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Kunstmuseum in Frankreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Musée des Beaux-Arts d’Orléans (Département Loiret, Region Centre-Val de Loire) wurde 1797 gegründet und ist eines der ältesten französischen Museen der Provinz. Es werden Werke vom 15. bis zum 20. Jahrhundert ausgestellt. Das Museum besitzt eine Sammlung von 2.000 Malereien, 700 Skulpturen, mehr als 1.200 Kunstobjekte, 10.000 Zeichnungen, 50.000 Druckgrafiken. Außerdem besitzt das Museum die zweitgrößte Pastellsammlung nach dem Louvre. Circa 700 Pastelle sind dauerhaft ausgestellt.
Das Museum wurde im Jahr der Revolution 1797 auf Initiative von Jean Bardin gegründet. Badin war Direktor der Zeichenschule der Stadt.[1] Eingerichtet wurde es im alten Bischofspalais und zog 1799 in die Kapelle der alten Schule. Im Jahr 1804 wurde das Museum geschlossen und die Sammlung wurde in den botanischen Garten von Orléans gebracht.
Das Museum wurde neu gegründet am 30. Dezember 1823 auf Initiative des Grafen de Rocheplatte, Bürgermeister der Stadt sowie durch den Donator Graf André Gaspard Parfait de Bizemont, der daraufhin zum Direktor wurde.[2] Das Museum wurde im Hôtel des Creneaux untergebracht.
Im Jahr 1855 wurden die historischen Bestände von der Kunstsammlung getrennt und ein eigenes historisches und archäologisches Museum wurde gegründet. Letztere wurde im Hôtel Cabu untergebracht. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts spendeten viele Sammler ihre Sammlung, etwa Madame de Limay, die Tochter von de Desfriches, der Konservator Eudoxe Marcille, oder Künstler wie Henry de Triqueti oder Léon Cogniet[3].
In Folge der Schenkung Paul Fourché und der Enge der Räume wurde ein Museum Paul Fourché ausgegründet. Es wurde 1922 gebaut. Der Zweite Weltkrieg verursachte massive Schäden am Museum.[4]
Im Jahr 1984 wurde das Museum in einem eigens dafür von Christian Langlois konstruierten Gebäude untergebracht. Es ist dem neuen Rathaus angegliedert.
Die Malereisammlung besteht aus Werken vom 15. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert. Darunter befinden sich Gemälde aller westlichen Schulen und Stile.
Die Malerei der Renaissance wird vertreten von Werken von Matteo di Giovanni, Girolamo del Pacchia, Correggio (Maria mit Kind, heiliger Joseph und Johannesknabe, um 1520), Tintoretto (Porträt eines alten bärtigen Mannes, sitzend). Für das 17. und 18. Jahrhundert stehen Werke von Annibale Carracci (Anbetung der Hirten), Antonio de Bellis, Guido Reni (David mit dem Haupt von Goliath, eine weitere Version des berühmten Gemäldes aus dem Louvre Louvre), Diego Vélazquez (Der Apostel Thomas, um 1619–1620, eines von zwei Gemälden von Vélazquez in französischen Sammlungen), Mattia Preti (Heiliger Paul und Heiliger Antonius), Giovanni Francesco Romanelli, Luca Giordano (Der Glaube jagt die Häresie oder die Ignoranz zerstört das Wissen), Giovanni Battista Lama und Sebastiano Ricci.
Die italienischen Gemälde des Musée d’Orléans werden im Gesamtkatalog der Museen der Region Centre im Jahr 1996 publiziert.[5]
Zur Schule des Nordens (Deutschland, Flandern, Niederlande) zählt ein Werk von Marinus van Reymerswaele und verschiedene anonyme Werke der flämischen Renaissance. Doch insbesondere das 17. Jahrhundert ist zahlreich mit Werken von Antonis van Dyck (Kopf eines alten bärtigen Mannes, Skizze zu Abraham und Isaak, das sich in der Nationalgalerie in Prag befindet), Hendrick van Balen, Gillis Mostaert, Jan Brueghel der Ältere, Jan Bruegel der Jüngere, Joos de Momper (Landschaft im Winter, in Zusammenarbeit mit Jan Brueghel dem Älteren), Bartholomeus Breenbergh, Gerard Seghers, Gérard de Lairesse (Die vier Lebensalter der Menschheit, vier Grisaillen, inspiriert von den Metamorphosen von Ovid), Ferdinand Bol, Nicolaes Maes, Jacob van Ruisdael (Die Herde auf der Brücke), Salomon de Bray, Lambert Doomer (Porträt von François Wijnants und von Alida Essingle als Elkana und Hanna bekommen den Segen von Eli, Familienporträt einer Apothekersfamilie aus Amsterdam), Emmanuel De Witte (Interieur eines Tempels) vertreten.
