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ägyptische Schriftstellerin, Feministin und Menschenrechtlerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nawal El Saadawi (arabisch نوال السعداوي, DMG Nawāl as-Saʿdāwī; * 27. Oktober 1931 in Kafr Ṭaḥla, Ägypten; † 21. März 2021 in Kairo[1]) war eine ägyptische Schriftstellerin und Kämpferin für die Menschenrechte, insbesondere für die Rechte der Frau.
Nach der Kindheit auf dem Land (im Dorf Kafr Ṭaḥla, Provinz al-Qalyubiyya, Nildelta) studierte Nawal El Saadawi Medizin in Kairo (1949–1954) und New York (Columbia University, 1955–1956).
Als Ärztin praktizierte sie zunächst außerhalb Kairos und lernte dabei die Missstände der einfachen Leute in ländlichem Gebiet kennen. Später wechselte sie zurück nach Kairo, arbeitete im dortigen Universitätsspital und erhielt 1967 eine Anstellung als Direktorin für Gesundheitserziehung im ägyptischen Ministerium für Gesundheit. Als solche war sie Herausgeberin der Zeitschrift aṣ-Ṣiḥḥa („Die Gesundheit“).
Nach der Publikation einer provokativen Studie über die sexuelle Sozialisation der ägyptischen Frau (al-Mar'a wa-l-ǧins, „Frau und Sexualität“, 1971) wurde die Zeitschrift eingestellt und Saadawi ihres Amtes enthoben (1972). Darüber hinaus erhielt sie Publikationsverbot in Ägypten, was sie im Folgenden zur Veröffentlichung ihrer Romane in Beirut zwang.
Neben ihrer schriftstellerischen Tätigkeit beteiligte sie sich 1978–1980 als Ärztin an Frauenprojekten der UNO in Afrika und dem Nahen Osten, konzentrierte sich ab 1980 aber endgültig aufs Schreiben.
1981 wurde sie als Oppositionelle unter Präsident Anwar as-Sadat verhaftet, nach dem Amtsantritt Mubaraks jedoch wieder entlassen. Die dreimonatige Haft verarbeitete sie auch literarisch in Mudhakkirati fi siǧn an-nisa (1984). Für die Verbesserung der sozialen und wirtschaftlichen Lebensbedingungen von Frauen gründete sie 1982 die Arab Women Solidarity Association (AWSA). Durch richterlichen Beschluss wurde diese 1991 jedoch wieder aufgelöst.
1992 begab sich Saadawi nach Morddrohungen fundamentalistischer Kreise ins Exil in die USA (bis 1997). Ebenfalls konservative religiöse Kräfte wollten sie wegen ihrer kontroversen und für die ägyptische Gesellschaft provokativen Interpretation des Islams (dargelegt z. B. im Essayband al-Waǧh al-'ary li-l-mar'a l-'arabiyah, 1979) von ihrem Mann Sherif Hetata zwangsscheiden lassen. Saadawi gewann jedoch diesen Prozess (2001), der auch in deutschsprachigen Zeitungen für einiges Aufsehen sorgte.
2004 nahm sie an den Präsidentschaftswahlen teil, zog ihre Kandidatur im Juli 2005 aus Protest über die unfairen Wahlkampfbedingungen jedoch wieder zurück.
Im August 2006 veröffentlichte sie auf ihrer Website eine von vielen Intellektuellen (z. B. Noam Chomsky, Tariq Ali) unterzeichnete Protestnote, in der die unverhältnismäßige Härte des „von den USA unterstützten israelischen Angriffs auf den Libanon“ verurteilt wird.
Im Februar 2007 musste sie sich vor dem Generalstaatsanwalt in Kairo wegen des Vorwurfs der Apostasie verhören lassen.[2] In Ägypten wird die Frage diskutiert, ob ihre sich an das Verhör anschließende Auslandsreise als freiwilliges Exil aufgefasst werden kann.[3] Saadawi stand auf einer Todesliste der radikalen Islamisten.[4]
2019 wurde Saadawi in die Anthologie New Daughters of Africa von Margaret Busby aufgenommen.
Sie starb am 21. März 2021 im Alter von 89 Jahren.
(Fehlt eine deutsche Übersetzung, ist der englische Titel angegeben. Der englischsprachige Wikipedia-Artikel enthält eine sehr ausführliche Bibliographie ihrer Werke.)
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