Moravská Třebová

Gemeinde in Tschechien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Moravská Třebová (deutsch: Mährisch-Trübau) ist eine Stadt im Okres Svitavy der Region Pardubice.

Schnelle Fakten Basisdaten, Verkehr ...
Moravská Třebová
Wappen von Moravská Třebová
Moravská Třebová (Tschechien)
Moravská Třebová (Tschechien)
Basisdaten
Staat: Tschechien Tschechien
Region: Pardubický kraj
Bezirk: Svitavy
Fläche: 4220 ha
Geographische Lage: 49° 46′ N, 16° 40′ O
Höhe: 360 m n.m.
Einwohner: 9.685 (1. Jan. 2023)[1]
Postleitzahl: 571 01
Verkehr
Bahnanschluss: Prostějov–Třebovice
Struktur
Status: Stadt
Ortsteile: 5
Verwaltung
Bürgermeister: Pavel Charvát (Stand: 2023)
Adresse: T.G. Masaryka 29
571 01 Moravská Třebová
Gemeindenummer: 578444
Website: www.mtrebova.cz
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Geographische Lage

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Ortsansicht

Die Stadt liegt in Mähren an der Třebůvka (Mährische Triebe), einem Nebenfluss der March, in der Landschaft des Schönhengstgaus, der ehemals größten deutschen Sprachinsel in Böhmen und Mähren.

Stadtgliederung

Zur Stadt Moravská Třebová gehören neben der Vorstadt (Předměstí) die eingemeindeten Ortschaften Boršov (Porstendorf), Sušice (Tsuschitz) und Udánky (Undangs).

Geschichte

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Stadtansicht 1840

Unter der Herrschaft der Herren von Boskowitz und Ladislav Velen von Zerotein von 1486 bis 1622 war Mährisch-Trübau ein Zentrum der humanistischen Gelehrsamkeit und wurde „das mährische Athen“ genannt.

Bei der Volkszählung 1930 hatte die Stadt 8167 Einwohner (davon 801 Tschechen – 10 %).[2]

Nach dem Münchener Abkommen (September 1938) gehörte Mährisch Trübau von 1938 bis 1945 zum Regierungsbezirk Troppau im Reichsgau Sudetenland des Deutschen Reichs. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die 1938 an Deutschland übertragenen Territorien wieder von der Tschechoslowakei übernommen. 1945/46 wurde die deutschsprachige Bevölkerung aus der Stadt Mährisch Trübau vertrieben, ihr Vermögen durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert und die katholische Kirche während der kommunistischen Ära (1948–1989) enteignet.

Zwischen 1850 und 1960 war Moravská Třebová Bezirksstadt.

Annenruhe

Für die historische Begebenheit am Křížový vrch (Kreuzberg), die Ausgangspunkt eines Volksstückes von Josef Willhardt wurde, siehe Annenruhe.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung bis 1945

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner Anmerkungen
18544.035davon 4.025 Katholiken deutscher Zunge, sechs Protestanten (‚Akatholiken‘) und vier Juden[3]
18574.814[4]
19007.733meist deutsche Einwohner[5]
19308.167davon 801 Tschechen[6]
19398.199[6]
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Bevölkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs[7]

(Stand: 31.12. des jeweiligen Jahres)

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
JahrEinwohner
197109.171
198011.657
199012.462
200011.632
JahrEinwohner
201010.853
202009.795
202209.685
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Sehenswürdigkeiten

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Platz T.G.Masaryk
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Schloss

Die Stadt ist seit 1980 als städtisches Denkmalreservat eingestuft und besitzt zahlreiche Einzeldenkmale:

  • Rathaus
  • Bürgerhäuser
  • Schloss Moravská Třebová
  • Kirche Mariä Himmelfahrt
  • Loreto-Kapelle
  • Kirche St. Josef auf dem Kreuzberg
  • Kreuzkapelle am Kalvarienberg
  • Mariensäule
  • Stadtmuseum
  • ehemaliges Franziskanerkloster
  • ehemaliges Piaristengymnasium
  • Lateinschule
  • Friedhof mit zahlreichen historischen Grabdenkmälern

Partnerstädte

Söhne und Töchter der Stadt

Persönlichkeiten, die in der Stadt wirkten

  • Georg Pacák (1670–1742), Bildhauer
  • Thaddäus Supper (1712–1771), Maler und Bildhauer
  • Vincenz Weber (1809–1859), Arzt und Dichter, war Stadtphysicus der Stadt, Bezirks- und Gerichtsarzt
  • Alois Czerny (1847–1917), deutschmährischer Heimatforscher
  • Hermann Hammerl (1853–1933), Physiker und Gymnasialprofessor
  • Moritz Schur (1860–1933), Textilindustrieller
  • Pater Petrus Mangold (1889–1942), ab Januar 1940 kommissarischer Provinzial für die sudetendeutschen Franziskanerklöster, lebte und wirkte bis zu seiner Verhaftung durch die Gestapo im Franziskanerkloster in Mährisch Trübau.
  • Gustav Peichl (1928–2019), Architekt und Karikaturist, besuchte 1938 die Oberschule für Jungen in Mährisch-Trübau und war dort von 1944 bis 1947 technischer Zeichner am Stadtbauamt
  • Alois Stenzl (1882–1942), Obmann der Deutschen Gewerbepartei und 1925–1935 Abgeordneter im Parlament der Ersten Tschechoslowakischen Republik

Literatur

  • Jan Šícha, Eva Habel, Peter Liebald, Gudrun Heissig: Odsun. Die Vertreibung der Sudetendeutschen. Dokumentation zu Ursachen, Planung und Realisierung einer „ethnischen Säuberung“ in der Mitte Europas 1945/46. Sudetendeutsches Archiv, München 1995, ISBN 3-930626-08-X.
Commons: Moravská Třebová – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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