Die Sammlung der nordischen Schule ist bearbeitet und analysiert von Eric Moinet im Jahr 1996 in den Mémoires du Nord.[7]
Ein wichtiger Teil der französischen Sammlung entstand zwischen dem 16. Jahrhundert und dem 18. Jahrhundert. Ein Beispiel ist Martin Fréminet, der mit einem Ensemble von acht Malereien aus dem Château de Richelieu vertreten ist. Die Gemälde zeigen die Evangelisten und die vier Kirchenväter. Außerdem sind Gemälde von Claude Vignon und Claude Deruet (ein Ensemble von vier Gemälden, die die vier Elemente zeigen und auch aus dem Château de Richelieu stammen) vorhanden. Das Museum beherbergt eine schöne Kopie eines verlorenen Gemäldes von Georges de La Tour (Heiliger Sebastian umsorgt von der Heliigen Irene). Ferner sind Gemäde von Louis de Boullogne, Philippe de Champaigne, Jean-Baptiste de Champaigne, Nicolas de Plattemontagne, Lubin Baugin (Christus wird von zwei Engeln beweint)[8], Louis Le Nain (Bacchus enteckt Ariadne auf Naxos, 1630, eines von drei mythologischen Bildern der Brüder Le Nain), Sébastien Bourdon (Das Opfer der Iphigenie um 1645), Laurent de La Hyre, Pierre Dupuis, Charles de La Fosse, Pierre Patel (zwei Landschaften), Nicolas de Largillierre, François de Troy, Jean-François de Troy, Pierre Subleyras, Antoine Watteau (Die Skulptur, Tondo), Jean-Baptiste Oudry, Jean-Marc Nattier (Porträt von Henriette de France als Flora), Charles-Joseph Natoire, Jean-Baptiste Perronneau (mehrere Porträts des Malers der Oberschicht von Orléans im 18. Jahrhundert), François Boucher (Die Mühle von Charenton), Claude Joseph Vernet (Blick auf die Kaskaden von Tivoli und die Frauen beim Fischfang), Hubert Robert, Jean-Baptiste Greuze und Élisabeth Vigée Le Brun vorhanden.
Die Sammlung wurde in einem Katalog von Eric Moinet und Annick Notter publiziert.[9]
Das Museum bewahrt zahlreiche Gemälde des 19. Jahrhunderts, hauptsächlich aus Frankreich. Darunter befinden sich Werke von Alexandre Antigna, Pierre-Narcisse Guérin, Léon Cogniet (mit zahlreichen Werken), Pierre Paul Prud’hon, Théodore Géricault, Eugène Delacroix (Kopf einer alten Frau, Studie für eine Szene des Massakers von Scio, 1824), William Etty, Théodore Chassériau, Camille Corot, Gustave Courbet (Die Welle), Jean-Paul Laurens, Félix Ziem, Eugène Boudin und Paul Gauguin (Die Fête Gloanec).
Die Sammlung des 20. Jahrhunderts besteht aus Werken von Maurice Denis (Jeanne d'Arc bei der Krönung von Karl VII, 1920), Louis-Joseph Soulas, André Lhote, Pablo Picasso, Chaïm Soutine, Moïse Kisling, Maurice de Vlaminck, Tamara de Lempicka (Saint-Moritz), Jean Hélion (Gesehenes im Mai 1968–1969), Simon Hantaï, Jacques Monory, Bernard Rancillac, Maurice Asselin, Yvette Alde, Jean-Jacques Morvan.
In der Sammlung der Skulpturen befinden sich unter anderem Werke von Baccio Bandinelli (Die Geißelung Christi, Bas-Relief aus Marmor aus der Kapelle des Schloss Dampierre-en-Burly), von Jean-Antoine Houdon (Büsten von La Fontaine, Molière, Voltaire und Rousseau) und von Jean-Baptiste Pigalle. Außerdem gibt es einen Raum, der komplett dem romantischen Bildhauer Henri de Triqueti gewidmet ist. Außerdem gibt es moderne Werke von Henri Gaudier-Brzeska, Auguste Rodin, Antoine Bourdelle, Aristide Maillol, Ossip Zadkine und Pablo Picasso.
Unter den 10.000 Werken, die im Grafikkabinett bewahrt werden, befinden sich Zeichnungen von Tizian, Fra Bartolomeo, Federico Barocci, Hendrik Goltzius, Guercino, von Salvator Rosa, von Annibale Carracci, Agostino Carracci, Luca Giordano, Jacob Jordaens, Claude Lorrain, Laurent de La Hyre, Giambattista Tiepolo, François Boucher, Charles-Joseph Natoire, Jean-Honoré Fragonard, Hubert Robert, Jacques-Louis David, Jean-Marie Delaperche, Jean Auguste Dominique Ingres, Richard Parkes Bonington, Théodore Géricault, Camille Corot, Gustave Courbet, Johan Barthold Jongkind und Max Jacob. Die reichhaltige Pastellsammlung ist versehen mit Werken der größten Pastellisten des 18. Jahrhunderts: Charles-Antoine Coypel, Jean-Baptiste Chardin, Maurice Quentin de La Tour, Jean-Baptiste Perronneau und Jean-Marc Nattier.
Die Sammlung der Zeichnungen war Mittelpunkt der wichtigen Ausstellung mit einem Katalog für die italienischen Werke unter der Direktion von Eric Pagliano.[10] Die französischen Zeichnungen wurden nur teilweise publiziert: Im Jahr 2006 von Mehdi Korchane für den Zeitraum des 18. Jahrhunderts und des 19. Jahrhunderts.[11] Für das 17. Jahrhundert wurde im Jahr 2018 unter Corentin Dury ein Katalog erstellt.[12] 2020 wurden die 91 Zeichnungen von Jean-Marie Delaperche unter der Direktion von Olivia Voison bearbeitet.[13]
Das Musée des Beaux-Arts d’Orleans besitzt eine 50.000 Stücke umfassende Sammlung von antiken und modernen Druckgraphiken. Unter den Meisterwerken der Sammlung befindet sich auch ein seltener Druck von Albrecht Dürer, Samson tötet den Löwen (um 1497–1499).
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