Im ehemaligen Gasthof Zu den drey Schwanen am Brühl (links) finden die ersten „Großen Concerte“ des Leipziger Concerts statt. Aus dieser musikalischen Gesellschaft entwickelt sich später das Gewandhausorchester.
In den 1740er Jahren zieht sich Bach – mit wenigen Ausnahmen – von Neukompositionen für die Kirche zurück. Neben Auftragsarbeiten für weltliche Anlässe konzentriert er sich ganz auf umfangreiche Werke für das Cembalo. Auch verschlechtert sich sein Augenlicht immer mehr.
Bach hat einen ausgezeichneten Ruf als Orgelgutachter. Bei zahlreichen Orgel-Neu- und -umbauten wird er hinzugezogen: so auch 1743 in Leipzig zur Begutachtung der Orgel von Johann Scheibe in der Johanniskirche Leipzig.
Georg Friedrich Händel
Georg Friedrich Händel wohnt seit Juli/August 1723 in London in der 25 Brook Street und bewohnt hier bis zu seinem Tod im Jahr 1759 zwei Stockwerke. Nahezu alle Werke, die seit 1723 entstehen, werden in diesem Haus komponiert. Auch die Vorbereitungen der Aufführungen finden oft im Händelschen Dining Room statt.
Händel komponiert von 1743 bis 1752 eine durchgehende Reihe von ein bis zwei neuen Oratorien pro Saison, die meisten davon zu Themen aus dem Alten Testament.
18. Februar: Das dreiaktige OratoriumSamson von Georg Friedrich Händel wird am Covent Garden Theatre in London uraufgeführt. Das dabei als Zwischenaktmusik gespielte Orgelkonzert ist wahrscheinlich das kurz zuvor abgeschlossene Konzert in A-Dur (HWV 307). Kitty Clive, die zu dieser Zeit äußerst populäre Schauspielerin und Sängerin des Theatre Royal Drury Lane, gestaltet die Rolle der Dalila in diesem Oratorium als separate Aufführung auf der Londoner Bühne, wodurch der Erfolg beider Künstler noch gesteigert wird. Das Libretto stammt von Newburgh Hamilton nach der Tragödie Samson Agonistes von John Milton aus dem Jahr 1671.
19. März: Die erste Londoner Aufführung des Messiah findet im Covent Garden Theatre statt. Angekündigt wird das Oratorium als A New Sacred Oratorio, ohne den Titel Messiah zu nennen.
27. November: Uraufführung von Händels Dettinger Te Deum mit dem Dettingen Anthem in der Königskapelle des St. James’s Palace in London. Georg Friedrich Händel komponiert das Chorwerk zur Feier des Sieges des österreichisch-britischen Militärs über die französischen Truppen in der Schlacht bei Dettingen. In dem Werk finden sich Themen das Komponisten Francesco Antonio Urio.
Domenico Scarlatti
Domenico Scarlatti ist der portugiesischen Prinzessin Maria Bárbara de Bragança, die er am Hofe des frommen und verschwendungssüchtigen Königs Johann V. in Lissabon kennengelernt und als Musiklehrer unterrichtet hatte, nach deren Heirat mit dem spanischen Thronfolger Don Fernando von Asturien (ab 1746 König Ferdinand VI.) nach Spanien gefolgt. Von Oktober 1730 bis 16. Mai 1733 war die Alcázares Reales in Sevilla seine feste Residenz und Wirkungsstätte. Danach zieht der Hof nach Norden in die Umgebung von Madrid, wo er je nach Jahreszeit abwechselnd in den Schlössern Buen Retiro, El Pardo, Aranjuez, La Granja und El Escorial weilt. Scarlatti steht vermutlich weiterhin in den „privaten“ Diensten von Maria Bárbara und scheint sich praktisch ausschließlich dem Cembalo und der Komposition seiner Sonaten zu widmen.
Spätestens seit 1742 ist Scarlatti mit seiner zweiten aus Cádiz stammenden Frau Anastasia Ximénez verheiratet.
Georg Philipp Telemann
Georg Philipp Telemann ist seit 1721 Cantor Johannei und Director Musices der Stadt Hamburg, eines der angesehensten musikalischen Ämter Deutschlands. In diesem Amt verpflichtet sich Telemann zur Komposition von zwei Kantaten wöchentlich und einer Passion pro Jahr, in späteren Jahren greift er allerdings bei seinen Kantaten auf frühere Werke zurück. Daneben komponiert er zahlreiche Musiken für private und öffentliche Anlässe, etwa für Gedenktage und Hochzeiten.
11. März: Das erste Konzert des Leipziger Concerts findet in Leipzig statt. Die 16 Musiker, denen u. a. Stadtpfeifer angehören, werden von 16 Leipziger Kaufleuten finanziert. Aus dieser musikalische Gesellschaft entwickelt sich später das Gewandhausorchester, das älteste dem Bürgertum entwachsene, also nicht-höfische Konzertorchester im deutschsprachigen Raum.
00. Karneval: Die erste Fassung des Dramma per musica Tito Manlio von Niccolò Jommelli auf ein Libretto von Gaetano Roccaforte hat in Turin im Teatro Regio Uraufführung.
13. Juni: Am Teatro degli Obizzi in Padua findet die Uraufführung der ersten Fassung der Oper Demofoonte von Niccolò Jommelli auf das Libretto Pietro Metastasios statt.
26. September: Die Oper Il Tigrane von Christoph Willibald Gluck auf das Libretto von Carlo Goldoni nach Pietro Antonio BernardonisTigrane re d’Armenia wird in Crema erstmals aufgeführt (elf Arien und ein Duett erhalten).