Nikolauslauf Tübingen

Halbmarathonlauf durch den Schönbuch in Tübingen am Sonntag vor oder nach dem Nikolaustag Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nikolauslauf Tübingen

Der Nikolauslauf Tübingen (offizieller Name seit 2018: itdesign-Nikolauslauf Tübingen[1] , davor LBS-Nikolauslauf Tübingen) ist ein seit 1976 ausgetragener Halbmarathon in Tübingen. Er wird jährlich sonntags vor oder nach dem Nikolaustag vom Post-SV Tübingen organisiert und veranstaltet. Er ist der größte Nikolauslauf[2] und der zehntgrößte Halbmarathon in Deutschland, der als Einzelveranstaltung ausgetragen wird.

Schnelle Fakten
itdesign-Nikolauslauf Tübingen
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Austragungsort Tübingen
Deutschland Deutschland
Erste Austragung 1976
Rekorde
Distanz 21,0975 Kilometer
Streckenrekord Männer: 1:07:09 h, 2021
Deutschland Karl Junghannß
Frauen: 1:19:06 h, 2022
Deutschland Leah Hanle
Website Offizielle Website
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Am 5. Dezember 1976 starteten 24 männliche Läufer beim 1. Nikolauslauf Tübingen – dem ersten Halbmarathon in der Geschichte der Tübinger Laufveranstaltungen – damals noch vom Sand/Falkenweg aus auf die 21 Kilometer lange Strecke quer durch den Naturpark Schönbuch.[3] Bisher musste die Veranstaltung einmal – 1980 – wegen eines plötzlichen Wintereinbruchs ausfallen.

Bei der 25. Ausgabe des Nikolauslaufs im Dezember 2000 erreichte die Finisherzahl erstmals die Eintausendergrenze. Doch im selben Jahr drohte dem Lauf das Aus. Das Organisationskomitee wollte trotz hoher Zufriedenheit bei den Läufern mit der Organisation des Laufs aufhören. Auf einer Sitzung im Mai 2001 verhinderte man dies, entschloss sich aber für eine neue Leitung. Gerold Knisel und Ingo Becker nahmen die Aufgabe der Organisation an.

Einen Höhepunkt erreichte der Nikolauslauf 2005 – neben einem neuen Teilnehmerrekord mit 1889 Finishern lief Dieter Baumann in 1:07:15 h neuen Streckenrekord, der nicht mehr übertroffen wurde. Stephanie Beckmann (geb. Maier) lief 2002 mit einer Zeit von 1:21:21 h den bis 2016 gültigen Streckenrekord bei den Frauen, Sabrina Mockenhaupt stellte 2016 einen neuen Streckenrekord der Frauen mit 1:20:01 h auf, bis dieser 2019 von der Streckenrekordhalterin Anaïs Sabrié in 1:17:25 h übertroffen wurde. Durch die Streckenänderung 2021[4] wurden neue Streckenrekorde aufgestellt. Karl Junghannß (1:07:09 h) und Leah Hanle (1:19:06 h) sind die aktuellen Streckenrekordhalter auf der angepassten Strecke.[5]

2024 wurde mit 3136 Finishern im Halbmarathon-Wettbewerb ein neuer Teilnehmerrekord erreicht.[6]

Immer im November wird an einem Sonntag ein Probelauf zum Nikolauslauf veranstaltet. Auf diesem können die Läufer den Lauf auf der Originalstrecke testen. Eine Wertung findet hier allerdings nicht statt, es steht der Spaß im Vordergrund. Start des Probelaufs ist beim Sportgelände Holderfeld des SSC Tübingen am Ende der Waldhäuser Straße, Verpflegung gibt es im Ziel. In den vergangenen Jahren starteten meist um die 800 Läufer beim Nikolauslauf Probelauf.[7] Rund 30 Zugläufer des Post-SV Tübingen und von der LAV Stadtwerke Tübingen leiten beim Probelauf Läufergruppen, jeweils mit anderen Zielzeiten. Dadurch soll unerfahrenen Läufern eine Orientierung beim Tempo gegeben werden.

