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Die Oʻzbekiston Temir Yoʻllari (deutsch: Usbekische Eisenbahnen) (UTY / OTY) ist die Staatsbahn von Usbekistan.
Oʻzbekiston Temir Yoʻllari (OTY) | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft (aksiyadorlik) |
Gründung | 7. Februar 1994 |
Sitz | Taschkent, Usbekistan |
Leitung | Atschilbaj Schumanijasowitsch Ramatow (Vorsitzender des Verwaltungsrates)[1] |
Mitarbeiterzahl | 93.000 (2019)[2] |
Branche | Transport/Logistik |
Website | www.railway.uz |
Das Eisenbahnnetz wurde nach der Unabhängigkeit von Usbekistan 1991 aus dem Bestand der Sowjetischen Eisenbahnen übernommen und weist deshalb im Wesentlichen auch heute noch dessen Parameter auf, insbesondere die Spurweite von 1520 mm. Am 7. November 1994 wurde die OTY gegründet.[3] Die Unabhängigkeit Usbekistans bedeutete auch, dass nun die Grenzen zu den Nachbarrepubliken Staatsgrenzen wurden. Beim Bau der Eisenbahn in russischer und sowjetischer Zeit war darauf nicht geachtet worden. Die neuen Grenzen zerschnitten nun Bahnstrecken.
Deshalb wurde das Schienennetz seit der Unabhängigkeit um rund 2500 Kilometer verlängert und weitere 1170 km Strecke wurden saniert.[4] Die neu gebauten Strecken vermieden nun auch Transitfahrten durch Nachbarstaaten. Wichtigste Neubaustrecken sind:
Darüber hinaus wurden die Bahnstrecken
für den Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgebaut.[11]
Auch die Elektrifizierung wurde nach der Unabhängigkeit vorangetrieben. Dazu gehören die Strecken um Taschkent, also im Wesentlichen von der Hauptstadt in den Südwesten und das benachbarte Kasachstan[12][13] sowie:
Zum 1. Februar 2019 wurde in Usbekistan ein Verkehrsministerium neu geschaffen, dem auch die Eisenbahn untersteht. Minister wurde der erste stellvertretende Premierminister, Ramatov Achilbai Zhumaniyazovich, der einige Jahre lang Chef der OTY war.[19]
Die OTY ist als Aktiengesellschaft mit einer Reihe von Subunternehmen organisiert. Dazu gehören Produktionsstätten für Personen- und Güterwagen, Stahl verarbeitende Betriebe, die Zubehörteile für Eisenbahnfahrzeuge und Eisenkleinteile für den Oberbau herstellen, um den Importbedarf zu reduzieren, sowie Reparaturwerkstätten für Fahrzeuge.[20] Darüber hinaus werden auch Komponenten für Straßen- und Luftfahrzeuge hergestellt.[21]
Der Hauptsitz der OTY befindet sich in Taschkent. Im Zeitraum von 2016 bis 2018 wurden $US 2 Mrd. in die OTY investiert.[22]
Die Metro Taschkent wurde 2016 in die OTY eingegliedert. Deren Streckennetz ist 38,25 km lang, umfasst drei Linien, 29 Stationen[23] und wird derzeit erheblich ausgebaut.
Die OTY ist Mitglied der OSShD (seit 1994) und der UIC. Mit der Deutschen Bahn AG besteht eine Kooperationsvereinbarung.[24]
Die OTY hat 93.000 Beschäftigte, von denen knapp 50.000 im Eisenbahnbetrieb selbst arbeiten, die Übrigen in angegliederten Unternehmen.[25]
Die Ausbildung des Personals erfolgt im Institut für Eisenbahnverkehr und -ingenieurwesen Taschkent und in drei Berufsfachschulen in Taschkent, Samarkand und Kokand.
