTreptow an der Rega
JustizämterJustizamt Ueckermünde und Königsholland und das damit verbundene Gericht des Eisenhüttenwerks zu TorgelowUeckermünde
JustizämterJustizamt Verchen, Treptow, Lindenberg und LoitzVerchen
PatrimonialgerichteMarienstifts-Gericht StettinStettin
PatrimonialgerichtePatrimonialgericht SpantekowSpantekow
PatrimonialgerichteDom-Gericht CaminCamin
PatrimonialgerichteHofgericht NörenbergNörenberg
Schließen

[3]

Einzeln aufgeführt sind nur die größten die Patrimonialgerichte. Insgesamt bestanden 447 Patrimonialgerichte.

Organisation

Am Gericht waren im Jahr 1837 folgendes Personal beschäftigt:

  • 2 Präsidenten
  • 13 Räte
  • 3 Assessoren
  • 37 Subalterne
  • 12 Unterbeamte

Bei allen Gerichten im Oberlandesbezirk zusammen waren 483 Justizbeamte beschäftigt.

Richter

Literatur

  • W. F. C. Starke: Beiträge zur Kenntniß der bestehenden Gerichtsverfassung und der neusten Resultate der Justizverwaltung in dem Preussischen Staate, Justiz-Verwaltungs-Statistik des Preussischen Staats, Bd. 2, 1839, S. 218 f., Digitalisat.

Einzelnachweise

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