2015 wurde erstmals auch ein Vorbereitungsprogramm zum Nikolauslauf angeboten. Von Ende September an können die Läufer bis zur Veranstaltung Anfang Dezember unter Anleitung erfahrener Trainer jeden Samstag Nachmittag beim Post-SV Lauftreff für den Halbmarathon auf der Originalstrecke im Schönbuch trainieren. Zusätzlich zum Vorbereitungsprogramm am Samstag wird seit 2016 auch ein Abendtermin in Kooperation mit dem Sportgeschäft Intersport Räpple angeboten.[8]

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie fand der Lauf 2020 virtuell und dezentral statt. Erstmals wurde auch ein 10-Kilometer-Wettbewerb angeboten. Die Erlöse sollen an zwei soziale Projekte gespendet werden.[9] Die Veranstaltung wurde ab 2021 wieder in Präsenz und dezentral-virtuell durchgeführt. Angeboten wurden neben dem Halbmarathon auch ein virtuelles 10 km-Format.[10]

Der Nikolauslauf Tübingen wird von über 200 ehrenamtlichen Helfern[11] aus verschiedenen Tübinger Vereinen organisiert. Die Projektleitung trägt Gerold Knisel, Veranstalter ist der Post-SV Tübingen.

Strecke

Start und Ziel befinden sich seit 2002 auf der Waldhäuser Straße (zuvor an der Kreuzung Falkenweg/Sandweg) im Tübinger Stadtteil Waldhäuser Ost. Die Strecke selbst führt auf einer kleinen und einer großen Runde durch den Naturpark Schönbuch. Vom Startniveau auf 480 m geht es zunächst hinab auf 430 m und dann über einen steilen Anstieg am Heuberger Tor hinauf zum höchsten Punkt auf 500 m (Hornkopf), der kurz vor km 5 erreicht wird. Wellig geht es dann am Start- und Zielbereich vorbei in die zweite Runde und hinab zum tiefsten Punkt auf 410 m, zu dem man kurz vor km 11 gelangt. Nach weiteren zwei Kilometern biegt man auf die erste Runde ein und muss sich erneut bis km 17 zum höchsten Punkt der Strecke hinauf bemühen. Insgesamt sind 319 Höhenmeter zu bewältigen.[12] Im Jahr 2021 wurde der Streckenverlauf bei km 9 angepasst.[4]

Verpflegung gibt es bei Kilometer 5, 11, 17 und im Ziel.

Statistik

Zusammenfassung
Kontext
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Der Start erfolgt beim Nikolauslauf in drei Wellen.

Streckenrekorde (Strecke ab 2021)

Streckenrekorde (Strecke bis 2019)

Siegerliste

Quelle: Website des Veranstalters[15]

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Traditioneller Zieleinlauf mit Markus Weiss-Latzko (2. Platz beim 41. LBS-Nikolauslauf 2016)

Seit 2021

Angepasste, offiziell vermessene Strecke.[4] Fettgedruckt sind die aktuellen Streckenrekorde.

Weitere Informationen Jahr, Männer ...
Jahr Männer Zeit Frauen Zeit
3. Dez. 2023 Lorenz Baum 1:10:51 Charlotte Heim 1:24:04
4. Dez. 2022 Daniel Noll 1:11:36 Leah Hanle 1:19:06
5. Dez. 2021 Karl Junghannß 1:07:09 Corinna Coenning 1:20:04
5. Dez. 2021 Lorenz Baum 1:08:58 Tsambika Jäger 1:19:47
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Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) gewinnt mit neuem Streckenrekord (1:20:01h) beim 41. LBS-Nikolauslauf Tübingen.

Ab 1995 (offiziell vermessene Strecke)

