Um das Jahr 1605 malt Peter Paul Rubens mit Isabella in Rot ein Porträt der Markgräfin von MantuaIsabella d’Este Rubens. Sie ist heute berühmt als bedeutendste Mäzenin und Kunstsammlerin der italienischenRenaissance und galt damals als eine der einflussreichsten Frauen („La prima donna del mondo“). Das Gemälde von Rubens ist die Kopie eines verschollenen Porträts von Tizian, das um 1529 entstand.
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Costanzo Antegnati, der seit 1584 Domorganist in Brescia ist, erleidet vor 1605 einen Schlaganfall, der ihm keine weitere körperliche Arbeit mehr erlaubt.
Stefano Bernardi, der seine Ausbildung als Chorknabe am Dom von Verona unter Chorregent Ippolito Baccusi erhielt, kann 1605 zwei Werke in Baccusis zweitem Madrigalbuch veröffentlichen.
Claudio Monteverdi antwortet 1605 im Vorwort zu seinem 5. Madrigalbuch auf die Angriffe des Musiktheoretikers Giovanni Artusi mit der Darstellung von zwei Stilen der Musikpraxis, die er prima pratica und seconda pratica nennt: Die prima pratica ist das vorangegangene polyphone Ideal des 16. Jahrhunderts mit seinem fließenden Kontrapunkt, vorbereiteten Dissonanzen und der Gleichwertigkeit der Stimmen. Die seconda pratica ist der neue monodische Stil, der die Sopran- und Bassstimme (Generalbass) hervorhebt und außerdem den Beginn der bewussten funktionalen Tonalität darstellt.
Hans Leo Haßler, der 1604 nach Ulm übersiedelte, heiratet dort am 1. März 1605 die Kaufmannstochter Cordula Claus.
Giovanni Maria Nanino, der am 28. Oktober 1577 nach bestandener Aufnahmeprüfung als Tenor in den Chor der renommierten päpstlichen Kapelle, der Cappella Pontificia, aufgenommen wurde, wird 1605 zum dritten Mal nach 1598 und 1604 durch seine päpstlichen Sängerkollegen zum Kapellmeister gewählt.
Antonio Patard, der 1598 erstmals als Trompeter der italienischen Kapelle am Hof von König Sigismund III. in Warschau erwähnt wurde, leitet 1605 anlässlich der Heirat Sigismunds mit Constanze von Österreich eine Aufführung eigener Werke.
Thomas Ravenscroft, der wahrscheinlich Sänger im Chor der St Paul’s Cathedral in London war, wo für das Jahr 1594 ein „Thomas Raniscroft“ belegt ist, singt dort möglicherweise auch noch um das Jahr 1605 unter der Leitung von Thomas Giles.
Riccardo Rognoni und seine Familie werden 1605 durch den kunstliebenden König Sigismund III. Wasa von Polen, in dessen Diensten sie stehen, geadelt und tragen seither den Beinamen Taeggio.
Salamone Rossi wird durch seine Freundschaft mit Leone da Modena, der im Jahre 1605 durch einen rabbinischen Erlass mehrstimmige Chormusik in der Synagoge für zulässig erklärt, zu entsprechenden Kompositionen ermutigt.
Die sterblichen Überreste von Laurent de Vos, der 1580 in Cambrai ohne Verhandlung vor den Augen seiner weinenden Chorknaben auf dem Marktplatz gehängt wurde, werden nach der Rückkehr des Erzbischofs Louis de Berlaymont in sein Bistum am 10. Oktober 1605 ehrenvoll in der Église des Cordeliers beigesetzt.
Giacomo Finetti – Completorium zu fünf Stimmen, Venedig: Ricciardo Amadino
Johannes de Fossa – Hymnensatz De San Michaele »Cum iam renovatus« zu drei Stimmen (nur 1 Stimmbuch erhalten), in: Bernhard Klingenstein, Triodia sacra, Dillingen
Melchior Franck – Deutsche Weltliche Gesäng und Täntze zu vier Stimmen, Teil 2, Coburg
Claudio Merulo – Mottetti a 6: Libro III, Venedig: Angelo Gardano (posthum veröffentlicht)
Simone Molinaro
erstes Buch der Magnificats zu vier Stimmen, Mailand: Simon Tini & Filippo Lomazzo
Concerti ecclesiastici zu zwei und vier Stimmen, Venedig: Ricciardo Amadino
Claudio Monteverdi – Il quinto libro de madrigali a cinque voci di Claudio Monteverdi Maestro della Musica del Serenissimo Sig.r Duca di Mantoa, col basso continuo per il Clavicembano, Chittarone, od altro simile istromento; fatto particolarmente per li sei ultimi, per li altri a beneplacito, Venedig: Ricciardo Amadino
Benedetto Pallavicino – Sacrae Dei laudes zu acht, zwölf und sechzehn Stimmen, Venedig: Ricciardo Amadino
Francis Pilkington – The first booke of songs or ayres of 4. parts, London: Thomas Este