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britischer Germanist und Hochschullehrer an der Universität Oxford Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nigel Fenton Palmer FBA (* 28. Oktober 1946 in Ashton-under-Lyne, Lancashire; † 8. Mai 2022 in Oxford)[1] war ein britischer Germanist und Hochschullehrer an der Universität Oxford.
Nigel F. Palmer studierte ab 1965 am Worcester College (University of Oxford) Germanistik bei Ruth Harvey. 1967/68 verbrachte er ein Auslandsjahr an der Universität Wien und schloss dann 1969 sein Studium in Oxford ab.[2]
Er promovierte 1975 mit einer Dissertation über die deutschen und niederländischen Versionen der Visio Tnugdali, während er schon seit 1970 als Germanistikdozent an der Universität Durham tätig war. 1976 wurde er Fellow in Oriel College und Universitätsdozent für germanistische Mediävistik an der Universität Oxford. 1992 erhielt er den Oxforder Lehrstuhl für germanistische Mediävistik als Nachfolger seines Doktorvaters Peter Ganz. Gleichzeitig wurde er Professorial Fellow an St Edmund Hall. Er unterrichtete in Oxford bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012.
Zahlreiche Forschungsaufenthalte verbrachte Palmer an der Universität Würzburg, wo er mit Kurt Ruh zusammenarbeitete; 1986/87 ermöglichte ihm ein Humboldt-Stipendium ein Forschungsjahr in Berlin. Gastprofessuren führten ihn nach London, 1999/2000 an die Universität Tübingen, 1998/99 (Wolfgang-Stammler-Gastprofessur für Germanische Philologie) an die Universität Freiburg (Schweiz) und im Sommersemester 2006 und öfter an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg.
Seit 1997 war er Mitglied der British Academy und seit 1993 der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 2007 wurde er mit dem Humboldt-Forschungspreis ausgezeichnet. Im Jahr darauf wurde er zum korrespondierenden Mitglied der Mediaeval Academy of America gewählt und 2010 zum korrespondierenden Mitglied der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen, philologisch-historische Klasse. Palmer war Fellow am Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg; sein Projekt hier war eine kritische Ausgabe und Kommentierung des Begerin-Gebetbuchs, zusammen mit Jeffrey F. Hamburger.[3]
2012 war er gemeinsam mit Jürgen Wolf Fachgutachter im Fall des Verkaufs der Gymnasialbibliothek Stralsund.[4] Im Ergebnis dieses Gutachtens[5] ist die Hansestadt Stralsund um eine Rückabwicklung des Verkaufs und eine Wiederherstellung der zerschlagenen Sammlung bemüht. 2021 erschien in einer internationalen Kooperation die Neuausgabe des Bardewikschen Codex, für die er die Textanalyse beisteuerte und maßgeblich an der Kommentierung beteiligt war.
2013 wurde er von der Universität Bern mit dem Ehrendoktor ausgezeichnet. Die Zeitschrift Oxford German Studies widmete Nigel Palmer 2017 das Sonderheft Bd. 46, Nr. 2: „German Manuscripts in Oxford“.[6] 2021 erschien eine Würdigung seiner Arbeit als Herausgeber der Oxford German Studies.[7] 2022 erhielt er als erster Preisträger den Meister-Eckhart-Forschungspreis.[8]
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