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Zieleinlauf von Siegerin Anais Sabrié (LAV Stadtwerke Tübingen) beim 40. LBS-Nikolauslauf Tübingen.
Weitere Informationen Jahr, Männer ...
Jahr Männer Zeit Frauen Zeit
2020 Virtuelle Ausgabe aufgrund Coronavirus-Pandemie[16]
8. Dez. 2019 Florian Orth 1:07:30 Anais Sabrié -5- 1:17:25
2. Dez. 2018 Thorben Dietz 1:10:36 Anais Sabrié -4- 1:20:15
3. Dez. 2017 Timo Göhler 1:09:54 Anais Sabrié -3- 1:21:06
4. Dez. 2016 Jens Ziganke -2- 1:10:33 Sabrina Mockenhaupt 1:20:01
6. Dez. 2015 Jens Ziganke 1:10:57 Anais Sabrié -2- 1:21:29
7. Dez. 2014 Arne Gabius 1:08:44 Anais Sabrié 1:22:07
8. Dez. 2013 Felix Köhler 1:10:25 Susanne Hafner 1:25:34
9. Dez. 2012 Clemens Bleistein -3- 1:13:15 Sabine Oesterle -3- 1:24:56
4. Dez. 2011 Timo Zeiler 1:13:44 Sabine Oesterle -2- 1:24:27
5. Dez. 2010 Clemens Bleistein -2- 1:15:42 Sabine Oesterle 1:26:49
6. Dez. 2009 Clemens Bleistein 1:13:35 Julia Wagner 1:23:22
7. Dez. 2008 Eduard Scherer 1:12:22 Friederike Kallenberg 1:23:47
2. Dez. 2007 Dieter Baumann -4- 1:14:23 Andrea Thieken-Arens 1:25:14
3. Dez. 2006 Dieter Baumann -3- 1:08:51 Annette Bendig -2- 1:27:11
4. Dez. 2005 Dieter Baumann -2- 1:07:15 Kathrin Paetzold 1:24:34
5. Dez. 2004 Dieter Baumann 1:08:57 Sylke Schmitz 1:24:41
7. Dez. 2003 Jürgen Illg 1:13:29 Annette Bendig 1:24:00
8. Dez. 2002 Eckhard Wagner 1:16:34 Stephanie Maier -2- 1:21:21
9. Dez. 2001 Michael Göhner -2- 1:12:28 Gudrun de Pay -5- 1:24:48
3. Dez. 2000 Michael Göhner 1:13:20 Gudrun de Pay -4- 1:25:06
5. Dez. 1999 Liam Collins 1:13:55 Stephanie Maier 1:28:49
6. Dez. 1998 Ali Hassaine 1:20:44 Katja Mayer 1:30:39
7. Dez. 1997 Werner Fröschke 1:13:47 Gudrun de Pay -3- 1:25:25
8. Dez. 1996 Tom Jessen 1:14:00 Angelika Hofmann 1:28:05
3. Dez. 1995 Stefan Jäger 1:10:57 Veronika Maiwald 1:21:05
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1976–1994

Weitere Informationen Jahr, Männer ...
Jahr Männer Zeit Frauen Zeit
4. Dez. 1994 Werner Steinhilber -4- 1:13:39 Heidrun Vetter 1:21:48
5. Dez. 1993 Omar Maklouf 1:11:46 Monika Simoneit 1:29:30
6. Dez. 1992 Jörg Hustig 1:09:16 Gudrun de Pay -2- 1:19:46
8. Dez. 1991 Kim Bauermeister 1:12:03 Sabine Kauf -2- 1:24:55
2. Dez. 1990 Werner Steinhilber -3- 1:10:23 Sabine Kauf 1:22:23
3. Dez. 1989 Werner Steinhilber -2- 1:09:32 Barbara Zeeb 1:23:39
4. Dez. 1988 Werner Steinhilber 1:10:49 Gudrun de Pay 1:21:47
6. Dez. 1987 Klaus Löffler 1:11:08 Monika Bösing -3- 1:25:38
7. Dez. 1986 Willi Maier -2- 1:10:45 Petra Koch 1:25:38
8. Dez. 1985 Günther Bluthardt 1:13:07 Monika Bösing -2- 1:24:38
2. Dez. 1984 Daniel Bartsch 1:13:48 Monika Bösing 1:29:56
4. Dez. 1983 Willi Maier 1:10:25 Sylvia Braun -3- 1:34:22
28. Nov. 1982 Dietmar Brix 1:12:41 Sylvia Braun -2- 1:37:03
6. Dez. 1981 Jost Schmitt -2- 1:15:07 Sylvia Braun 1:39:12
1980 witterungsbedingt ausgefallen
2. Dez. 1979 Jost Schmitt 1:15:25 Martha Klopfer 1:35:57
3. Dez. 1978 Robert Manz 1:17:12 Sybille Salomon 1:47:04
17. Nov. 1977 Franz Teichmann 1:20:38 Gudrun Schreiber 1:47:54
5. Dez. 1976 Horst Drebenstedt 1:28:31 --- ---
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Finisherzahlen (ab 2010)

Quelle: Website des Veranstalters[17]

Weitere Informationen Jahr, Typ ...
JahrTypGesamtMännerFrauenDifferenz zum VorjahrBemerkungen
2010Präsenz21761715461−10
2011Präsenz24481954494+269
2012Präsenz23121826486−136
2013Präsenz24241907517+88
2014Präsenz26261987639+202
2015Präsenz27732085688+145
2016Präsenz26622002660−111
2017Präsenz27262001725+64
2018Präsenz26281911709−98
2019Präsenz28132032781+185
2020Virtuell278616231163--Finisherrekord Virtuell
2021Virtuell1021583438−1.765ab 2021: Zusatzangebot zur Präsenzausgabe
2021Präsenz21191540579−694
2022Virtuell423218205−598
2022Präsenz26201882738+501
2023Virtuell472255217+49
2023Präsenz27471943804+127
2024Virtuell569332237+97
2024Präsenz31362209927+389Finisherrekord Präsenz
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Commons: Nikolauslauf Tübingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

Einzelnachweise

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