Loading AI tools
rituelle Unreinheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Nadschāsa (arabisch نجاسة, DMG naǧāsa, oder auch Najāsa) bezeichnet im Islam den Zustand ritueller Unreinheit und damit das Gegenteil von Tahāra.
Es bezeichnet darüber hinaus auch die Anwesenheit von rituell unreiner Substanz am menschlichen Körper, an der Kleidung oder an Gegenständen.
Das arabische Adjektiv zu Nadschāsa lautet nadschis / نجس / naǧis.
Ist der Gläubige im Zustand der rituellen Unreinheit, so ist vor rituellen Handlungen, wie z. B. dem Gebet (Salāt), die rituelle Reinigung vorzunehmen. Je nach Art der Verunreinigung ist entweder die kleine Waschung (Wudu’) oder die große Waschung (Ghusl) zu vollziehen. Bei Nicht-Vorhandensein von Wasser ersatzweise auch mit Sand (Tayammum).
Durch kleine Unreinheiten verliert man den Zustand der rituellen Reinheit (Tahāra). Kleine Unreinheiten sind z. B.:
Um nach einem durch eine kleine Unreinheit verursachtem Verlust der rituellen Reinheit letztere wieder zu erlangen, muss mindestens die kleine Waschung (Wudū') vollzogen werden.
Große Unreinheiten können nur mit der großen Waschung (Ghusl) beseitigt werden, wie beispielsweise:
Bestimmte Dinge verunreinigen Körper oder die Kleidung, sodass diese rituellen Unreinheiten entfernt werden müssen. Auch Plätze können verunreinigt sein, sodass etwa das Ritualgebet (Salāt) dort nicht erlaubt ist.
Als rituell unreine Substanzen angesehen sind unter anderem:
Zu beachten ist jedoch: Welche Substanzen letzten Endes konkret nadschis sind und welche nicht, wird von den Rechtsschulen unterschiedlich beantwortet. Nicht alle der oben beispielhaft aufgeführten Dinge werden von allen diesen unbedingt als nadschis klassifiziert. So wird der Hundespeichel in der malikitischen Rechtsschule beispielsweise nicht als rituell unrein (nadschis) betrachtet.[4]
Befinden sich am eigenen Körper oder an der getragenen Kleidung rituelle Unreinheiten, dann ist beispielsweise das Gebet (Salāt) nicht gültig. Zumindest innerhalb der hanafitischen Rechtsschule existiert jedoch die Ansicht, dass eine begrenzte Menge an Unreinem das Gebet nicht ungültig macht. Dies wäre der Fall, wenn die flüssige rituelle Unreinheit an Körper und Kleidung (z. B. Hundespeichel) insgesamt höchstens der Fläche eines Kreises mit einem Durchmesser von ungefähr 5 cm entspricht. Ist jedoch mehr Unreinheit vorhanden, so wäre das Ritualgebet (Salāt) damit nicht gültig.[5]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.