Das Institut in Taschkent bietet vier Fachrichtungen: Verkehrsorganisation und Logistik, Elektromechanik, Konstruktion und Wirtschaft. Es führt jährlich 1200 Absolventen zu einem Bachelor- und 100 zu einem Master-Abschluss.[26] Darüber hinaus werden hier jährlich etwa 2000 Mitarbeiter der Bahn fortgebildet.[27]
Die Eisenbahn-Berufsfachschule in Taschkent bildet jedes Jahr mehr als 300 Lokomotivführer aus.[28]
Etwa 200 Akademiker der UTY befinden sich derzeit (2019) in Ausbildungseinrichtungen der Russischen Föderation.[29]
Der Großteil des Streckennetzes mit der Spurweite 1520 mm ist eingleisig. Es ist 7420 km lang, 2890 km davon sind mit Wechselspannung 25 kV V 50 Hz elektrifiziert (Stand: 2019). Der überwiegende Teil der Elektrifizierung (etwa 2.500 km) erfolgte nach der Unabhängigkeit, 1158 km zwischen 2010 und 2018.[30] Die Elektrifizierung der Strecken wird weiter vorangetrieben.[31] Derzeit (2019) wird an der Elektrifizierung der Strecke Pap–Namangan–Andijan gearbeitet und soll Ende 2021 abgeschlossen sein.[32]
16 Bahnhöfe des Personenverkehrs wurden seit der Unabhängigkeit neu gebaut und 14 grundlegend erneuert[34], darunter der Südbahnhof in Taschkent.[35]
Derzeit (2019) erneuert wird die Strecke Andijan–Xonobod (Khanabad).[36]:
Die OTY hat 500 Lokomotiven und Triebwagen, etwa 21.500 Güterwagen und 778 Personenwagen.[37]
Die Diesellokomotiven werden in neun Bahnbetriebswerken unterhalten. Der Fahrzeugbestand umfasst einteilige Streckenlokomotiven ТЭП70, Doppellokomotiven der Baureihen 2ТЭ10M, 2ТЭ10Л und 2ТЭ10В, dreiteilige 3ТЭ10M und UzTЭ16M3, sowie Rangierlokomotiven der Baureihen ЧМЭ3 und ТЭМ-Baureihen.
Bei den Elektrolokomotiven gibt es elf 2013 in China gebaute Co'Co'-Lokomotiven der Baureihe O'ZEL von CNR Dalian, die der MTAB IORE Lokomotive ähnlich sind, aber zwei Führerstände haben.
Bei den Triebzügen sind vier von Talgo gebaute, der RENFE-Baureihe 130 ähnliche, Gliederzüge das Premium-Angebot der OTY im Personenverkehr.
In den Jahren 2016 bis 2018 reisten mehr als 65 Mio. Passagiere mit der Bahn. Dabei wurde eine Transportleistung von 12,5 Mrd. Passagierkilometern erbracht.[38]
Seit 2003 verkehrt zwischen Taschkent und Samarkand der Registon mit einer Fahrtzeit von drei Stunden und 40 Minuten.
Seit 2005 verkehrt der Sharq zwischen Taschkent und Kogon (nahe Buchara) mit einer Fahrtzeit von sieben Stunden.
Im Juli 2011 wurde der erste 250 km/h schnelle Talgo geliefert, der die Fahrzeit zwischen Taschkent und Samarkand auf zwei Stunden verkürzt.[39] Zwei weitere kamen in dem Beschaffungszeitraum 2016 bis 2018 hinzu[40] damit stehen vier Garnituren zur Verfügung. Zwei weitere sind bestellt.[41] Die Züge verkehren unter der Bezeichnung „Afrosiyob“ und bedienen auch Jizzax, Buchara, Qarshi, Shahrisabz und Navoiy. Die Züge führen drei Klassen (VIP, Business und Economy). Planmäßig verkehren sie mit einer Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Für die Strecke Taschkent–Samarkand benötigen sie 2:08 Stunden, für die Strecke Taschkent–Buchara 3:20 Stunden und für die Strecke Taschkent–Shahrisabz 4:25 Stunden.[42]
Täglich verkehrt der Zug 49/50 als Tagesrandverbindung Samarkand–Taschkent–Samarkand. Er weist westlichen Standard auf.
Im touristischen Sektor verkehrt der russische Luxuszug „Golden Eagle“ zwischen Moskau und Dostyk (Druszba) auch durch Usbekistan.[43] Die OTY betreibt einen eigenen Luxuszug für Touristen unter dem Namen „Afsona“ und fährt für ein deutsches Reisebüro zwei Mal im Jahr einen Sonderzug durch das Land.[44]
Der Anteil der Eisenbahn am Güterverkehr beträgt in Usbekistan 53 %.[45] 2016 bis 2018 wurden im Inlandsverkehr 204 Mio. t Güter transportiert und 69 Mrd. t/km geleistet. Im grenzüberschreitenden Verkehr wurden 88 Mio. t Güter transportiert und 26,3 Mrd. t/km geleistet.[46]
In Andijan wurde ein großes Logistikzentrum eröffnet, in dem auch auf Lkw aus China kommende Güter – insbesondere Container – auf die Eisenbahn umgeladen werden.[47]
Der Fußballclub Lokomotiv Taschkent, mehrfacher usbekischer Fußballmeister, wird wesentlich vom eisenbahneigenen Betriebssport getragen und von der OTY gesponsert.[48]
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